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HMS Leamington (G.19)

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Die HMS LEAMINGTON (G.19) war ein britischer Zerstörer der Town-Klasse. Ursprünglich gebaut als, USS Twiggs (DD-127), ein Zerstörer der Wickes-Klasse der amerikanischen United States Navy.
Der Kiel des Zerstörer wurde am 23.01.1918 bei der New York Shipbuilding Corp. in Camden, New Jersey gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 28.09.1918 und die Indienststellung am 28.07.1919.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.306 ts. Es war 95,81 m lang, 9.42 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,97 m. 2 Dampfturbinen beschleunigten das Schiff auf bis zu 35 kn (65 km/h). Die Besatzungsstärke betrug 122 Mann.
Bewaffnet war die damalige Leamington mit: 4 × 100 mm Kanonen, 2 × 76 mm Kanonen, 12 × 533 mm Torpedorohre, Wabowerfer.
Einsatzgeschichte
Nach den Probefahrten schloss sich der Zerstörer Ende Oktober 1919 der Destroyer Division 16 (DesDiv 16), Destroyer Squadron 4 (Desron 4) der Pazifikflotte an und diente dort von San Diego, Kalifornien, aus auf Trainingskreuzfahrten bis zum Frühjahr 1922. Während er dies durchführte wurde Twiggs am 17.07.1920 während der marineweiten Zuweisung alphanumerischer Rumpfnummern als DD-127 klassifiziert. Eine Kombination von Faktoren - erhöhte Betriebskosten, Arbeitskräftemangel und das allgemeine antimilitärische Klima nach dem Ersten Weltkrieg - führte zu einer Reduzierung der aktiven Flotte der Marine. Dementsprechend wurde die Twiggs am 24.06.1922 in San Diego außer Dienst gestellt .
Nach fast acht Jahren der Inaktivität wurde die Twiggs am 20.02.1930 in San Diego wieder in Dienst gestellt. Sie wurde das Flaggschiff von Destroyer Squadron 4 und führte bis Ende des Jahres Operationen mit der Battle Fleet von San Diego aus durch. Anfang Februar 1931 brach sie mit der Battle Fleet von San Francisco nach Süden auf, um mit der Scouting Fleet an den jährlichen Flottenmanövern teilzunehmen. Am Ende der Übungen am 15.03.1931 wurde die Twiggs der Scouting Fleet zugeteilt, die bald als Folge der Flottenreorganisation vom 01.04.1931, zur Scouting Force umbenannt werden sollte. Der neue Heimathafen der Twiggs war Charleston, South Carolina, von wo aus sie bis zum späten Frühjahr 1933 als Flaggschiff der Destroyer Squadron 7 operierte. Irgendwann zwischen dem 01.04. und dem 01.07.1933 schloss sie sich der DesDiv an der Westküste an. Der Zerstörer schloß sich am 01.11.1933 der Rotating Reserve DesRon 20 in San Diego. Dort blieb er Bereitschafstzustand – mit einer Mindestbesatzung an Bord – bis sie am 01.04.1934 in aktiven Dienst zurückkehrte. Sie operierte von San Diego aus mit den Zerstörern der Battle Force bis Ende 1936 als sie mit den Vorbereitungen für die Stilllegung begann. Am 06.04.19471937 wurde Twiggs außer Dienst gestellt und wieder in San Diego aufgelegt. Am 30.09.1939 wurde die Twiggs in San Diego wieder in Dienst gestellt.
Als Flaggschiff für DesDiv 64, DesRon 32, operierte die Twiggs zunächst von San Diego aus auf Probe- und Ausbildungsfahrten bis zum November 1939. Gemeinsam mit acht Schwesterschiffe durchquerte sie Anfang Dezember 1939 den Panamakanal. Kurz nach Erreichen ihrer neuen Basis in Key West, Florida , machte sich die Twiggs auf den Weg, um den britischen Zerstörer HMS Hereward zu beschatten. Später im Monat schloss sie sich dem Schwesterschiff Evans und dem schweren Kreuzer Vincennes an, um den australischen leichten Kreuzer HMAS Perth genau zu beobachten, während sie den Golf von Yucatan durchstreifte, um das deutsche Linienschiff Columbus abzufangen, das versuchte durch die britische Blockade zu durchbrechen und Deutschland zu erreichen. Die Amerikaner überwachten das australische Schiff so genau, dass ihr verärgerter Kommandant – Kapitän Farncomb – sagen hörte: „Komische Vorstellung von Neutralität, die diese Amerikaner haben!“
Anschließenden führte der Zerstörer mit DesDiv 64 im Sommer 1940 Neutralitätspatrouillen, Ausbildungsfahrten für die Marinereserve und Kampfübungen durch.
Da die britischen Zerstörer in schlechtem Zustand waren, bat Premierminister Winston Churchill die USA um Hilfe. Im Sommer 1940 fand Präsident Roosevelt eine Lösung für die Probleme, mit denen die USA bzw. Großbritannien konfrontiert waren. Dementsprechend erreichten er und der Premierminister das Destroyers for Bases Agreement; Als Gegenleistung für die Übergabe von 50 Zerstörern aus der Zeit des Ersten Weltkriegs an die Briten würden die USA strategische Stützpunkte in der westlichen Hemisphäre für 99 Jahre pachten.
Als der Sommer 1940 dem Herbst wich, begann die Twiggs mit den Vorbereitungen für ihre Versetzung nach Großbritannien. Sie kam am 16.10.1940 in Halifax, Nova Scotia an – dem Sammelpunkt für die 50 Zerstörer. Die Twiggs wurde am 23.10.1940 außer Dienst gestellt, und ihr Name wurde am 08.01.1941 von der Navy-Liste gestrichen.
Am 23.10.1940 an die Royal Navy übergeben, wurde der Glattdeck-Zerstörer zur HMS Leamington. Sie verlegte nach St. John's, Neufundland, wo sie am 04.11.1940 als Teil der 4. Town-Flottille in Richtung der britischen Inseln aufbrach. Auf dem Weg nach Belfast passierten sie und ihre Schwesterschiffe den Schauplatz einer Schlacht, die am 5. November 1940 von dem bewaffneten Handelskreuzer HMS Jervis Bay zur Verteidigung des heimwärts gerichteten Konvois HX 84 gegen die Admiral Scheer ausgefochten wurde. Die Manöver der Jervis Bay ermöglichte 32 der 37 Schiffe des Konvois die Flucht, obwohl sie selbst im Gefecht sank. Die Leamington suchte nach Überlebenden, konnte aber keine finden.
Die Leamington kam am 15.11.1940 in der Devonport Dockyard an, wo sie für den Dienst in der Royal Navy umgerüstet wurde. Nach Aufarbeitung und Training wurde der Zerstörer der 2. Escort-Group, dem Western Approaches Command, mit Sitz in Londonderry Port zugeteilt. Sie führte bis 1941 Eskortaufgaben im Atlantik durch. Am 28.04.1941 war die Leamington eine von drei Eskortern, die vom Konvoi OB-314 abgelöst wurden, um den Konvoi HX-121 zu verstärken, der von deutschen U-Booten angegriffen wurde. Als die Korvette Gladiolus auf ihrem Sonar ein U-Boot entdeckte, schloss sich die Leamington der Roxborough und der Gladiolus an. Obwohl Gladiolus zugeschrieben wurde, ein deutsches U-Boot versenkt zu haben, zeigten Nachkriegsanalysen, dass das U-Boot U 96 unbeschädigt entkommen war. Am 27.05.1941 war die Leamington Teil der Eskorte des Konvois OB-325, als sie mit dem norwegischen Handelsschiff Thyra kollidierte, das sank und fünf Man an Bord des Handelsschiffs tötete. Die Leamington war bis Juli 1941 in Liverpool zur Reparatur und schloß sich danach wieder der 2. Eskort-Group an, die im September 1940 nach Island zog. Am 11.09.1940 wurde die 2. Eskort-Gruop, einschließlich der Leamington zum Konvoi SC.42 geschickt um ihn zu verstärken. Der Konvoi wurde vor der Ostküste Grönlands von den U-Booten des Wolfsrudels Markgraf angegriffen, die bereits 15 Schiffe des Konvois versenkt hatten. Am Nachmittag des 11.09.1940 wurden die Leamington und der Zerstörer HMS Veteran vor den Konvoi geschickt, um die Sichtung eines U-Bootes vor dem Konvoi durch ein Flugzeug zu untersuchen. Die beiden Zerstörer entdeckten U 207 an der Oberfläche und führten eine Reihe von Wasserbombenangriffen gegen durch, die das U-Boot versenkten.
Am 23.03.1942 brach der schnelle Truppenkonvoi WS-17 vom Großbritannien nach Freetown auf, wobei die Leamington Teil der Eskorte war. Am 27.03.1942 sichtete das deutsche U-Boot U 587 den Konvoi und funkte die Sichtmeldung, mit der Hoffnung, dass andere U-Boote den Konvoi greifen könnten. Der Zerstörer Keppel nahm die Übertragung mit Huff-Duff auf, und lenkte die Leamington, Grove, Aldenham und Volunteer auf die Position des deutsche U-Boots. Sie griffen U 587 an und versenkten es mit Wasserbomben. Es war das erste U-Boot, das mit Hilfe von Bord-HF/DF versenkt wurde. Am 27.06.1942 brach der Konvoi PQ-17 von Island nach Archangelsk in der Sowjetunion auf, wobei die Leamington am 30.06.1942 der engen Eskorte des Konvois beitrat. Am 04.07.1942 befahl der britische First Sea Lord, Admiral Dudley Pound, dass der Konvoi mit der Eskorte, einschließlich Leamington, aufgelöst werden sollte, da er glaubte, dass das deutsche Schlachtschiff Tirpitz und andere schwere Einheiten den Konvoi angreifen würden. Die unbegleiteten Schiffe konnten nun ungehindert von den deutschen U-Boote und Flugzeuge angegriffen werden. Insgesamt verlor der PQ-17 24 von 36 Handelsschiffen, wobei 21 nach dem Befehl zur Auflösung versenkt wurden.
Die Leamington wurde zwischen Juli und November 1942 in Hartlepool umgerüstet. Am 12.11.1942 wurde der panamaische Frachter Buchanan von U 224 torpediert. Dreizehn Tage später lokalisierte die Leamington – mit unterstützt von Flugzeugen – eines der vier Rettungsboote des Frachters und nahm 17 unverletzten Seeleute an Bord.
Im November 1942 verlegte die Royal Navy die Leamington zur Royal Canadian Navy und schloss sich der Western Local Escort Force an. Sie eskortierte Konvois von New York und Halifax bis vor Neufundland, wo die Konvois an die Mid-Ocean Escort Force übergeben wurden. Ende 1942 und Anfang 1943 herrschte im Nordatlantik extrem schlechtes Wetter. Das Schiff litt unter starker Vereisung. Nach einem schweren Sturm erreichte das Schiff am 22.01.1943 Halifax. Das Schiff war fast komplett mit Eis überzogen.
Im April 1943 kollidierte die Leamington mit dem amerikanischen Minensuchboot USS Albatross und wurde bis zum 03.06.1943 in Halifax repariert. Ende Juni 1943 kollidierte sie mit dem Handelsschiff Mortimer und wurde in Norfolk, Virginia, repariert, wobei die Arbeiten bis Oktober 1943 andauerten.
Leamington verließ Halifax am 22.12.1943 und kehrte zu den britischen Inseln zurück. Nach einer Dienstzeit in Rosyth wurde Leamington in Tyne in Reserve versetzt. Am 16.06.1944 liehen die Briten das Schiff an die Sowjets aus, die es in Zhguchy umbenannten. Sie diente bis 1949 unter russischer Flagge und kehrte 1950 nach Großbritannien zurück. Anschließend wurde sie an John Cashmore Ltd. verkauft und am 26.07.1951 in Newport, Wales verschrottet.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia → | HMS Leamington (G.19)/USS Twiggs (DD-127)