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U 167

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 167
Typ: IX C/40
Bauauftrag: 15.08.1940
Bauwerft: Seebeckwerft, Geestemünde
Baunummer: 706
Serie: U 167 - U 170
Kiellegung: 12.03.1941
Stapellauf: 05.03.1942
Indienststellung: 04.07.1942
Kommandant: Kurt Neubert
Feldpostnummer: M - 05 459
Kommandanten
04.07.1942 - 08.02.1943 Kapitänleutnant - Kurt Neubert
08.01.1943 - 16.01.1943 Leutnant zur See - Günter Zahnow i.V.
08.02.1943 - 06.04.1943 Korvettenkapitän - Kurt Sturm
Flottillen
04.07.1942 - 30.11.1942 Ausbildungsboot - 4. U-Flottille, Stettin
01.12.1942 - 06.04.1943 Frontboot - 10. U-Flottille, Lorient
1. Unternehmung
01.12.1942 - 03.12.1942 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
04.12.1942 - 04.12.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Marviken
05.12.1942 - 05.12.1942 Ausgelaufen von Marviken - Eingelaufen in Kristiansand
06.12.1942 - 06.12.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Egersund
07.12.1942 - 07.12.1942 Ausgelaufen von Egersund - Eingelaufen in Stavanger
08.12.1942 - 08.12.1942 Ausgelaufen von Stavanger - Eingelaufen in Bergen
21.12.1942 - 16.01.1942 Ausgelaufen von Bergen - Eingelaufen in St. Nazaire
U 167, unter Kapitänleutnant Kurt Neubert, lief am 01.12.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, Brennstoffergänzung in Kristiansand, wegen Schlechtwetter in Marviken, Reparaturen am Tauchbunker in Kristiansand, Übernachtung in Egersund und Stavanger, sowie Geleitaufnahme in Bergen, operierte das Boot im Nordatlantik. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Falke. Am 08.01.1943 wurde ein Mann, außenbords gespült und kam dabei ums Leben. Auch der Kommandant wurde verletzt. Der I. WO Günter Zahnow übernahm das Kommando und führte das Boot zurück nach St. Nazaire. Nach 46 Tagen und zurückgelegten zirka 4.460 sm über und 174 sm unter Wasser, lief U 167 am 16.01.1943 in St. Nazaire ein.
U 167 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
Klick hier → Original KTB für die 1. Unternehmung
2. Unternehmung
27.02.1943 - 06.04.1943 Ausgelaufen von St. Nazaire - Verlust des Bootes
U 167, unter Korvettenkapitän Kurt Sturm, lief am 27.02.1943 von St. St. Nazaire aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik, vor der Küste Westafrikas, bei den Azorischen Inseln, den Kanarische Inseln, sowie vor Las Palmas und Gran Canaria. Es gehörte zu den U-Boot-Gruppen Unverzagt und Seeräuber. Nach 38 Tagen wurde U 167, nach schweren Beschädigungen durch Flugzeuge, selbst versenkt.
U 167 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 5.449 BRT versenken und 1 Schiff mit 7.200 BRT beschädigen.
Klicke hier → Versenkte oder beschädigte Schiffe
Klick hier → Original KTB für die 2. Unternehmung (B.d.U.Op.)
Verlustursache
Boot: U 167
Datum: 06.04.1943
Letzter Kommandant: Kurt Sturm
Ort: Vor Gran Canaria
Position: 27° 47' Nord - 15° 00' West
Planquadrat: DH 9574
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 0
Überlebende: 53
Klick hier → Besatzungsliste U 167
Verlustursache im Detail
U 167 wurde am 06.04.1943 nach schweren Beschädigungen durch die Lockheed Hudson W (Kelvin-Reginald Dalton) und L (William-Edward Willits) der britischen RAF Squadron 233, selbst versenkt.
U 167 konnte auf 2 Unternehmungen 1 Schiff mit 5.449 BRT versenken und 1 Schiff mit 7.200 BRT beschädigen.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Nach gründlicher Prüfung der beim Angriff der Hudson W und L entstandenen Schäden kam der Kommandant zu dem Entschluss, die Besatzung an der Südküste von Gran Canaria auszubooten, um danach das Boot in tieferen Gewässern selbst zu versenken. Der Kommandant steuerte U 167 bei Dunkelheit auf Sehrohrtiefe möglichst dicht an die Südküste heran. Am 06.04.1943 wurde der größte Teil der Besatzung ausgeschifft und schwamm unter Führung des verwundeten I. Wachoffizier Günter Zahnow bei Las Palomas an Land.
Der Kommandant versuchte zusammen mit dem Leitenden Ingenieur Seidel, Steuermann März, 2. Wachoffizier Semmel und dem Dieselmaaten Fuchs, das Boot rückwärts auf eine Tiefe von 100 bis 200 Metern zu bringen, um es dann zu versenken. Beim Rückwärtsfahren sackte U 167 aber weg und sank, bevor die eigentliche Versenkungsstelle erreicht war. Eilig kamen der Leitende Ingenieur und der Dieselmaat aus dem Boot. Wenig später wurden die fünf Männer von spanischen Fischern gerettet. Die Besatzung von U 167 wurde in Las Palomas auf Gran Canaria auf dem deutschen Dampfer CORRIENTES versteckt und interniert. Sie wurden von den Spaniern als zivile Schiffbrüchige geführt.
Nach 14 Tagen wurde die Besatzung mit einem Hafenschlepper in finsterer Nacht etwa eine Seemeile in See verbracht, um von U 455 (Hans-Martin Scheibe) abgeholt zu werden. In den nächsten Tagen wurde die Besatzung auf die auf dem Rückmarsch befindlichen U 518 (Friedrich-Wilhelm Wissmann), U 154 (Oskar-Heinz Kusch) und U 159 (Helmut Witte) verteilt. Ohne größere Zwischenfälle erreichten sämtliche U-Boote mit den Besatzungsangehörigen von U 167 ihre Atlantik-Stützpunkte. Bei dem Abtransport der Besatzung durch U 455 waren der Kommandant Kurt Sturm und der II. Wachoffizier Semmel nicht dabei.
Korvettenkapitän Sturm wurde ausgeflogen und der II. Wachoffizier verblieb noch eineinhalb Jahre auf Gran Canaria, um als Schriftoffizier aufschwimmende Papiere, Ausrüstungsgegenstände usw. des gesunkenen U 167 mit einem Motorboot zu bergen und zu sammeln, um sie danach zu vernichten. 1951 wurde U 167 von den Spaniern gehoben, um dann kommerziell verwertet zu werden (z.B. beim Film). Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 83 - 84.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: In den Gewässern zwischen den Kanarischen Inseln und dem afrikanischen Kontinent verlieben zwei Boote, Kurt Sturm mit U 167 und Rolf Rüggeberg mit U 513. Am 5. April beschädigten die Piloten Donald D. Lipmann und William E. Willets U 167 mit zwei Hudsons der britischen Squadron 233 so schwer, daß sich Sturm in die Nähe von Gran Canaria zurückziehen und das Boot dort in 22 Meter Wassertiefe versenken mußte. Ungefähr 50 Mann von U 167 gingen an Land. Nach langwierigen diplomatischen Verhandlungen mit den spanischen Behörden auf den Kanarischen Inseln und in Madrid wurde die Besatzung freigelassen und konnte heimkehren.
Die Mannschaft schiffte sich in der Nacht vom 13. auf den 14. April in Las Palmas auf einem Schlepper ein, der die Deutschen zu einem Treffen mit Hans-Martin Scheibe von U 455 auf die See hinausbrachte - der erste Schritt eines schwierigen und mehrfach verschobenen Vorhabens. Schreibe hatte, wie berichtet, mit dem Boot vom Typ VII vor Fedala ein Minenfeld gelegt und nahm nun die Besatzung von U 167 an Bord. Später traf er auf Ritterkreuzträger Helmut Witte mit dem beschädigten U 159 und den aus Brasilien zurückkehrenden Friedrich-Wilhelm Wissmann von U 518. Witte und Wissmann , die von dem neu eingetroffenen XB-Minenleger U 117 versorgt wurden, teilten zusammen mit Scheibe die 50 Überlebenden von U 167 auf die drei Boote auf und gingen dann auf Kurs nach Frankreich. Sturm und einige Männer der Besatzung von U 167 übernahmen nach ihrer Ankunft in Deutschland ein neues Boot vom Typ IX. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 260.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 260. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 81, 217. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 129. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945" - Mittler Verlag 2008 - S. 83 - 84. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 123, 269, 281. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 125 - U 170" - Eigenverlag - S. 325 - 328. → Amazon
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