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U 744: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 26. August 2020, 06:15 Uhr

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DAS BOOT


Typ: VII C
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: F. Schichau GmbH, Danzig
Baunummer: 1547
Serie: U 731 - U 750
Kiellegung: 05.06.1942
Stapellauf: 11.03.1943
Indienststellung: 05.06.1943
Kommandant: Heinz Blischke
Feldpostnummer: M - 51 807

DIE KOMMANDANTEN


05.06.1943 - 06.03.1944 Oberleutnant zur See Heinz Blischke

FLOTTILLEN


05.06.1943 - 30.11.1943 Ausbildungsboot 8. U-Flottille
01.12.1943 - 06.03.1944 Frontboot 9. U-Flottille

ERPROBUNG UND AUSBILDUNG


07.06.1943 - 19.06.1943 Danzig Erprobungen beim UAK.

20.06.1943 - 21.06.1943 Rönne Abhorchen bei der UAG-Schall.

22.06.1943 - 24.06.1943 Swinemünde Flakausbildung bei der Flakschule.

25.06.1943 - 27.06.1943 Hela Frontausbildung bei der AGRU-Front.

28.06.1943 - 09.08.1943 Danzig Instandsetzungsarbeiten in der Holmwerft.

10.08.1943 - 23.08.1943 Hela Frontausbildung bei der AGRU-Front.

26.08.1943 - 09.09.1943 Libau Schießausbildung bei der 25. U-Flottille.

10.09.1943 - 21.09.1943 Gotenhafen Taktische Ausbildung bei der 27. U-Flottille.

22.09.1943 - 31.10.1943 Danzig Restarbeiten in der Holmwerft.

01.11.1943 - 05.11.1943 Hela Eigenausbildung bei der AGRU-Front.

07.11.1943 - 12.11.1943 Swinemünde Flakschießen bei der Flakschule.

13.11.1943 - 14.11.1943 Sonderburg Abhorchen.

15.11.1943 - 23.11.1943 Kiel Restarbeiten bei den Howaldtswerken AG.

24.11.1943 - 01.12.1943 Kiel Ausrüstung zur 1. Unternehmung.

DIE UNTERNEHMUNGEN

1. UNTERNEHMUNG


02.12.1943 - Kiel - - - - - - - - 03.12.1943 - Kristiansand

04.12.1943 - Kristiansand - - - - - - - - 15.01.1944 - Brest

U 744, unter Oberleutnant zur See Heinz Blischke, lief am 02.12.1943 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, sowie Brennstoffergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik und westlich von Irland. Es gehörte zu den U-Boot-Gruppen Coronel 1, Sylt, Rügen 2 und Rügen 1. U 744 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 7.359 BRT versenken. Nach 44 Tagen und zurückgelegten 4.337,5 sm über und 505 sm unter Wasser, lief U 744 am 15.01.1944 in Brest ein.

Versenkt wurde:

03.01.1944 - die britische EMPIRE HOUSMAN 7.359 BRT

Chronik 02.12.1943 – 15.01.1944: (die Chronikfunktion für U 744 ist noch nicht verfügbar)

02.12.1943 - 03.12.1943 - 04.12.1943 - 05.12.1943 - 06.12.1943 - 07.12.1943 - 08.12.1943 - 09.12.1943 - 10.12.1943 - 11.12.1943 - 12.12.1943 - 13.12.1943 - 14.12.1943 - 15.12.1943 - 16.12.1943 - 17.12.1943 - 18.12.1943 - 19.12.1943 - 20.12.1943 - 21.12.1943 - 22.12.1943 - 23.12.1943 - 24.12.1943 - 25.12.1943 - 26.12.1943 - 27.12.1943 - 28.12.1943 - 29.12.1943 - 30.12.1943 - 31.12.1943 - 01.01.1944 - 02.01.1944 - 03.01.1944 - 04.01.1944 - 05.01.1944 - 06.01.1944 - 07.01.1944 - 08.01.1944 - 09.01.1944 - 10.01.1944 - 11.01.1944 - 12.01.1944 - 13.01.1944 - 14.01.1944 - 15.01.1944

2. UNTERNEHMUNG


24.02.1944 - Brest - - - - - - - - 06.03.1944 - Verlust des Bootes

U 744, unter Oberleutnant zur See Heinz Blischke, lief am 24.02.1944 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und südwestlich von Irland. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Preussen. Es konnte auf dieser Unternehmung 2 Kriegsschiffe mit zusammen 3.250 ts versenken. Nach 11 Tagen wurde U 744 selbst, von einem britischen Kriegsschiff versenkt.

Versenkt wurden:

02.03.1944 - die britische HMS LST-362 1.625 ts
02.03.1944 - die britische HMS LST-324 1.625 ts

Chronik 24.02.1944 – 06.03.1944:

24.02.1944 - 25.02.194426.02.1944 - 27.02.1944 - 28.02.1944 - 29.02.1944 - 01.03.1944 - 02.03.1944 - 03.03.1944 - 04.03.1944 - 05.03.1944 - 06.03.1944

DIE VERLUSTURSACHE


Boot: U 744
Datum: 06.03.1944
Letzter Kommandant: Heinz Blischke
Ort: Nordatlantik
Position: 52°01' Nord - 22°37' West
Planquadrat: AL 8486
Verlust durch: HMS ICARUS (D.03)
Tote: 12
Überlebende: 40

U 744 wurde am 06.03.1944, im mittleren Nordatlantik, durch Torpedo des britischen Zerstörers HMS ICARUS (D.03) versenkt.

Bericht über die Versenkung von U 744:

Am Morgen des 05.03.1944 gelang es U 744 an den Geleitzug HX-380 heranzukommen. Etwa gegen 10:00 Uhr wurde es während des Heranschließens unter Wasser laufend, von dem kanadischen Zerstörer HMCS GATINEAU (H.61) mit Asdic geortet. Der Zerstörer hatte sich wegen eines Defektes an der Trinkwasserdestillieranlage zur Reparatur vom Geleitzug abgesetzt und tastete routinemäßig seine Umgebung mit dem Asdic-Gerät ab, als ein undeutliches Echo festgestellt wurde. Sofort wurde die Fregatte HMS ST. CATHERINES (K.325) verständigt und gemeinsam setzten beide zur Verfolgung des georteten U-Bootes an. Die GATINEAU überlief die Position des U-Bootes und warf die erste Wasserbombensalve.

U 744 änderte, in großer Tiefe fahrend, scharf den Kurs, als die Wasserbomben fielen, drehte es in den Kreis des Zerstörers und versteckte sich in der Hecksee des Schiffes. Die ST. CATHERINES konnte aber U 744 wieder auffassen und lief zu einem neuen Wasserbomben-Angriff an, während die inzwischen vom Geleit zur U-Boot-Jagd abgestellten Korvetten HMCS CHILLIWACK (K.131) und HMCS FENNEL (K.194) sowie der Zerstörer HMCS CHAUFIÈRE (H.99) den verdächtigen Seeraum umkreisten um ein Ausbrechen des U-Bootes zu verhindern. Eine Wirkung dieses Angriffes auf U 744 war nicht festzustellen, ebenso bei einen weiteren Angriff um 12:37 Uhr. Die ST. CATHERINES stellte deshalb die Taktik auf Schleich-Angriff um und konnte sich so nach etwa einer Stunde angestrengten Suchens und Manövrierens hinter das U-Boot setzen. Als U 744 nun einige Zeit auf dem gleichen Kurs abzulaufen versuchte, wies ST: CATHERINES den Zerstörer GATINEAU so ein, dass er auf den Kurs von U 744 vor dessen Bug eine Reihe von 24 einzelnen Wasserbomben werfen konnte.

Die CHILLIWACK folgte um mit einer gleichen Wasserbombenreihe. In beiden Fällen gelang es U 744, den Wurf der Wasserbomben zu horchen und durch scharfe Kursänderung so weit abzudrehen, dass die Wasserbomben beim Erreichen der großen Tiefe, in der U 744 lief, bereits weit genug entfernt waren und das Boot nicht mehr ernstlich beschädigen konnten. Inzwischen wurde der Zerstörer GATINEAU wegen aufgetretener Schäden nach Londonderry geschickt und der britische Zerstörer ICARUS wurde als Ablösung auf U 744 angesetzt. Da der Geleitzug inzwischen weiter gelaufen war und von U 744 keine unmittelbare Gefahr mehr für den Geleitzug bestand, wurden die Zerstörer ICARUS und CHAUDIÈRE zum Geleitzug zurückgerufen, da dort wieder neue U-Boot-Gefahr gemeldet worden war. Dafür trat um etwa 15:die britische Korvette HMS KENILWORTH CASTLE (K.420) zur U-Jagd-Gruppe.

Die Schleichangriffe der U-Jäger gegen U 744 wurden bis zum Einbruch der Dunkelheit ohne sichtbaren Erfolg fortgesetzt. Bei dem herrschenden Seegang und den schlechten Ortungsbedingungen gelang es nicht, das U-Boot entscheidend zu treffen. Immer wieder war es dem Boot möglich, den Wasserbombenserien rechtzeitig auszuweichen. Die ganze Nacht vom 05.03.1944 zum 06.03.1944 suchten die Fahrzeuge der U-Jagdgruppe mit ausgebrachten Geräuschbojen zur Ablenkung von eventuell von U 744 geschossenen T-5 Zaunkönig-Torpedos nach dem U-Boot. Von Zeit zur Zeit wurde eine einzelne Wasserbombe geworfen, wenn man annahm, dass U 744 einen "Zaunkönig" geschossen haben könnte, um einen Treffer vorzutäuschen und dadurch das U-Boot zum Höhergehen oder gar zum Auftauchen zu veranlassen. Am 06.03.1944 kehrten ICARUS und CHAUDIÈRE zur U-Jagd zurück, während die KENILWORTH CASTLE nach Ausfall ihrer Asdic-Anlage zum Geleitzug zurücklief. Die Wasserbomben-Angriffe wurden etwa gegen 08:wieder aufgenommen und ohne Erfolg bis Mittag fortgesetzt.

Auf den Zerstörern nahm man an, dass U 744 bei Nacht versuchen würde, über Wasser zu entkommen und setzte die Angriffe mit Ausnahme einiger einzelner Wasserbomben, bis gegen 16:aus. Auf U 744 war die Lage kritisch, denn der Druckkörper war beschädigt, die Bodenplatten der Diesel und die Zylinderköpfe waren gebrochen. Außerdem war die Besatzung völlig erschöpft, denn nach über 24 Stunden unter Wasser war die Lust wegen des hohen Dioxidgehalts kaum noch erträglich Um 15:tauchte U 744, gezwungen durch den Sauerstoffmangel und fast leere Batterien plötzlich auf und fand vor sich der CHILLIWACK wieder, von wo zuerst mit 2 cm Flak, dann mit 4 cm und 10.5 cm Geschützen das Feuer auf das U-Boot eröffnet wurde. Die Gegenwehr des U-Bootes war unregelmäßig und aussichtslos. Durch das Feuer der CHILLIWACK wurde die Bedienungsmannschaft der 2 cm Flak des U-Bootes außer Gefecht gesetzt und der Kommandant, Oberleutnant zur See Blischke, im Turm stehend tödlich verletzt. Die Männer auf dem Turm versuchten nur, in Feuerlee das Boot zu verlassen.

Die CHILLIWACK gab die Absicht, das U-Boot zu rammen auf, als die Wirkung des Artilleriefeuers erkannt wurde, und stellte das Feuer ein, als das U-Boot Schlagseite zeigte. Dann drehte die Korvette bei und setzte ein Boot aus, das gleiche Manöver führte auch die ST. CATHERINES aus. Der Kutter der CHILLIWACK war zuerst bei U 744, das noch immer mit Steuerbord-Ruder lief. Der Signalgast J.R. Starr, der als erster auf U 744 geschossen hatte, betrat nun auch als erster das Deck von U 744 trotz des herrschenden Seeganges und brachte eine britische Flagge am Boot an. Lt. Atherton und Lt. Hearn zusammen mit dem Maaten Longbottom, zwangen einen U-Boot-Mann, mit ihnen in das Boot einzusteigen. Aus dem Funkraum holten sie Funkunterlagen und Codebücher, und noch einige ihnen wichtig erscheinende Geräte. Da das Wasser aber im Boot immer höher stieg und damit die Gefahr des Sinkens, aber auch die einer eventuellen Sprengung immer größer wurde, verließen sie das Innere des U-Bootes wieder. In der Zwischenzeit war aber auch der Kutter von der ST. CATHERINES eingetroffen, schlug aber gegen das U-Boot und kenterte.

Kanadier und Deutsche trieben in der hochgehenden See oder befanden sich auf dem Deck des mit Schlagseite treibenden U-Bootes. Die FENNEL und die CHAUDIÈRE eilten nun ebenfalls zur Bergung der Männer zu Hilfe und nach einer Stunde harter Arbeit waren alle Männer der beiden Kutter (der Kutter von CHILLIWACK war mit den Geheimsachen von U 744 ebenfalls gekentert) und die insgesamt 40 Überlebenden von U 744 geborgen. Da ein Abschleppen von U 744, das trotz Anschlagens von Sprengpatronen noch immer schwamm, nicht möglich war, wurde es um 18:00 Uhr durch einen Torpedo von der ICARUS versenkt. Während der Wasserbombenverfolgung hatte U 744 durch die erfolgreiche Manövrierfähigkeit des Kommandanten 24 Angriffe mit insgesamt 291 Wasserbomben, eine fehlerhafte Mark-X Tiefenbombe, 3 Squid und 6 Hedgehog abgewehrt. Auf das aufgetauchte U-Boot feuerte allein die CHILLIWACK 10 Schuss mit dem 10.5 cm Geschütz, 97 Salven mit dem 4 cm Geschütz und 480 Schuss mit der 2 cm Oerlikon-Kanone und 450 Schuss mit anderen Schusswaffen. Aber U 744 schwamm immer noch. Erst der Torpedo der ICARUS brachte es zum Sinken.

DIE BESATZUNG

Am 06.03.1944 kamen ums Leben: (12 Personen) v.l.n.r.

Blischke, Heinz Cromm, Werner Friebel, Helmut
Gutowski, Karl Hösl, Karl Kümpel, Kurt
Lischke, Friedrich Machl, Ludwig Raichle, Karl
Witte, Gerhard Wölke, August Zimmermann, Ludwig

Überlebende des 06.03.1944: (40 Personen) v.l.n.r.

Bierl, Ludwig Bohusch, Rudolf Brauckmann, Willi
Breidenbend, Heinz Bull, Fritz Busch, Karl
Dreissig, Günter Erath, Karl Feinhold, Kurt
Fröhlich, Rudolf Grammer, August Hansen, Josef
Hante, Erich Hassmann, Heinz Henze, Erich
Jansen, Karl Jonas, Hellmuth Kühne, Eugen
Laabs, Johannes Leid, Ruthardt Leiner, Hans
Miemietz, Alois Pilz, Hermann Ratsch, Fritz
Rehberg, Arnold Scharfenberger, Anton Schlüter, Heinz
Schmidt, Kurt Schorr, Hans Schwerdt, Walter
Spanjol, Friedo Steimeyer, Walter Threm, Alfons
Volbracht, Franz Volkmann, Herbert Vollrath, Werner
Weh, Franz Werbeck, Hermann Wiezorek, Werner
Wormsdorf, Heinz

Vor dem 24.02.1944: (3 Personen - unvollständig) v.l.n.r.

Jobst, Karl Roser, Walter Trippel, Heinrich

LITERATURVERWEISE


Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945
1999 - Heyne Verlag - ISBN-978-3453160590
Seite 525, 581, 582, 583.

Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten
1996 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813204902
Seite 31.

Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften
1997 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205121
Seite 115, 240.

Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945
2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205145
Seite 200 – 202.

Rainer Busch/Hans J. Röll Der U-Boot Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge von September 1939 bis Mai 1945
2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205138
Seite 292.

Herbert Ritschel Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 661 - U 849
Eigenverlag ohne ISBN
Seite 205 – 206.

ANMERKUNGEN

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