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U 523

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 523
Typ: IX C
Bauauftrag: 14.02.1940
Bauwerft: Deutsche Werft AG, Hamburg
Baunummer: 338
Serie: U 501 - U 524
Kiellegung: 04.08.1941
Stapellauf: 15.04.1942
Indienststellung: 25.06.1942
Kommandant: Werner Pietzsch
Feldpostnummer: M - 06 935
Kommandanten
25.06.1942 - 25.08.1943 Kapitänleutnant - Werner Pietzsch
Flottillen
25.06.1942 - 31.01.1943 Ausbildungsboot - 4. U-Flottille, Stettin
01.02.1943 - 25.08.1943 Frontboot - 10. U-Flottille, Lorient
1. Unternehmung
09.02.1943 - 10.02.1943 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
11.02.1943 - 11.02.1943 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Egersund
12.02.1943 - 16.04.1943 Ausgelaufen von Egersund - Eingelaufen in Lorient
U 523, unter Kapitänleutnant Werner Pietzsch, lief am 09.02.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, Brennstoffergänzung in Kristiansand, sowie Übernachtung wegen schlechtem Wetter in Egersund, operierte das Boot im Nordatlantik und nordöstlich von Neufundland. Es wurde am 08.04.1943 von U 463 mit 22 m³ Brennstoff und am 09.04.1943 von U 462 mit einem Fu.M.B. versorgt. U 523 gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Burggraf, Westmark, Stürmer und Seeteufel. Nach 66 Tagen und zurückgelegten 9.694 sm über und 276 sm unter Wasser, lief U 523 am 16.04.1943 in Lorient ein.
U 523 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 5.847 BRT versenken.
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2. Unternehmung
22.05.1943 - 26.05.1943 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 523, unter Kapitänleutnant Werner Pietzsch, lief am 22.05.1943 von Lorient aus. Das Boot wurde beim Ausmarsch, in der Biskaya, bei einem Flugzeugangriff schwer beschädigt und mußte nach Lorient zurück. Nach 4 Tagen und zurückgelegten 558,5 sm, lief U 523 am 26.05.1943 wieder in Lorient ein.
U 523 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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3. Unternehmung
01.08.1943 - 03.08.1943 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
U 523, unter Kapitänleutnant Werner Pietzsch, lief am 01.08.1943 von Lorient aus. Das Boot mußte, in der Biskaya, nach Feststellung von Schäden am Grundlager und gefundenem Zucker in der Ölwanne, zurück nach Lorient. Nach 2 Tagen lief U 523 am 03.08.1943 wieder in Lorient ein.
U 523 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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4. Unternehmung
16.08.1943 - 25.08.1943 Ausgelaufen von Lorient - Verlust des Bootes
U 523, unter Kapitänleutnant Werner Pietzsch, lief am 16.08.1943 von Lorient aus. Das Boot befand sich auf dem Ausmarsch als es nach 9 Tagen von britischen Kriegsschiffen versenkt wurde.
U 523 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlustursache
Datum: 25.08.1943
Letzter Kommandant: Werner Pietzsch
Ort: Nordatlantik
Position: 42° 03' Nord - 18° 02' West
Planquadrat: CF 3189
Verlust durch: Wasserbomben und Hedgehog
Tote: 17
Überlebende: 37
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Verlustursache im Detail
U 523 wurde am 25.08.1943 im Nordatlantik westlich von Vigo durch Wasserbomben und Hedgehog des britischen Zerstörers HMS Wanderer (D.74) (Lt.Comdr. Reginald-Fife Whinney) und der britischen Korvette HMS Wallflower (K.44) (Lt.Comdr. Ismay-James Tyson) versenkt.
U 523 konnte auf 4 Unternehmungen 1 Schiff mit 5.848 BRT versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Bericht über den Untergang von U 523
U 523 lief am 16.08.43 von Lorient aus. Nach Entlassung aus dem Geleitschutz der Sicherungs-Division wurde auf südlichem Kurs die spanische Nordküste angesteuert. Von dort aus lief das Boot wegen der Fliegergefahr getaucht an der Hoheitsgrenze der spanischen Küste westwärts. Den Weisungen der U-Boot-Führung gemäß wurde nachts trotz Flugzeuggefahr aufgetaucht gefahren, da man die nordspanischen Küstengebirge als einigermaßen wirksamen Schutz gegen Radar-Ortung an Backbordseite hatte. Nach Umrunden der Kaps Ortegal und Finisterre, etwa auf Höhe der spanisch-portugiesischen Grenze, ging das Boot auf WzW-Kurs, um befehlsgemäß ein bestimmtes Quadrat im Atlantik anzusteuern, wo durch Funk weitere Befehle zu erwarten waren. In einer der nachfolgenden Nächte erhielt das Boot bei Mondhelle drei Fliegerbomben, ohne daß zuvor im Ortungs- und Empfangsgerät eine Flugzeug-Ortung festgestellt worden war. Die Bomben verfehlten ihr Ziel.
In der Nacht vom 24. zum 25. August, morgens gegen 04:20 h deutscher Sommerzeit - ich befand mich in der Zentrale am Kartentisch, stürzte die Brückenwache kreidebleich vom Turm herunter und meldete, daß ein Zerstörer mit hoher Bugwelle aus dem Nachtdunkel heraus direkt auf U 523 zustieß. Ich ließ das Boot sofort auf etwa 100 Meter gehen, jedoch erhielten wir beim ersten Überlaufen werden durch den Zerstörer bereits eine gutliegende Wasserbomben-Serie. Im Boot wurden dann alle geräuschverursachenden Motoren abgestellt. Wir gingen auf Schleichfahrt, konnten es jedoch nicht verhindern, daß der Zerstörer, zudem sich noch ein zweites U-Jagdfahrzeug gesellte, uns fest in seinem Asdic-(Ortung) Gerät behielt. Weitere Wasserbomben-Serien langen ebenfalls gut. Das Boot fing an, Wasser zu machen, den stärksten Wassereinbruch hatten wir durch das WC im Heckraum.
Inzwischen waren wir zur größeren Sicherheit auf 160 Meter Tiefe gegangen. Die Pumpen konnten das mit immer stärkerem Druck, entsprechend der größeren Wassertiefe, eindringende Wasser, nicht mehr herausdrücken und das Lenzen mit Preßluft brachte unseren Preßluftvorrat schnell zur Neige. In der Zwischenzeit mußte der Heckraum verlassen werden. Im Maschinenraum stand das Wasser mehr als kniehoch. Das Boot war stark achterlastig und konnte nicht mehr waagerecht gelegt werden. Von den beiden Batterien war die eine durch Wasserbomben vollkommen ausgefallen, und das Boot fiel von 190 Meter Tiefe an immer schneller abwärts. Bei 235 Meter gab ich den Befehl, mit der letzten uns noch verbliebenen Luft die Tauchtanks anzublasen und befahl, während das Boot stieg: Alle Mann außenbords. Ich entschloß mich zu dieser Maßnahme in Anbetracht der Tatsache, daß U 523 entweder mit der Besatzung untergehen würde oder durch ein Auftauchen wenigstens die Besatzung gerettet werden könnte.
In dem Augenblick, als das Boot die Wasseroberfläche durchbrach und ich das Turmluk aufdrehte, wurden wir sogleich von den britischen U-Jagdfahrzeugen auf etwa 1000 Meter unter Artilleriefeuer genommen. Kaum daß ich vom Turm herunter an Oberdeck gesprungen war. schlug ein Volltreffer in den Turm. Davon weiß ich aber nichts mehr, denn ich selbst wurde dabei verwundet und kam erst nach einer Weile im Wasser schwimmend wieder zur Besinnung, als das Boot bereits untergegangen war.
Die Mannschaftsverluste beim Untergang von U 523 sind auf den Artilleriebeschuß, insbesondere auf den Treffer in den Turm zurückzuführen, in welchem sich gerade viele Soldaten befanden, die nach oben strebten, um über Bord zu springen. Von den Verletzten, die zusammen mit mir ins Lazarett Gibraltar eingeliefert wurden, ist der Obergefreite Seiffert dort gestorben. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 144 - 145.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Am siebten Tag auf See, am 22. August, überraschte eine mit Leigh-Light ausgerüstete Wellington der britischen Squadron 179 U 523 im Morgengrauen und bombardierten das Boot. Pietzsch tauchte und entkam, aber die Meldung der Wellington hatte Überwasserschiffe alarmiert, die in der Nähe passierten, unter anderen die britische Nahsicherung eines Konvois von den Britischen Inseln nach Gibraltar. Pietzsch ahnte nichts von den feindlichen Überwasserschiffen in der Nähe und fuhr in der Nacht des 24. August an der Oberfläche.
Die Zerstörer Wanderer und die Korvette Wallflower der Konvoi-Eskorte orteten U 523 auf dem Radar und überraschten das Boot. Erschrocken tauchte Pietzsch, um ihnen zu entkommen, aber die von Reginald F. (Bob) Whinney geführte Wanderer erfaßte das Boot mit dem Sonar und leitete einen hartnäckigen Wasserbombenangriff ein, dem sich wenig später die Wallflower anschloß. Pietzsch ging so tief (über 260 Meter, versicherten Besatzungsmitglieder), daß der Druckkörper knarrte und die innere Holzvertäfelung unter dem gewaltigen Wasserdruck absplitterte. Schließlich gab Pietzsch auf und tauchte auf, um das Boot zu versenken. Von beiden Kriegsschiffen wurde er sofort unter Beschuß genommen. Deren Kugeln töteten etwa ein Dutzend Deutsche, bevor sie von dem sinkenden Boot springen konnten. Die Zerstörer Wanderer und HMS Hurricane (H.06), die Korvette Wallflower und das Bergungsschiff Zamalek des Konvois fischten 37 Deutsche aus dem Wasser, auch Pietzsch. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 483.
Literaturverweise
Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 483. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 180. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 80, 230. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 144 - 145. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 227. → Amazon
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