U 664
Aus U-Boot-Archiv Wiki
AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN: | |||
18.06.1942 - 21.07.1942 | Hamburg | Probefahrten auf der Elbe. | |
23.07.1942 - 07.07.1942 | Kiel | Erprobungen beim UAK. | |
08.07.1942 - 10.07.1942 | Rönne | Abhorchen bei der UAG-Schall. | |
11.07.1942 - 17.07.1942 | Danzig | Erprobungen beim UAK. | |
17.07.1942 - 21.07.1942 | Gotenhafen | Erprobungen beim TEK. | |
22.07.1942 - 14.08.1942 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
15.08.1942 - 16.08.1942 | Danzig | Wegen Maschinenüberladung in der Holmwerft. | |
17.08.1942 - 27.08.1942 | Pillau | Torpedoschießen bei der 26. U-Flottille. | |
28.08.1942 - 09.09.1942 | Gotenhafen | Taktische Ausbildung bei der 27. U-Flottille. | |
14.09.1942 - 13.10.1942 | Hamburg | Restarbeiten bei den Howaldtswerken AG. | |
14.10.1942 - 16.10.1942 | Hamburg | Ausrüstung zur 1. Unternehmung. | |
18.10.1942 - 19.10.1942 | Kiel | Restausrüstung. | |
DIE UNTERNEHMUNGEN: 1. Unternehmung: | |||
20.10.1942 - 07:00 Uhr aus Kiel | → → → → | 21.10.1942 - 19:46 Uhr in Kristiansand | |
22.10.1942 - 07:30 Uhr aus Kristiansand | → → → → | 10.11.1942 - 09:25 Uhr in Brest | |
Die Fahrt: U 664, unter Oberleutnant zur See Adolf Graef, war 20 Tage, 4 Stunden und 41 Minuten auf See und legte dabei 3.839,6 sm zurück. Am 21.10.1942 wurde in Kristiansand nochmals Brennstoff und Schmieröl ergänzt. Anschließend operierte das Boot, bei der Überführung nach Frankreich, im Nordatlantik. Es konnte keine Schiffe versenken oder beschädigen. Die Unternehmung wurde wegen Fliboschäden vorzeitig abgebrochen. Der Befehlshaber der U-Boote zur 1. Unternehmung: Die Ansicht des Kommandanten, daß es am 26.10. nicht seine Aufgabe wäre, in diesem Gebiet (AE 6849) nach dem vorher gesichteten Küstentanker zu suchen, ist falsch, In freigegebenen Seegebieten müssen alle Chancen, gesichtete Gegner zu vernichten, ausgenutzt werden. Wegen schweren Flibos war frühzeitiger Rückmarsch erforderlich. | |||
2. Unternehmung: | |||
05.12.1942 - 15:00 Uhr aus Brest | → → → → | 13.01.1943 - 18:00 Uhr in La Pallice | |
Die Fahrt: U 664, unter Oberleutnant zur See Adolf Graef, war 39 Tage und 3 Stunden auf See und legte dabei 5.911,3 sm über und 480,4 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik, westlich Irland. Es wurde am 05.01.1943 von U 662 mit 30 m³ Brennstoff versorgt. U 664 gehörte zu den U-Boot-Gruppen Raufbold und Spitz. Das Boot konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 5.859 BRT versenken. Versenkt wurde: 16.12.1942 - be - Emilie Francqui - 5.859 BRT. Der Befehlshaber der U-Boote zur 2. Unternehmung: Die erste Geleitoperation auf das "Rudloff-Geleit" konnte dem Boot keine weiteren Erfolge bringen, da die Wetterlage ein Wiederfinden und systematisches Suchen verhinderte. | |||
3. Unternehmung: | |||
14.02.1943 - 17:00 Uhr aus La Pallice | → → → → | 28.03.1943 - 10:00 Uhr in Lorient | |
Die Fahrt: U 664, unter Oberleutnant zur See Adolf Graef, war 41 Tage und 17 Stunden auf See und legte dabei sm über und sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik, zwischen Grönland und Neufundland. Es wurde am 18.03.1943 von U 463 mit 15 m³ Brennstoff, 1 m³ Motorenöl und 1 Metox versorgt. U 664 gehörte zu den U-Boot-Gruppen Sturmbock, Wildfang und Raubgraf. Das Boot konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit zusammen 13.466 BRT versenken. Versenkt wurden: 21.02.1943 - am - Rosario - 4.659 BRT ● 21.02.1943 - pa - H.H. Rogers - 8.807 BRT. Der Befehlshaber der U-Boote zur 3. Unternehmung: Die Unternehmung brachte durch den entschlossenen Angriff am 21.02. auf das Geleit einen erfreulichen Doppelerfolg. Durch falschen Streuwinkel wurde leider ein größerer fast sicherer Erfolg verpaßt. Das Nachstoßen hätte energischer erfolgen müssen. | |||
4. Unternehmung: | |||
29.04.1943 - 18:00 Uhr aus Lorient | → → → → | 09.06.1943 - 17:45 Uhr in Brest | |
Die Fahrt: U 664, unter Oberleutnant zur See Adolf Graef, war 40 Tage, 23 Stunden und 45 Minuten auf See und legte dabei 5.564 sm über und 669 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik, südöstlich Kap Farewell. Es gehörte zu den U-Boot-Gruppen Lech und Donau 2. Schiffe konnte auf dieser Unternehmung nicht versenkt oder beschädigt werden. Der Kommandant zur 4. Unternehmung: Besondere Erfahrungen: Es wurde einwandfrei festgestellt, daß Fahrzeuge durch Abgabe von Peilzeichen an der Grenzwelle von der Bodenleitstelle an den Geleitzug herangeholt werden. Es ist also bei jedem Geleitzug mindestens ein Schiff mit Grenzwellenpeilgerät ausgerüstet. Der Befehlshaber der U-Boote zur 4. Unternehmung: Das Boot hatte an drei Geleitoperationen Teil, ohne wegen der starken zum Teil Dauerluft Erfolgschancen erkämpfen zu können. Der Kommandant hat mit gutem Verständnis und richtigem taktischen Gefühl sich bemüht nach vorne zum Angriff zu kommen. Auch sein richtiges Verfahren nach zutreffender Beurteilung der Möglichkeiten, die ihm die Art der Luftsicherung noch bot, führte nicht zum Erfolg. Die Beobachtungen des feindlichen Geleitsprechverkehrs sowie die daraus gezogenen Rückschlüsse sind bemerkenswert und verweisen auf die Nützlichkeit eines beschränkten B-Dienstes an Bord der U-Boote. Die Ergebnisse sind wertvoll und werden weiter ausgewertet. | |||
5. Unternehmung: | |||
18.07.1943 - 09:10 Uhr aus Brest | → → → → | 19.07.1943 - //:// Uhr in Brest | |
21.07.1943 - 08:00 Uhr aus Brest | → → → → | 09.08.1943 - Verlust des Bootes | |
Die Fahrt: U 664, unter Oberleutnant zur See Adolf Graef, war 20 Tage auf See. Das Boot operierte im Mittelatlantik, westlich der Azorischen Inseln. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden. U 664 selbst, wurde auf dieser Unternehmung, nach schweren Beschädigungen durch amerikanische Trägerflugzeuge, selbst versenkt. | |||
DAS SCHICKSAL: | |||||
Datum: | 09.08.1943 | ||||
Letzter Kommandant: | Oberleutnant zur See | Adolf Graef | |||
Ort: | Nordatlantik | ||||
Position: | 40°12' N -37°29' W | ||||
Planquadrat: | CD 3887 | ||||
Versenkt durch: | Selbstversenkung | ||||
Tote: | 8 | ||||
Überlebende: | 45 | ||||
Detailangaben zum Schicksal U 664 wurde am 09.08.1943 imNordatlantik westlich der Azorischen Inseln, nach schweren Beschädigungen durch eine Wildcat, geflogen von N.D. Hodson, und zwei Avenger, geflogen von G.G Hogan und R.H. Forney, der Squadron VC-1 des US-Geleitflugzeugträgers USS Card (CVE-11), selbst versenkt. Bericht des Obersteuermanns Claus Holst über die Versenkung von U 664: Ende Juli 1943 traten wir unsere letzte Unternehmung an. Gleich in den ersten Tagen der Ausreise wurden wir im Morgengrauen von drei britischen Flugzeugen angegriffen. Es gelang uns aber, den ersten Angriff durch die Bordflak abzuwehren. Durch Schnelltauchen konnten wir uns dem Gegner entziehen. Der Bombenwurf verursachte aber eine kleine technische Störung, die mit Bordmitteln nicht zu beheben war. Durch Funk wurden Ersatzteile angefordert und zugesagt. Wir setzten unsere Reise fort. Westlich der Azoren auf etwa 40 Grad Nord und 40 Grad West erhielten wir jedoch neue Order. Wir sollten zwei andere Boote ausrüsten und den Rückmarsch antreten. Beim ersten Boot U 760 unter Kapitänleutnant Otto-Ulrich Blum gelang dies ohne Störung. Am Morgen des 08.08.1943 bei der Versorgung des zweiten Bootes U 262 unter Kapitänleutnant Heinz Franke) wurden wir jedoch überraschend von drei amerikanischen Trägerflugzeugen angeflogen. Es waren zwei Jäger und ein Bomber. Da unsere Bordflak sofort den Kampf aufnahm, wurde schon beim ersten Angriff ein Jäger abgeschossen. Er stürzte heil brennend vor unserem Boot ins Wasser, seine Bomben im Notwurf abwerfend. Durch die Detonationen wurden unsere Torpedorohre beschädigt, dies stellte sich jedoch erst in der folgenden Nacht heraus. Durch Beschuss der Flugzeuge wurde der Bootsmannsmaat Jenteleit seitlich in Herz nähe getroffen. Er war sofort tot und fiel in die See, ohne nochmals aufzutauchen. Der Matrosengefreiter Wöpkemeier erhielt einen Armschuss und mehrere kleinere Verwundungen an beiden Beinen. Es gelang, ihn zu bergen. Auch Leutnant zur See Boehme wurde, als er der Gefahr nicht achtend über das ungeschützte Oberdeck lief, um das tauchbehinderte Boot von den ausgebrachten Ölschläuchen zu befreien, durch Bordwaffenbeschuss der Jäger tödlich getroffen. Auch er fiel ins Wasser und ging sofort unter. In einem günstigen Augenblick gelang es uns dann, zu tauchen und uns dem Gegner zu entziehen. In der Nacht tauchten wir auf, bargen die Schläuche und im selben Augenblick stießen wir auf den amerikanischen Flugzeugträger USS Card (CVE-11) und seine Begleitzerstörer. Wir griffen ihn sofort mit drei Torpedos an. Leider waren, wie sich jetzt herausstellte, die Torpedorohre zusammengedrückt und die Torpedos dadurch wohl beschädigt. Ein Torpedo blieb im Rohr hängen, und die beiden anderen versagten. Da wir bemerkt wurden, mussten wir wieder tauchen, wurden nunmehr von den Zerstörern mit Tiefenladungen angegriffen. Erst am Nachmittag des 09.08.1943 konnten wir auftauchen, wurden aber, ohne die Batterien ganz aufzuladen zu können, wiederum von mehreren Maschinen angegriffen. Durch Tauchen versuchten wir zu entkommen. Schon unter Wasser trafen uns Wasserbomben und beschädigten das Boot schwer. Wir waren gezwungen aufzutauchen. Damit begann unser Endkampf. Die Brücke wurde sofort in Brand geschossen, so dass die Flakwaffen nicht mehr besetzt werden konnten, erneute Bombenwürfe rissen die Bordwand auf. U 664 begann zu sinken. Der Kommandant entschloss sich, dass Boot aufzugeben, und ließ die Besatzung in Gruppen ins Wasser springen. Dabei ging eine Gruppe von vier oder fünf Mann gerade in dem Augenblick ins Wasser, als eine Bombe detonierte. Die Soldaten waren sofort tot. Der Matrosenobergefreiter Stoiber versuchte nochmals zu schießen und wurde dabei tödlich in die Stirn getroffen. Auch er versank in der See. Allen anderen gelang es bis auf 12 Mann, verwundet von Bord zu kommen. Nach etwa 6 bis 8 Stunden wurden alle Überlebenden von dem amerikanischen Zerstörer USS Borie (DD-215) gerettet, an Bord des Flugzeugträgers gebracht und nach etwa 8 Tagen in Casablanca an Land in Gefangenschaft überführt. Dort blieben alle, Offiziere und Mannschaft getrennt, etwa 12 Monate, um dann nach Amerika transportiert zu werden. Bootsmannsmaat Stöhr und ich blieben zurück, weil wir nicht transportfähig waren. Nach einem weiteren eineinhalbmonatigen Aufenthalt im Lazarett mussten auch wir uns dann trennen. Ich kam später, weil ich schwer verwundet war, ins Austauschlager und wurde in die Heimat entlassen. |
ANMERKUNGEN: ① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten. ② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. |