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U 406

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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DEUTSCHES UNTERSEEBOOT "U 406"


DAS BOOT:

Typ: VII C
Bauauftrag: 16.10.1939
Bauwerft: Danziger Werft AG, Danzig
Serie: U 401 - U 430
Baunummer: 107
Kiellegung: 06.09.1940
Stapellauf: 16.06.1941
Indienststellung: 22.10.1941
Indienststellungskommandant: Oberleutnant zur See Horst Dieterichs
Feldpostnummer: M - 42 202

Kommandanten

22.10.1941 - 18.02.1944 Kapitänleutnant Horst Dieterichs

Flottillen

22.10.1941 - 30.04.1942 Ausbildungsboot 8. U-Flottille, Königsberg/Danzig
01.05.1942 - 18.02.1944 Frontboot 7. U-Flottille, St. Nazaire

AUSBILDUNG UND ERPROBUNGEN:

23.10.1941 - 06.11.1941 Danzig Erprobungen beim UAK.
07.11.1941 - 09.11.1941 Ostsee Fahrt nach Königsberg und zurück nach Danzig.
10.11.1941 - 16.11.1941 Gotenhafen Erprobungen beim TEK.
20.11.1941 - 24.11.1941 Kiel Erprobungen beim UAK.
26.11.1941 - 28.11.1941 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.
01.12.1941 - 13.12.1941 Hela Ausbildung bei der AGRU-Front.
14.12.1941 - 21.12.1941 Danzig Einzelausbildung.
22.12.1941 - 11.01.1942 Danzig Schießausbildung bei der 25. U-Flottille.
13.01.1942 - 24.01.1942 Danzig Taktische Ausbildung bei der 27. U-Flottille.
26.01.1942 - 30.01.1942 Ostsee Überführungsfahrt nach Kiel.
03.02.1942 - 31.03.1942 Kiel Restarbeiten bei den Deutschen Werken AG.
01.04.1942 - 03.04.1942 Kiel Ausrüstung zur 1. Unternehmung bei der 5. U-Flottille.

DIE UNTERNEHMUNGEN:

1. Unternehmung:

04.04.1942 - 13:00 Uhr aus Kiel → → → → 05.04.1942 - 20:00 Uhr in Brunsbüttel
05.04.1942 - 07:00 Uhr aus Brunsbüttel → → → → 05.04.1942 - 13:40 Uhr in Helgoland
06.04.1942 - 19:40 Uhr aus Helgoland → → → → 19.04.1942 - 15:20 Uhr in St. Nazaire

2. Unternehmung:

05.05.1942 - 19:10 Uhr aus St. Nazaire → → → → 01.07.1942 - 08:45 Uhr in St. Nazaire
  • Die Fahrt: U 406, unter Kapitänleutnant Horst Dieterichs, war 57 Tage auf See und legte dabei 8.712 sm über und 395 sm unter Wasser zurück. Das Boot operierte im Nordatlantik, östlich der Neufundlandbank. Es wurde am 26.05.1942 von U 116 mit 36 m³ Brennstoff, 14 Tage Proviant, 4 Zentner Kartoffeln, 50 Brote, 150 Brötchen, 180 Eiern und 100 Tafeln Schokolade, und am 22.06.1942 von U 460 mit 3 m³ Brennstoff und 10 Broten, versorgt. U 406 gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Hecht. Schiffe konnte auf dieser Fahrt nicht versenkt oder beschädigt werden.
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 2. Unternehmung: Während der Unternehmung wurde an mehreren Geleitzügen Fühlung gewonnen, ohne daß Erfolge erzielt wurden. Wenn dieses auch zum Teil auf geringe Erfahrung des Kommandanten zurückzuführen ist, so wurde aber andererseits grundlegende Fehler gemacht. So am 12., statt nun sofort anzugreifen, verschiebt der Kommandant den Angriff auf die Nacht - diese Chance hätte sofort entschlossen ausgenutzt werden müssen.

3. Unternehmung:

08.08.1942 - 12:00 Uhr aus St. Nazaire → → → → 08.10.1942 - 11:15 Uhr in St. Nazaire
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 3. Unternehmung: Der Kommandant hat mit viel Mühe versucht, an Geleitzügen zum Erfolg zu kommen. Pech und Maschinenschaden haben einen großen Erfolg vereitelt.

4. Unternehmung:

14.12.1942 - 14:30 Uhr aus St. Nazaire → → → → 12.01.1943 - 17:29 Uhr in St. Nazaire
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 4. Unternehmung: Unternehmung, die beim 1. Angriff auf das "Spitz-Geleit" zu einem glücklichen Erfolg führte. Anerkannte Erfolge: 3 Dampfer, 17.000 BRT versenkt, 1 Dampfer, 5.000 BRT torpediert.

5. Unternehmung:

22.02.1943 - 16:04 Uhr aus St. Nazaire → → → → 30.03.1943 - 16:40 Uhr in Bordeaux
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 5. Unternehmung: Der Angriff am 11.03. erfolgte aus ungünstiger Lage, 2 Treffer wurden als Versenkungserfolg gegen Tanker angenommen. Die Angriffschancen gegen die anderen Schatten wurden leider nicht voll ausgenutzt. Anerkannter Erfolg: 1 Tanker, 8.000 BRT versenkt.

6. Unternehmung:

25.04.1943 - 10:20 Uhr aus Bordeaux → → → → 11.05.1943 - 20:45 Uhr in St. Nazaire
  • Die Fahrt: U 406, unter Kapitänleutnant Horst Dieterichs, war 17 Tage auf See. Das Boot operierte im Nordatlantik, westlich Spanien. Es gehörte auf dieser Unternehmung zur U-Boot-Gruppe Drossel. Die Fahrt mußte nach einer Kollision mit U 600 abgebrochen werden. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden. Nach dieser Unternehmung erfolgte der Einbau des 2. achteren MG-Standes und größere Umbauten am Turm. Anschließend erfolgte die Ausrüstung für den Tropeneinsatz.

7. Unternehmung:

26.06.1943 - 09:00 Uhr aus St. Nazaire → → → → 15.09.1943 - 18:05 Uhr in St. Nazaire
  • Der Befehlshaber der U-Boote zur 7. Unternehmung: Die Unternehmung bedeutete wegen der langen Dauer, der häufigen Enttäuschungen und der starken Gegenwehr eine besondere Beanspruchung der Besatzung und des Kommandanten.

8. Unternehmung:

08.12.1943 - 16:00 Uhr aus St. Nazaire → → → → 10.12.1943 - 17:00 Uhr in St. Nazaire
20.12.1943 - //:// Uhr aus St. Nazaire → → → → 23.12.1943 - //:// Uhr in St. Nazaire
25.12.1943 - 14:14 Uhr aus St. Nazaire → → → → 27.12.1943 - 13:39 Uhr in St. Nazaire
29.12.1943 - 17:00 Uhr aus St. Nazaire → → → → 30.12.1943 - //:// Uhr in St. Nazaire
05.01.1944 - 14:15 Uhr aus St. Nazaire → → → → 18.02.1944 - //:// Uhr Verlust des Bootes

DAS SCHICKSAL:

Datum: 18.02.1944
Letzter Kommandant: Kapitänleutnant Horst Dieterichs
Ort: Nordatlantik
Position: 48°32' N-23°36' W
Planquadrat: BE 1793
Versenkt durch: HMS Spey (K.246)
Tote: 12
Überlebende: 41

Detailangaben zum Schicksal:

U 406 wurde am 18.02.1944 im mittleren Nordatlantik durch Wasserbomben der britischen Freagtte HMS Spey (K.246) versenkt. Die HMS Spey (K.246) gehörte zur 10. Escort Group, die den Geleitzug ONS-29 eskortierte.

Bericht von Leutnant zur See Adolf Clasen:

Der Befehl "Alle Mann aus dem Boot" wurde vom Kommandanten sofort gegeben. Das Boot selbst, das vom Augenblick des Auftauchens unter dem Feuer, erst nur des gegnerischen Führungsfahrzeuges HMS Spey (K.246), dann auch unter dem einer zweiten Fregatte lag, war mit starker, ständig größer werdender Vorlastigkeit gestoppt und manövrierunfähig. Die Beschädigungen im Bootsinnern als Folge der Wasserbombenserie waren beträchtlich, besonders an den Dieselmotoren und E-Maschinen. Ob im vorderen WC Wassereinbruch bestand, konnte später in der Gefangenschaft nicht mehr festgestellt werden. Wahrscheinlich auf Grund dieser Umstände wurde der Befehl, die Waffen zu besetzen, vom Kommandanten gar nicht erst gegeben.

Während noch die Besatzung das Boot verließ, stellte der Gegner plötzlich das Feuer ein. Die HMS Spey (K.246) kam mit langsamer Fahrt von Backbord auf unser Boot zu, und beim Passieren desselben wurden mit der Wasserbombenanlage acht bis zehn Wasserbomben mit flacher Einstellung auf U 406 und seine Umgebung geworfen. Als der I. Wachoffizier später an Bord der Fregatte darauf hinwies, dass ein großer Teil der Besatzung sich zu dieser Zeit noch schwimmend in unmittelbarer Nähe des Bootes befunden hätte, wurde diese Maßnahme als Abwehr gegen etwaige akustische Torpedos bezeichnet und entschuldigt. U 406 sank kurze Zeit darauf, nachdem es dem Leitenden Ingenieur und dem Zentralemaaten gelungen war, die verklemmten Entlüftungen der Tauchzelle 3 zu öffnen.

Die Rettungsaktion begann etwa eine Stunde nach dem Auftauchen und wurde von der HMS Spey (K.246) allein durchgeführt. Von 53 Mann starken Besatzung konnten insgesamt 45 Mann aufgenommen werden, von denen vier Mann infolge der durch Wasserbomben zugefügten inneren Verletzungen verstarben. Die Rettungsaktion selbst, die bei der langen Dünung mit Schwierigkeiten verbunden war, vollzog sich schnell und reibungslos zum Teil unter vollem Einsatz der beteiligten Offiziere und Mannschaften der Fregatte. Der Kommandant wurde nicht gerettet. Er wurde zuerst am Turmluk stehend, von später ausgestiegenen Besatzungsangehörigen verwundet und wahrscheinlich bewusstlos, am UZO-Block liegend, gesehen. 41 Überlebende, darunter drei Radar-Experten, die an Bord ein neues Radargerät testeten, wurden gerettet.


DIE BESATZUNG:

Am 18.02.1944 kamen ums Leben: (12)

Baatz, FritzBreidenstein, Karl-AchillDebus, WilhelmDieterichs, HorstDressler, ErichHartmann, SiegfriedHeilmann, LeoKirchhoff, Gustav-WilliKrämer, Walter-MathiasNiesmann, WilhelmReuscher, WernerWittek, Gerhard

Überlebende des 18.02.1944: (41)

Behrendt, GüntherBoketta, RudolfBonk, HeinzBreuker, HerbertClasen, AdolfDettenrieder, HansDittrich, GerhardEstermeier, AlfredFroehlich, Gustav-EmilGerdau, HermannDr. Greven, Karl-HeinzHeimbrecht, WernerHuppertz, Bruno-Franz-JosefJung, ErichKahren, JakobKimmel, Kurt-AlfredKoch, RichardKohnke, RichardKron, WernerKunze, GerhardMayr, AugustMeyer, Hans-JürgenMüller, WalterOehrle, HerbertPöhler, HeinzReidel, GerhardRiepl, SimonRoßmeisl, FranzRölicke, WernerRussek, NorbertSack, RudolfSauer, RudolfSchmidt, WilhelmSchnitter, GerhardSchulz, PaulSchulze, WalterSchwanitz, HeinzTrapp, HansWeitz, HeinzWerner, KarlZwaka, Walter

Vor dem 08.12.1943: (19)

Dittmann, SiegfriedDunkelberg, HansDürhopp, Eckardt, Erdmann, DieterGrafe, HorstHannemann, Hörr, Kestel, JürgenKleinert, Knopp, AlbertKnut, Kolbe, ArturNelling, Nitsche, Pesch, Remus, WernerResch, Treptow, Winfried

Einzelverluste: (2)

Bredenstein, Karl-AchillWiesmeier, Gerhard


LITERATUR:

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Kommandanten"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "U-Boot-Bau auf deutschen Werften"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Verluste"

Rainer Busch/Hans-Joachim Röll - "Die deutschen U-Boot-Erfolge"

Herbert Ritschel - Band 8 - "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 / U 375 - U 435"


ANMERKUNGEN:

① Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, siehe Kommandanten.

② Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten auslaufen auf dem Boot, zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

U 405U 406U 407

Liste aller U-Boote