KTB U 15 - 1. Unternehmung Seite 2
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04.09.1939 0500 Uhr - outer Silver Pit, gleizender Mondschein. Tagsüber klar, sehr gute Sicht, Stille. Vor Sonnenaufgang gutes Besteck erhalten. Es war Grundlage zum Ansteuern der Küste. Durch die Rinne tagsüber unter Wasser gesteuert. 2045 Uhr - Aufgetaucht, Weitermarsch, nachts nichts gesehen. 1600-1900 Uhr - Torpedo gezogen und 3 Minen nachgeladen. Die Arbeiten gingen gut auf Sehrohrtiefe bis 15 m. Sie waren trotz größter Rücksicht sehr laut. Torpedo blieb im Absetzlager liegen. 05.09.1939 Helle Mondnacht, Dunstig. 0230 Uhr - steht "U 15" nach Kopplung 15 sm von Land, getaucht, um das Gebiet vorraus abzuhorchen (Mondschein im Rücken). Da nichts gehorcht um 0250 Uhr aufgetaucht. Weitermarsch bis 0400 Uhr. Da kam das Feuer von Flamborough abgedunkelt (wahrscheinlich) auf ungefährem Abstand 6-10 sm in Sicht. Ab 0410 Uhr Feuer gelöscht. 0410 Uhr - Später keine Beobachtung mehr, getaucht. Mit geräuschloser Fahrt(1 x K.F) Küste angesteuert. 2 x getaucht einem Geräusch ausgewichen, das anscheinend an der Küste nach Süden lief. Es wurde meist auf 15 - 17 m gefahren (um besser zu horchen). Sicht morgens ungefähr 2 - 3 sm. 1100 Uhr - Küste von Flamborough Head an Stb. fast querab in Sicht. Da nur ein Fischerboot nach Bridlington einläuft, sonst nichts zu sehen und zu hören ist, drehe ich auf Westkurs und mache klar zum Werfen. 1140 Uhr - fällt die erste Mine auf 20 m Wasser mit grossem Geräusch. Sie poltert förmlich auf dem hartem Grund. Beabsichtigter Zeitintervall sollte 1,5 Min. sein, Zeitabstände waren aber völlig verschieden. Beim 2. Ausstoß fielen anscheinend 2 Minen oder der Kolben kam nicht oder nur sehr langsam zurück, wie vom W.O. gemeldet wurde. Das Boot fiel stark achterlastig und stieg (bei Fahrt 1 x K.F. später Stopp) sehr schnell, daß alle Maßnahmen nicht ausreichten, das Boot auf Tiefe zu halten. Es durchbrach mit Funkpeiler und etwas Schanzkleid für 20 Sek. die Wasseroberfläche. Nach dem Einsteuern überzeugte ich mich durch Rundblicke, daß dies wohl bestimmt nicht bemerkt worden war. Darauf habe ich nicht mehr Schiffsort bei jeder Mine genommen, sondern auf 13 m steuernd in der Zentrale das Boot beobachtet und erst die Mine geschossen, wenn das Boot vorlastig auf Tiefe gehen wollte. Somit fielen die nächsten Minen programmäßig in unregelmäßigen Abständen. | |||
LITERATURVERWEISE
U 15 - KTB | Original Kriegstagebuch - 1. Unternehmung (als Kopie vorliegen) | |
ANMERKUNGEN