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U 373: Unterschied zwischen den Versionen

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Bericht des 2. Wachoffiziers von U 373, Johannes Glaser:
 
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Als wir am [[07.06.1944]] [[Brest]] verließen, sollten wir nach [[Landsend]] gehen, um dort den Verkehr, der von der britischen Westküste in den Kanal einlief, zu stören. Doch soweit kamen wir nicht. Etwa drei bis vier Stunden nach der Geleitentlassung hörten wir Flugzeugmotoren. Es war eine mondhelle Nacht ohne Wolken. Wir besetzten sofort die Flakwaffen. Nach einiger Zeit flog uns eine ''[[Consolidated B-24 Liberator|Liberator]]'' von der Steuerbordseite in etwa 15 Meter Höhe an. Wir erhielten Bordwaffenbeschuß, jedoch keine wesentlichen Treffer. An Bord wurde sofort Feuererlaubnis gegeben und unsere Salven lagen sehr gut. Der [[Kommandant]] stand bei der 3,7-cm, ich fuhr auf der Brücke und drehte mit äußerster Kraft nach Backbord ab und ging später mit der Backbordmaschine zurück. Dadurch fielen die sechs [[Wasserbombe|Wasserbomben]] an unserer Steuerbordseite drei bis vier Meter neben der Bordwand ins Wasser, lediglich schoren wir mit dem Heck wegen der Drehbewegung des Bootes in die Nähe der letzten Bombe. Nach der Explosion lag das Boot sofort achterlich tief im Wasser und man mußte mit einem stärkeren Wassereinbruch rechnen. Es wurde sofort "Alle Mann aus dem Boot" befohlen und die Besatzung angewiesen, sich in Feuerlee neben dem Turm aufzuhalten. Das Flugzeug griff jedoch nicht mehr an, obwohl wir noch das Geräusch seiner Motoren hörten. Da wir mit Höchstfahrt liefen, hielt sich das Boot durch den Auftrieb der Tiefenruder noch an der Oberfläche, bis alle Besatzungsangehörigen mit Ausnahme des [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] an Deck bzw. auf der Brücke waren. Ich rief laufend dem [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] durch das Turmluk zu, er solle aus dem Boot kommen, ohne eine Antwort zu erhalten. Der Dieselobermaschinist Lorbeer, der neben mir stand, wollte der [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] hochholen. Ich meinte zu ihm, daß das Boot zu stark hecklastig sei und jeden Moment abkippen könnte. Der Obermaschinist ließ sich jedoch nicht zurückhalten und verschwand im Turmluk, um den [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] Korger heraufzuholen. Zwischenzeitlich war der Maschinengefreite Öhring gefallen oder ins Wasser gesprungen und ertrunken. Der Kommandant befahl "Beide Stop". Daraufhin kippte das Boot über dem Achtersteven ab. Ich hörte noch die Stimme des [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]]s aus dem Turmluk. Das war das letzte, was ich vom [[Leitender Ingenieur|L.I.]] und dem Obermaschinisten gehört bzw. gesehen habe. Dann ging alles sehr schnell. Ich sprang vom Turm ans Oberdeck und bemühte mich, vom Tiefenruder freizukommen. Die Besatzung, die wegen der Überwasserfahrt ausnahmslos Schwimmwesten getragen hatte, brachte einige Einmannschlauchboote vom Unterdeck mit. Es war der Seemännischen Nr. 1 auch gelungen, ein großes Schlauch boot, das sich in einem druckfesten Behälter am Oberdeck befand, klar zu machen. Durch Rufen hielt sich die Besatzung im Wasser zusammen und klammerte sich an die Schlauchboote, die aber durch das Übergewicht unter Wasser gedrückt wurden. Zum Glück war die See spiegelglatt. Das Flugzeug, eine ''[[Consolidated B-24 Liberator|Liberator]]'' mit Scheinwerfern, flog über die Untergangsstelle mehrmals hinweg und schoß auf die im Wasser Schwimmenden. Der Bootsmaat Nielsen schwamm etwa fünf Meter neben mir und wurde von einer Garbe getroffen. Ich sehe ihn noch heute  vor mit, wie er mit einem gurgeldem Geräusch und zerfetzter Schwimmweste unterging. Es war seine 13. Feindfahrt gewesen. Wir hielten die Schlauchboote, die wir zu Inseln zusammengebunden hatten, zusammen, und zählten die Besatzung. Es fehlten vier Mann. Das alles hatte sich gegen 03:00 Uhr nachts abgespielt, denn bald darauf ging die Sonne auf. Auf dem großen Schlauchboot befand sich ein aufblasbarer Wasserstoffballon mit einer Antenne, die an ein Seefunkgerät angeschlossen war. Dieses Notfunkgerät setzten wir laufend durch eine Kurbel in Betreib, wurden aber von niemanden gehört. Mehrmals überflogen uns Jagdflugzeuge, ohne uns wahrzunehmen. Das Wasser war 17 bis 18 Grad kalt. Wir saßen eng zusammengedrückt in unseren Schlauch-boot. Inzwischen war es Tag geworden. Langsam wurden wir immer müder und die Glieder wurden immer schwerer. Einzelne Männer mußten energisch aufgefordert werden, sich auf den Booten festzuhalten. Gegen 08:00 Uhr morgens sichteten wir Mastspitzen. Mit allen Möglichkeiten machten wir uns bemerkbar. Der Fischkutter hielt auf uns zu, er hatte etwa 10 Mann Besatzung. Die Fischer holten uns alle von den Schlauchbooten an Bord und brachten uns nach [[Douarnenez]].
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Als wir am [[07.06.1944]] [[Brest]] verließen, sollten wir nach [[Landsend]] gehen, um dort den Verkehr, der von der britischen Westküste in den Kanal einlief, zu stören. Doch soweit kamen wir nicht. Etwa drei bis vier Stunden nach der Geleitentlassung hörten wir Flugzeugmotoren. Es war eine mondhelle Nacht ohne Wolken. Wir besetzten sofort die Flakwaffen. Nach einiger Zeit flog uns eine ''[[Consolidated B-24 Liberator|Liberator]]'' von der Steuerbordseite in etwa 15 Meter Höhe an. Wir erhielten Bordwaffenbeschuß, jedoch keine wesentlichen Treffer. An Bord wurde sofort Feuererlaubnis gegeben und unsere Salven lagen sehr gut. Der [[Kommandant]] stand bei der 3,7-cm, ich fuhr auf der Brücke und drehte mit äußerster Kraft nach Backbord ab und ging später mit der Backbordmaschine zurück. Dadurch fielen die sechs [[Wasserbombe|Wasserbomben]] an unserer Steuerbordseite drei bis vier Meter neben der Bordwand ins Wasser, lediglich schoren wir mit dem Heck wegen der Drehbewegung des Bootes in die Nähe der letzten Bombe. Nach der Explosion lag das Boot sofort achterlich tief im Wasser und man mußte mit einem stärkeren Wassereinbruch rechnen. Es wurde sofort "Alle Mann aus dem Boot" befohlen und die Besatzung angewiesen, sich in Feuerlee neben dem Turm aufzuhalten. Das Flugzeug griff jedoch nicht mehr an, obwohl wir noch das Geräusch seiner Motoren hörten. Da wir mit Höchstfahrt liefen, hielt sich das Boot durch den Auftrieb der Tiefenruder noch an der Oberfläche, bis alle Besatzungsangehörigen mit Ausnahme des [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] an Deck bzw. auf der Brücke waren. Ich rief laufend dem [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] durch das Turmluk zu, er solle aus dem Boot kommen, ohne eine Antwort zu erhalten. Der Dieselobermaschinist Lorbeer, der neben mir stand, wollte der [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] hochholen. Ich meinte zu ihm, daß das Boot zu stark hecklastig sei und jeden Moment abkippen könnte. Der Obermaschinist ließ sich jedoch nicht zurückhalten und verschwand im Turmluk, um den [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]] Korger heraufzuholen. Zwischenzeitlich war der Maschinengefreite Öhring gefallen oder ins Wasser gesprungen und ertrunken. Der Kommandant befahl "Beide Stop". Daraufhin kippte das Boot über dem Achtersteven ab. Ich hörte noch die Stimme des [[Leitender Ingenieur|Leitenden Ingenieur]]s aus dem Turmluk. Das war das letzte, was ich vom [[Leitender Ingenieur|L.I.]] und dem Obermaschinisten gehört bzw. gesehen habe. Dann ging alles sehr schnell. Ich sprang vom Turm ans Oberdeck und bemühte mich, vom Tiefenruder freizukommen. Die Besatzung, die wegen der Überwasserfahrt ausnahmslos Schwimmwesten getragen hatte, brachte einige Einmannschlauchboote vom Unterdeck mit. Es war der Seemännischen Nr. 1 auch gelungen, ein großes Schlauch boot, das sich in einem druckfesten Behälter am Oberdeck befand, klar zu machen. Durch Rufen hielt sich die Besatzung im Wasser zusammen und klammerte sich an die Schlauchboote, die aber durch das Übergewicht unter Wasser gedrückt wurden. Zum Glück war die See spiegelglatt. Das Flugzeug, eine ''[[Consolidated B-24 Liberator|Liberator]]'' mit Scheinwerfern, flog über die Untergangsstelle mehrmals hinweg und schoß auf die im Wasser Schwimmenden. Der Bootsmaat Nielsen schwamm etwa fünf Meter neben mir und wurde von einer Garbe getroffen. Ich sehe ihn noch heute  vor mit, wie er mit einem gurgeldem Geräusch und zerfetzter Schwimmweste unterging. Es war seine 13. Feindfahrt gewesen. Wir hielten die Schlauchboote, die wir zu Inseln zusammengebunden hatten, zusammen, und zählten die Besatzung. Es fehlten vier Mann. Das alles hatte sich gegen 03:00 Uhr nachts abgespielt, denn bald darauf ging die Sonne auf. Auf dem großen Schlauchboot befand sich ein aufblasbarer Wasserstoffballon mit einer Antenne, die an ein Seefunkgerät angeschlossen war. Dieses Notfunkgerät setzten wir laufend durch eine Kurbel in Betreib, wurden aber von niemanden gehört. Mehrmals überflogen uns Jagdflugzeuge, ohne uns wahrzunehmen. Das Wasser war 17 bis 18 Grad kalt. Wir saßen eng zusammengedrückt in unseren Schlauchboot. Inzwischen war es Tag geworden. Langsam wurden wir immer müder und die Glieder wurden immer schwerer. Einzelne Männer mußten energisch aufgefordert werden, sich auf den Booten festzuhalten. Gegen 08:00 Uhr morgens sichteten wir Mastspitzen. Mit allen Möglichkeiten machten wir uns bemerkbar. Der Fischkutter hielt auf uns zu, er hatte etwa 10 Mann Besatzung. Die Fischer holten uns alle von den Schlauchbooten an Bord und brachten uns nach [[Douarnenez]].
 
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[[Gall, Rudi]] ● [[Glaser, Johannes]] ● [[Heuberger, Werner]] ● [[Höllerscheidt, ]] ● [[Jakobs, W.]] ● [[Kaiser, Rudolf]] ● [[Kakuschke, Herbert]] ● [[Knopf, Werner]] ● [[Krumrey, Hermann]] ● [[Kytzia, Hans-Günther]] ● [[Detlef von Lehsten|Lehsten, Detlef von]] ● [[Meder, Heinrich]] ● [[Meyer, Günther]] ● [[Moge, Herbert]] ● [[Mordziol, Siegfried]] ● [[Oesterreich, Fritz]] ● [[Rössig, Walter]] ● [[Sahler, Daniel]] ● [[Schelbert, Josef]] ● [[Schirra, Walter]] ● [[Steltner, Hermann]] ● [[Thiele, Werner|Dr. Thiele, Werner]] ● [[Tittel, Fritz]] ● [[Wolf, H.]]
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[[Gall, Rudi]] ● [[Glaser, Johannes]] ● [[Heuberger, Werner]] ● [[Hölterscheidt, Gustav]] ● [[Jakobs, W.]] ● [[Kaiser, Rudolf]] ● [[Kakuschke, Herbert]] ● [[Knopf, Werner]] ● [[Krumrey, Hermann]] ● [[Kytzia, Hans-Günther]] ● [[Detlef von Lehsten|Lehsten, Detlef von]] ● [[Meder, Heinrich]] ● [[Meyer, Günther]] ● [[Moje, Herbert]] ● [[Mordziol, Siegfried]] ● [[Oesterreich, Fritz]] ● [[Rössig, Walter]] ● [[Sahler, Daniel]] ● [[Schelbert, Josef]] ● [[Schirra, Walter]] ● [[Steltner, Hermann]] ● [[Thiele, Werner|Dr. Thiele, Werner]] ● [[Tittel, Fritz]] ● [[Wolf, H.]]
  
'''Vor dem 07.06.1944:''' ③
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'''Vor dem 07.06.1944: (19)''' ③
  
In Arbeit.
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[[Otto-Ulrich Blum|Blum, Otto-Ulrich]] ● [[Oskar Curio|Curio, Oskar]] ● [[Hans-Heino Franke|Franke, Hans-Heino]] ● [[Geils, Ferdinand]] ● [[Hautz, Walter]] ● [[Jaworski, Joachim]] ● [[Kranz, Bernhard]] ● [[Paul-Karl Loeser|Loeser, Paul-Karl]] ● [[Mayerhofer, Georg]] ● [[Helmut Metz|Metz, Helmut]] ● [[Otto Niethmann|Niethmann, Otto]] ● [[Penkert, Kurt]] ● [[Ulrich Pietsch|Pietsch, Ulrich]] ● [[Poppel, Hans]] ● [[Rapp, Erich]] ● [[Schüler, Walter]] ● [[Klaus-Dietrich Steffens|Steffens, Klaus-Dietrich]] ● [[Weindorf, Günter]] ● [[Herbert Zeisler|Zeisler, Herbert]]
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'''Einzelverluste: (2)'''
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[[Regneri, Peter]] ● [[Schulte, Franz]]
 
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Version vom 18. Januar 2013, 05:56 Uhr

Testbild.jpg

DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 373"


DAS BOOT:

Typ: VII C
Bauauftrag: 23.09.1939
Bauwerft: Howaldtswerke AG, Kiel
Serie: U 371 - U 400
Baunummer: 004
Kiellegung: 08.12.1939
Stapellauf: 05.04.1941
Indienststellung: 22.05.1941
Indienststellungskommandant: Oberleutnant zur See Paul-Karl Loeser
Feldpostnummer: M - 43 458

Kommandanten

22.05.1941 - 25.09.1943 Kapitänleutnant Paul-Karl Loeser
26.09.1943 - 08.06.1944 Oberleutnant zur See Detlef von Lehsten

Flottillen

22.05.1941 - 00.09.1941 Ausbildungsboot 3. U-Flottille, Kiel
00.09.1941 - 08.06.1944 Frontboot 3. U-Flottille, La Pallice

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

22.05.1941 - 25.05.1941 Kiel Ausrüstung des Bootes.
26.05.1941 - 13.06.1941 Kiel Erprobungen beim UAK.
14.06.1941 - 15.06.1941 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
15.06.1941 - 21.06.1941 Warnemünde Torpedoschießen beim TEK.
22.06.1941 - 18.07.1941 Kiel Restarbeiten in der Werft.
19.07.1941 - 20.07.1941 Ostsee Marsch nach Norwegen.
20.07.1941 - 29.07.1941 Horten Seeausbildung bei der AGRU-Front.
01.08.1941 - 20.08.1941 Trondheim Ausbildung bei der 25. U-Flottille.
21.08.1941 - 03.09.1941 Lofjord Restarbeiten und Torpedoübernahme.

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

04.09.1941 - 09:00 Uhr aus Trondheim → → → → 02.10.1941 - 19:30 Uhr in Brest
  • Der Kommandant zur 1. Unternehmung: Die Haltung der Besatzung war zufriedenstellend. Die Männer hatten anfangs schwer mit der Seekrankheit zu kämpfen, denn durch die Ausbildung in völlig ruhigen norwegischen Gewässern hatte der größte Teil der Besatzung noch nie eine Seefahrt bei Sturm oder Seegang erlebt. Ungünstig ist nach wie vor, vor allem für die Ausbildung bis zur Frontreife, geringes Dienstalter und völlige Unerfahrenheit fast sämtlicher Unteroffiziere.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 1. Unternehmung: Selbst unter der Voraussetzung, daß es die erste Unternehmung des jungen Kommandanten mit einem neuen Boot war, ist die Durchführung derselben nicht befriedigend.

2. Unternehmung:

30.10.1941 - 15:00 Uhr aus Brest → → → → 21.11.1941 - 18:33 Uhr in Lorient

3. Unternehmung:

25.12.1941 - 13:15 Uhr aus Lorient → → → → 15.01.1942 - 16:47 Uhr in La Pallice

4. Unternehmung:

25.02.1942 - 14:35 Uhr aus La Pallice → → → → 26.02.1942 - 14:45 Uhr in La Pallice
01.03.1942 - 14:55 Uhr aus La Pallice → → → → 17.04.1942 - 10:20 Uhr in La Pallice
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 4. Unternehmung: Bei geschicktem Verhalten wäre der Erfolg vermutlich größer gewesen. Auch auf Zerstörer muß jede Schußgelegenheit ausgenutzt werden.

5. Unternehmung:

18.05.1942 - 21:19 Uhr aus La Pallice → → → → 08.07.1942 - 10:00 Uhr in La Pallice

6. Unternehmung:

06.08.1942 - 20:00 Uhr aus La Pallice → → → → 04.10.1942 - 18:41 Uhr in La Pallice

7. Unternehmung:

22.11.1942 - 16:30 Uhr aus La Pallice → → → → 03.01.1943 - 12:45 Uhr in La Pallice
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 7. Unternehmung: Die Unternehmung litt unter den ungünstigen Wetterbedingungen im Nordatlantik. Die einzige Erfolgschance bot sich dem Kommandanten am 13. beim Sichten des Geleitzuges, wo das Boot genau vor dem erwarteten Geleitzug stand.

8. Unternehmung:

25.02.1943 - 17:15 Uhr aus La Pallice → → → → 13.04.1943 - 14:07 Uhr in La Pallice

9. Unternehmung:

07.07.1943 - 09:07 Uhr aus La Pallice → → → → 16.08.1943 - 16:44 Uhr in La Pallice

10. Unternehmung:

27.09.1943 - 20:00 Uhr aus La Pallice → → → → 29.09.1943 - 01:00 Uhr in La Pallice
02.10.1943 - 19:52 Uhr aus La Pallice → → → → 04.10.1943 - 04:00 Uhr in La Pallice
06.10.1943 - 18:30 Uhr aus La Pallice → → → → 26.11.1943 - 18:25 Uhr in La Pallice
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 10. Unternehmung: Erste Fahrt des Kommandanten mit eingefahrenem Boot. Er hat die einzige Erfolgsmöglichkeit der Unternehmung nicht voll ausgeschöpft. Wenn ein Ziel in Sicht ist, dann gibt es nur einen Gedanken: Ran, vorsetzen, festhalten, bis Gegner fällt.

11. Unternehmung:

26.12.1943 - 14:20 Uhr aus La Pallice → → → → 28.12.1943 - 01:00 Uhr in La Pallice
01.01.1944 - 13:20 Uhr aus La Pallice → → → → 04.01.1944 - 18:25 Uhr in Brest
  • Die Fahrt : U 373, unter Oberleutnant zur See Detlef von Lehsten, war 11 Tage auf See und legte 543 sm zurück. Am 28.12.1943 mußte das Boot wegen defekten wieder in La Pallice einlaufen. Nach dem zweiten Auslaufen mußte das Boot, wegen Fliegerschäden, den Ausmarsch in der Biscaya abbrechen. U 373 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 11. Unternehmung: Die für das Boot äußerst bedrohliche Situation wurde durch entschlossene und umsichtige Maßnahmen der Bootsführung und Besatzung gut gemeistert.

12. Unternehmung:

16.03.1944 - 18:30 Uhr aus Brest → → → → 18.03.1944 - //:// Uhr in Brest
  • Die Fahrt : U 373, unter Oberleutnant zur See Detlef von Lehsten, war 2 Tage auf See. Auch diese Unternehmung wurde vorzeitig abgebrochen. Das Boot operierte in der Biscaya. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. Nach dieser Unternehmung trat das Boot, als Bereitschaftsboot, zur Gruppe Landwirt.

13. Unternehmung:

07.06.1944 - 20:45 Uhr aus Brest → → → → 08.06.1944 - 02:40 Uhr Verlust des Bootes
  • Die Fahrt : U 373, unter Oberleutnant zur See Detlef von Lehsten, war 5 Stunden und 45 Minuten auf See. Nach dem Beginn der alliierten Invasion operierte das Boot in der Biscaya, vor Brest. Es konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. U 373 wurde auf dieser Fahrt von einem britischen Flugzeug versenkt.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 13. Unternehmung: Die Ursache für den Verlust des Bootes war der Angriff mit Leuchtspurmunition auf den Segler, mit dem sich das Boot verriet.

DAS SCHICKSAL:

Datum: 08.06.1944
Letzter Kommandant: Oberleutnant zur See Detlef von Lehsten
Ort: Biscaya
Position: 48°10' N - 05°31' W
Planquadrat: BF 5136
Versenkt durch: Liberator G der RAF Squadron 224
Tote: 4
Überlebende: 47

Detailangaben zum Schicksal:

U 373 wurde am 08.06.1941 in der Biscaya vor Brest durch sechs Wasserbomben der Liberator G der britischen RAF Squadron 224, geflogen von K.O. Moore, versenkt. Das Flugzeug gehörte zur 19.Group mit Stützpunkt St. Eval (North Cornwall, Großbritannien).

Bericht des 2. Wachoffiziers von U 373, Johannes Glaser:

Als wir am 07.06.1944 Brest verließen, sollten wir nach Landsend gehen, um dort den Verkehr, der von der britischen Westküste in den Kanal einlief, zu stören. Doch soweit kamen wir nicht. Etwa drei bis vier Stunden nach der Geleitentlassung hörten wir Flugzeugmotoren. Es war eine mondhelle Nacht ohne Wolken. Wir besetzten sofort die Flakwaffen. Nach einiger Zeit flog uns eine Liberator von der Steuerbordseite in etwa 15 Meter Höhe an. Wir erhielten Bordwaffenbeschuß, jedoch keine wesentlichen Treffer. An Bord wurde sofort Feuererlaubnis gegeben und unsere Salven lagen sehr gut. Der Kommandant stand bei der 3,7-cm, ich fuhr auf der Brücke und drehte mit äußerster Kraft nach Backbord ab und ging später mit der Backbordmaschine zurück. Dadurch fielen die sechs Wasserbomben an unserer Steuerbordseite drei bis vier Meter neben der Bordwand ins Wasser, lediglich schoren wir mit dem Heck wegen der Drehbewegung des Bootes in die Nähe der letzten Bombe. Nach der Explosion lag das Boot sofort achterlich tief im Wasser und man mußte mit einem stärkeren Wassereinbruch rechnen. Es wurde sofort "Alle Mann aus dem Boot" befohlen und die Besatzung angewiesen, sich in Feuerlee neben dem Turm aufzuhalten. Das Flugzeug griff jedoch nicht mehr an, obwohl wir noch das Geräusch seiner Motoren hörten. Da wir mit Höchstfahrt liefen, hielt sich das Boot durch den Auftrieb der Tiefenruder noch an der Oberfläche, bis alle Besatzungsangehörigen mit Ausnahme des Leitenden Ingenieur an Deck bzw. auf der Brücke waren. Ich rief laufend dem Leitenden Ingenieur durch das Turmluk zu, er solle aus dem Boot kommen, ohne eine Antwort zu erhalten. Der Dieselobermaschinist Lorbeer, der neben mir stand, wollte der Leitenden Ingenieur hochholen. Ich meinte zu ihm, daß das Boot zu stark hecklastig sei und jeden Moment abkippen könnte. Der Obermaschinist ließ sich jedoch nicht zurückhalten und verschwand im Turmluk, um den Leitenden Ingenieur Korger heraufzuholen. Zwischenzeitlich war der Maschinengefreite Öhring gefallen oder ins Wasser gesprungen und ertrunken. Der Kommandant befahl "Beide Stop". Daraufhin kippte das Boot über dem Achtersteven ab. Ich hörte noch die Stimme des Leitenden Ingenieurs aus dem Turmluk. Das war das letzte, was ich vom L.I. und dem Obermaschinisten gehört bzw. gesehen habe. Dann ging alles sehr schnell. Ich sprang vom Turm ans Oberdeck und bemühte mich, vom Tiefenruder freizukommen. Die Besatzung, die wegen der Überwasserfahrt ausnahmslos Schwimmwesten getragen hatte, brachte einige Einmannschlauchboote vom Unterdeck mit. Es war der Seemännischen Nr. 1 auch gelungen, ein großes Schlauch boot, das sich in einem druckfesten Behälter am Oberdeck befand, klar zu machen. Durch Rufen hielt sich die Besatzung im Wasser zusammen und klammerte sich an die Schlauchboote, die aber durch das Übergewicht unter Wasser gedrückt wurden. Zum Glück war die See spiegelglatt. Das Flugzeug, eine Liberator mit Scheinwerfern, flog über die Untergangsstelle mehrmals hinweg und schoß auf die im Wasser Schwimmenden. Der Bootsmaat Nielsen schwamm etwa fünf Meter neben mir und wurde von einer Garbe getroffen. Ich sehe ihn noch heute vor mit, wie er mit einem gurgeldem Geräusch und zerfetzter Schwimmweste unterging. Es war seine 13. Feindfahrt gewesen. Wir hielten die Schlauchboote, die wir zu Inseln zusammengebunden hatten, zusammen, und zählten die Besatzung. Es fehlten vier Mann. Das alles hatte sich gegen 03:00 Uhr nachts abgespielt, denn bald darauf ging die Sonne auf. Auf dem großen Schlauchboot befand sich ein aufblasbarer Wasserstoffballon mit einer Antenne, die an ein Seefunkgerät angeschlossen war. Dieses Notfunkgerät setzten wir laufend durch eine Kurbel in Betreib, wurden aber von niemanden gehört. Mehrmals überflogen uns Jagdflugzeuge, ohne uns wahrzunehmen. Das Wasser war 17 bis 18 Grad kalt. Wir saßen eng zusammengedrückt in unseren Schlauchboot. Inzwischen war es Tag geworden. Langsam wurden wir immer müder und die Glieder wurden immer schwerer. Einzelne Männer mußten energisch aufgefordert werden, sich auf den Booten festzuhalten. Gegen 08:00 Uhr morgens sichteten wir Mastspitzen. Mit allen Möglichkeiten machten wir uns bemerkbar. Der Fischkutter hielt auf uns zu, er hatte etwa 10 Mann Besatzung. Die Fischer holten uns alle von den Schlauchbooten an Bord und brachten uns nach Douarnenez.


DIE BESATZUNG:

Am 08.06.1944 kamen ums Leben: (4)

Korger, KonradLorbeer, KurtNielsen, TheodorOehring, Fritz

Überlebende des 08.06.1944: (24)

Gall, RudiGlaser, JohannesHeuberger, WernerHölterscheidt, GustavJakobs, W.Kaiser, RudolfKakuschke, HerbertKnopf, WernerKrumrey, HermannKytzia, Hans-GüntherLehsten, Detlef vonMeder, HeinrichMeyer, GüntherMoje, HerbertMordziol, SiegfriedOesterreich, FritzRössig, WalterSahler, DanielSchelbert, JosefSchirra, WalterSteltner, HermannDr. Thiele, WernerTittel, FritzWolf, H.

Vor dem 07.06.1944: (19)

Blum, Otto-UlrichCurio, OskarFranke, Hans-HeinoGeils, FerdinandHautz, WalterJaworski, JoachimKranz, BernhardLoeser, Paul-KarlMayerhofer, GeorgMetz, HelmutNiethmann, OttoPenkert, KurtPietsch, UlrichPoppel, HansRapp, ErichSchüler, WalterSteffens, Klaus-DietrichWeindorf, GünterZeisler, Herbert

Einzelverluste: (2)

Regneri, PeterSchulte, Franz


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"

Herbert Ritschel - Band 7 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 301 - U 375"


ANMERKUNGEN:

① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

② Liste der Überlebenden unvollständig.

③ Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

U 372U 373U 374

Liste aller U-Boote