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U 977: Unterschied zwischen den Versionen

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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| || '''Boot:''' || U 977
 
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U 977 lief am 10.05.1945, nach der Ausschiffung von 16 Besatzungsmitgliedern, von Bergen aus. Am 17.08.1945 wurden Boot und Besatzung nach einer 66 tägigen Unterwasserfahrt in Marl del Plata (Argentinien) interniert und später an die USA ausgeliefert. U 977 wurde am 13.11.1945 vor der US-Küste bei Torpedoversuchen durch das US-Unterseeboot ''[[Atule (SS-403)|ATULE]]'', auf Position 42°00' Nord - 70°00 West, versenkt.
 
U 977 lief am 10.05.1945, nach der Ausschiffung von 16 Besatzungsmitgliedern, von Bergen aus. Am 17.08.1945 wurden Boot und Besatzung nach einer 66 tägigen Unterwasserfahrt in Marl del Plata (Argentinien) interniert und später an die USA ausgeliefert. U 977 wurde am 13.11.1945 vor der US-Küste bei Torpedoversuchen durch das US-Unterseeboot ''[[Atule (SS-403)|ATULE]]'', auf Position 42°00' Nord - 70°00 West, versenkt.
  
<u>U-977 auf der Flucht nach Argentinien von Dietmar Nix:</u>
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<u>U-977 auf der Flucht nach Argentinien von Dietmar Nix:'''</u>
  
 
Wenige Tage vor Kriegsende erhält Heinz Schaeffer, seit Weihnachten .1944 Kommandant von U 977 auf Station vor der norwegischen Küste, einen Durchhaltebefehl der Seekriegsleitung, kurz darauf einen Funkspruch ohne Absender mit Kapitulationsbefehl, wieder darauf gegenteilig lautende Anweisungen der Seekriegsleitung, anschließend einen Befehl, der das Boot dem Befehl der Alliierten unterstellt, wiederum ohne Absender. Er hat Anlaß zum Verdacht, manipulierte Befehle des Gegners erhalten zu haben, obwohl er aus anderen Quellen weiß, daß die Kriegshandlungen kurz vor dem Ende stehen. Sein Fazit der Nachrichtenlage ist, daß er nicht Anweisungen folgen kann, die offensichtlich dem Gegner dienen, solange er keine Beweise dafür hat, daß dies im Sinne seiner deutschen Vorgesetzten ist. Er beschließt daher, nach eigenem Ermessen zu handeln. Er schlägt der Mannschaft am 9. Mai .1945 vor, die Odyssee einer Atlantikdurchquerung zu wagen, um Zeit zu gewinnen und um eventuell im neutralen Ausland bessere Zukunftschancen zu suchen als die sichere Kriegsgefangenschaft. Insbesondere der berüchtigte Morgenthau-Plan der US-Amerikaner und andere von offenkundigem Haß geleitete Absichten einer zukünftigen Besatzungspolitik in Deutschland bestimmen seine Entscheidung. Von 48 Besatzungsmitglieder stimmen 30 (unverheiratete) zu, zwei wollen nach Spanien und 16 Verheiratete zu ihren Familien nach Hause.
 
Wenige Tage vor Kriegsende erhält Heinz Schaeffer, seit Weihnachten .1944 Kommandant von U 977 auf Station vor der norwegischen Küste, einen Durchhaltebefehl der Seekriegsleitung, kurz darauf einen Funkspruch ohne Absender mit Kapitulationsbefehl, wieder darauf gegenteilig lautende Anweisungen der Seekriegsleitung, anschließend einen Befehl, der das Boot dem Befehl der Alliierten unterstellt, wiederum ohne Absender. Er hat Anlaß zum Verdacht, manipulierte Befehle des Gegners erhalten zu haben, obwohl er aus anderen Quellen weiß, daß die Kriegshandlungen kurz vor dem Ende stehen. Sein Fazit der Nachrichtenlage ist, daß er nicht Anweisungen folgen kann, die offensichtlich dem Gegner dienen, solange er keine Beweise dafür hat, daß dies im Sinne seiner deutschen Vorgesetzten ist. Er beschließt daher, nach eigenem Ermessen zu handeln. Er schlägt der Mannschaft am 9. Mai .1945 vor, die Odyssee einer Atlantikdurchquerung zu wagen, um Zeit zu gewinnen und um eventuell im neutralen Ausland bessere Zukunftschancen zu suchen als die sichere Kriegsgefangenschaft. Insbesondere der berüchtigte Morgenthau-Plan der US-Amerikaner und andere von offenkundigem Haß geleitete Absichten einer zukünftigen Besatzungspolitik in Deutschland bestimmen seine Entscheidung. Von 48 Besatzungsmitglieder stimmen 30 (unverheiratete) zu, zwei wollen nach Spanien und 16 Verheiratete zu ihren Familien nach Hause.
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Am 10. Mai erhalten die 16 Besatzungsmitglieder Gelegenheit, an der norwegischen Küste an Land zu gehen, um von dort aus ihre jeweiligen Ziele zu erreichen. U-977 und seine verbleibenden 32 Mann Besatzung treten eine lange Fahrt an, die auf der Nordpassage um England herumführt in den Atlantik bis nach Südamerika. Das Boot fährt Tags über auf 50 Meter Seetiefe mit Batteriestrom und nachts auf Schnorcheltiefe, um während der Dieselfahrt die Batterien für den nächsten Tag aufzuladen. Während der Schnorchelfahrt kann die eingesaugte Frischluft nur für die Motoren verwendet werden, so daß nach zwei Monaten die Sauerstoff-Flaschen und Atemluft knapp werden. Abfälle werden durch ein leeres Torpedo-Rohr nach außen geblasen. Obwohl es zur Erleichterung und Platzersparnis beigetragen hätte, die noch vollständig unbenutzte Torpedo-Ladung außenbords zu schießen, lehnt dies Schaeffer ab. Er will in Argentinien beweisen können, daß sein Boot nicht noch nach dem Ende der Kriegshandlungen Schiffe torpediert und somit das Kriegsrecht verletzt hat.
 
Am 10. Mai erhalten die 16 Besatzungsmitglieder Gelegenheit, an der norwegischen Küste an Land zu gehen, um von dort aus ihre jeweiligen Ziele zu erreichen. U-977 und seine verbleibenden 32 Mann Besatzung treten eine lange Fahrt an, die auf der Nordpassage um England herumführt in den Atlantik bis nach Südamerika. Das Boot fährt Tags über auf 50 Meter Seetiefe mit Batteriestrom und nachts auf Schnorcheltiefe, um während der Dieselfahrt die Batterien für den nächsten Tag aufzuladen. Während der Schnorchelfahrt kann die eingesaugte Frischluft nur für die Motoren verwendet werden, so daß nach zwei Monaten die Sauerstoff-Flaschen und Atemluft knapp werden. Abfälle werden durch ein leeres Torpedo-Rohr nach außen geblasen. Obwohl es zur Erleichterung und Platzersparnis beigetragen hätte, die noch vollständig unbenutzte Torpedo-Ladung außenbords zu schießen, lehnt dies Schaeffer ab. Er will in Argentinien beweisen können, daß sein Boot nicht noch nach dem Ende der Kriegshandlungen Schiffe torpediert und somit das Kriegsrecht verletzt hat.
  
Während der langen Tauchfahrt läßt die feuchtwarme Luft nahezu alles im Inneren des Bootes entweder verrosten oder verschimmeln. Unter der Mannschaft zeigen sich erste Mangelkrankheiten und Streitereien. Schaeffer berichtet, daß die Wände flächendeckend schimmelgrün wurden. Nach 66 Tagen pausenloser Unterwasser-Reise wagt er das erste Mal den Aufstieg über die Wasseroberfläche. Er befindet sich bereits in einem Teil des Atlantik, der voraussichtlich nicht mehr von gegnerischen Schiffen und Flugzeugen überwacht wird. Nun wird der nächtliche Fahrtabschnitt an die Wasseroberfläche verlegt. Dabei berührt für eine Stunde ein Luxusdampfer den Kurs des Bootes. Die auf Deck lachenden Reisegäste im strahlenden Licht bemerken den aufgetaucht fahrenden "Grauen Wolf" neben sich nicht. Schaeffer muß Treibstoff sparen und fällt rasch hinter dem schnelleren Schiff zurück, "der Wolf hatte keine Zähne mehr", wie er anmerkt. Erstmals können nun auch wieder Rundfunkmeldungen empfangen werden, die das ganze Ausmaß der Katastrophenlage und den Hunger in der Heimat schildern. Viele sorgen sich um die Angehörigen zu Hause.
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Während der langen Tauchfahrt läßt die feuchtwarme Luft nahezu alles im Inneren des Bootes entweder verrosten oder verschimmeln. Unter der Mannschaft zeigen sich erste Mangelkrankheiten und Streitereien. Schaeffer berichtet, daß die Wände flächendeckend schimmelgrün wurden. Nach 66 Tagen pausenloser Unterwasser-Reise wagt er das erste Mal den Aufstieg über die Wasseroberfläche. Er befindet sich bereits in einem Teil des Atlantiks, der voraussichtlich nicht mehr von gegnerischen Schiffen und Flugzeugen überwacht wird. Nun wird der nächtliche Fahrtabschnitt an die Wasseroberfläche verlegt. Dabei berührt für eine Stunde ein Luxusdampfer den Kurs des Bootes. Die auf Deck lachenden Reisegäste im strahlenden Licht bemerken den aufgetaucht fahrenden "Grauen Wolf" neben sich nicht. Schaeffer muß Treibstoff sparen und fällt rasch hinter dem schnelleren Schiff zurück, "der Wolf hatte keine Zähne mehr", wie er anmerkt. Erstmals können nun auch wieder Rundfunkmeldungen empfangen werden, die das ganze Ausmaß der Katastrophenlage und den Hunger in der Heimat schildern. Viele sorgen sich um die Angehörigen zu Hause.
  
Das bereits anfangs befürchtete Treibstoff-Problem wird nach 1.800 Seemeilen akut. Bis dahin ist bereits die Hälfte der bei Fahrtbeginn verfügbaren 80 Tonnen Dieselöl verbraucht, während noch 5.500 Seemeilen zurückzulegen sind bis zur südamerikanischen Küste. Die Mannschaft verzweifelt an Sinn und Erfolg ihres Wagnisses. Schaeffer läßt sich jedoch nicht irritieren. Er kürzt die Zeit der Überwasserfahrt mit Diesel auf 10 Stunden bei niedrigster Fahrstufe. Die damit erreichte Ersparnis im Verbrauch muß nach seiner Rechnung bis zur Küste reichen. Notfalls beabsichtigt er, Segel nähen zu lassen und die kürzere Fahrtstrecke nach Brasilien zu nehmen. Er befiehlt, das vergammelte Boot zu reinigen und schulmäßig bis zur letzten Schraube zu revidieren, um der Mannschaft den für die restliche Strecke notwendigen Optimismus und ablenkende Beschäftigung zu erhalten. Der erste Wachoffizier, durch dessen gefährliche Nachlässigkeit zuvor bereits das Hauptperiskop zerstört wurde, verbreitet offen seine Opposition gegen die Reinigung. Sie ist nach seiner Meinung sinnlos, da das Boot ja ohnehin vor Südamerika versenkt werde. Schaeffer enthebt den Mann seines Postens und läßt ihn entwaffen.
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Das bereits anfangs befürchtete Treibstoff-Problem wird nach 1.800 Seemeilen akut. Bis dahin ist bereits die Hälfte der bei Fahrtbeginn verfügbaren 80 Tonnen Dieselöl verbraucht, während noch 5.500 Seemeilen zurückzulegen sind bis zur südamerikanischen Küste. Die Mannschaft verzweifelt an Sinn und Erfolg ihres Wagnisses. Schaeffer läßt sich jedoch nicht irritieren. Er kürzt die Zeit der Überwasserfahrt mit Diesel auf 10 Stunden bei niedrigster Fahrstufe. Die damit erreichte Ersparnis im Verbrauch muß nach seiner Rechnung bis zur Küste reichen. Notfalls beabsichtigt er, Segel nähen zu lassen und die kürzere Fahrtstrecke nach Brasilien zu nehmen. Er befiehlt, das vergammelte Boot zu reinigen und schulmäßig bis zur letzten Schraube zu revidieren, um der Mannschaft den für die restliche Strecke notwendigen Optimismus und ablenkende Beschäftigung zu erhalten. Der erste Wachoffizier, durch dessen gefährliche Nachlässigkeit zuvor bereits das Hauptperiskop zerstört wurde, verbreitet offen seine Opposition gegen die Reinigung. Sie ist nach seiner Meinung sinnlos, da das Boot ja ohnehin vor Südamerika versenkt werde. Schaeffer enthebt den Mann seines Postens und läßt ihn entwaffnen.
  
 
Als U-977 die Kapverdischen Inseln erreicht, beschließt Schaeffer einen kurzen Urlaub auf dem unbewohnten Eiland "Branca". Die Mannschaft badet im Meer und sonnt sich auf dem Oberdeck, gelegentlich abgekühlt durch einen Feuerlösch-Schlauch. Die Landung an der Küste mit Schlauchbooten scheitert jedoch an der starken Brandung. Nach dem Vorbild früher gesehener Wochenschauen werden Wasserskier gebaut und seitlich am Boot befestigt, das nun Wasserski-Einsätze fährt. Mit Handgranaten und selbstgebastelten Harpunen werden Fische für die Küche gejagt, Essen und Nachtruhe sind gänzlich auf das Oberdeck verlegt. Eine nächtliche Feier auf Deck beschließt den Urlaub.
 
Als U-977 die Kapverdischen Inseln erreicht, beschließt Schaeffer einen kurzen Urlaub auf dem unbewohnten Eiland "Branca". Die Mannschaft badet im Meer und sonnt sich auf dem Oberdeck, gelegentlich abgekühlt durch einen Feuerlösch-Schlauch. Die Landung an der Küste mit Schlauchbooten scheitert jedoch an der starken Brandung. Nach dem Vorbild früher gesehener Wochenschauen werden Wasserskier gebaut und seitlich am Boot befestigt, das nun Wasserski-Einsätze fährt. Mit Handgranaten und selbstgebastelten Harpunen werden Fische für die Küche gejagt, Essen und Nachtruhe sind gänzlich auf das Oberdeck verlegt. Eine nächtliche Feier auf Deck beschließt den Urlaub.
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Für die weitere Fahrt wird mit Hilfe von Leinentüchern eine Kulisse um das Boot gebaut, damit es aus der Ferne wie ein Frachter aussieht und auch tagsüber offen fahren kann. Ein Blechrohr, unter dem verölter Abfall verbrannt wird, imitiert den Schornstein. Als neue Erfindung wird ein Waschsystem für die Kleidung eingeführt. Sie wird an Leinen gebunden hinter dem Boot hergezogen, wobei Salzwasser und Strömung nach Beobachtung Schaeffers effektiver als Waschmaschinen wirken. Als der Äquator erreicht wird, setzt er die traditionelle Äquatortaufe nach Art der deutschen U-Boot-Waffe an, während welcher der Bootsführer verkleidet als Neptun und Thetis mit einem ebenfalls kostümierten Hofgefolge jedem Mitglied der Mannschaft Lohn und Strafe für seine Bordleistung zuweisen. Während der nächtlichen Feier sind Flugzeug-Geräusche zu hören, Schaeffer befiehlt die Mannschaft auf Gefechtsposten. "Thetis, die Tochter Neptuns, sitzt an der 3,7-Zentimeter Kanone. Hofarzt und Barbier halten jeder ein Maschinengewehr. Das Gefolge steht bereit, damit gegebenenfalls das Tauchmanöver ausgeführt werden kann." Doch das Flugzeug fliegt vorbei, das Fest geht weiter.
 
Für die weitere Fahrt wird mit Hilfe von Leinentüchern eine Kulisse um das Boot gebaut, damit es aus der Ferne wie ein Frachter aussieht und auch tagsüber offen fahren kann. Ein Blechrohr, unter dem verölter Abfall verbrannt wird, imitiert den Schornstein. Als neue Erfindung wird ein Waschsystem für die Kleidung eingeführt. Sie wird an Leinen gebunden hinter dem Boot hergezogen, wobei Salzwasser und Strömung nach Beobachtung Schaeffers effektiver als Waschmaschinen wirken. Als der Äquator erreicht wird, setzt er die traditionelle Äquatortaufe nach Art der deutschen U-Boot-Waffe an, während welcher der Bootsführer verkleidet als Neptun und Thetis mit einem ebenfalls kostümierten Hofgefolge jedem Mitglied der Mannschaft Lohn und Strafe für seine Bordleistung zuweisen. Während der nächtlichen Feier sind Flugzeug-Geräusche zu hören, Schaeffer befiehlt die Mannschaft auf Gefechtsposten. "Thetis, die Tochter Neptuns, sitzt an der 3,7-Zentimeter Kanone. Hofarzt und Barbier halten jeder ein Maschinengewehr. Das Gefolge steht bereit, damit gegebenenfalls das Tauchmanöver ausgeführt werden kann." Doch das Flugzeug fliegt vorbei, das Fest geht weiter.
  
Als sich U-977 dem südamerikanischen Kontinent nähert und Südkurs der Küste entlang nimmt, fehlen die notwendigen Karten, da das Boot für den Einsatz im Nordatlantik ausgerüstet wurde. Aus Handlexika an Bord müssen eigene Karten und die Abfolge der Küstenstädte skizziert werden. Über Rundfunk wird die Meldung abgehört, daß U-530 unter Kommandant Otto Wermuth in Mar del Plata eingelaufen ist und später an die USA ausgeliefert wurde. Die entsetzte Mannschaft möchte daher das Boot versenken und sich illegal nach Argentinien einschmuggeln. Rucksäcke werden gepackt, teilweise mit Werkzeugen, um etwa eine neue Zukunft als Mechaniker zu versuchen. Schaeffer spürt die Verantwortung der Entscheidung, entschließt sich dann, das Boot auf keinen Fall zu versenken, sondern offiziell in Mar del Plata einzulaufen und das Risiko der Gefangenschaft zu wagen. Wiederum stellt Schaeffer seine Mannschaft vor die Wahl. Seine Argumente: Nur mit Uniformen versehen und ohne Zivilkleidung sei bald die erste Verhaftung zu befürchten. Eine genüge schon, um die Sicherheitsbehörden über die Landung des Wehrmachtbootes zu informieren und in einer landesweiten Fahndung auch die restlichen Soldaten aufzuspüren. Selbst wer nicht verhaftet werde, finde seinen Namen auf den Fahndungslisten aller Polizeistationen und habe ohne eigenen Namen keine Chance mehr für eine Zukunft als Einwanderer. Jedes während der Reise von U-977 versenkte Schiff oder andere Probleme können dem Boot und seiner Besatzung vorgeworfen werden. Dies sei nicht widerlegbar, wenn alle Gegenbeweise mit dem Boot vor der Küste versenkt sind. Wer nicht offiziell das Land betrete, gerate leicht in den Verdacht, etwas verbergen zu wollen. Die Mannschaft entschließt sich erneut mehrheitlich, Schaeffers Vorschlag zu folgen.  
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Als sich U-977 dem südamerikanischen Kontinent nähert und Südkurs der Küste entlang nimmt, fehlen die notwendigen Karten, da das Boot für den Einsatz im Nordatlantik ausgerüstet wurde. Aus Handlexika an Bord müssen eigene Karten und die Abfolge der Küstenstädte skizziert werden. Über Rundfunk wird die Meldung abgehört, daß U-530 unter Kommandant Otto Wermuth in Mar del Plata eingelaufen ist und später an die USA ausgeliefert wurde. Die entsetzte Mannschaft möchte daher das Boot versenken und sich illegal nach Argentinien einschmuggeln. Rucksäcke werden gepackt, teilweise mit Werkzeugen, um etwa eine neue Zukunft als Mechaniker zu versuchen. Schaeffer spürt die Verantwortung der Entscheidung, entschließt sich dann, das Boot auf keinen Fall zu versenken, sondern offiziell in Mar del Plata einzulaufen und das Risiko der Gefangenschaft zu wagen. Wiederum stellt Schaeffer seine Mannschaft vor die Wahl. Seine Argumente:''' Nur mit Uniformen versehen und ohne Zivilkleidung sei bald die erste Verhaftung zu befürchten. Eine genüge schon, um die Sicherheitsbehörden über die Landung des Wehrmachtbootes zu informieren und in einer landesweiten Fahndung auch die restlichen Soldaten aufzuspüren. Selbst wer nicht verhaftet werde, finde seinen Namen auf den Fahndungslisten aller Polizeistationen und habe ohne eigenen Namen keine Chance mehr für eine Zukunft als Einwanderer. Jedes während der Reise von U-977 versenkte Schiff oder andere Probleme können dem Boot und seiner Besatzung vorgeworfen werden. Dies sei nicht widerlegbar, wenn alle Gegenbeweise mit dem Boot vor der Küste versenkt sind. Wer nicht offiziell das Land betrete, gerate leicht in den Verdacht, etwas verbergen zu wollen. Die Mannschaft entschließt sich erneut mehrheitlich, Schaeffers Vorschlag zu folgen.  
  
 
Am Mittag des 17. August .1945 erreicht U-977 den argentinischen Hafen Mar del Plata, wo Bootsführer und gesamte Mannschaft mit ihren langen Bärten zunächst angestaunt und dann interniert werden. Schaeffer wird anfänglich verwahrt auf dem argentinischen Kriegsschiff "ADMIRAL BELGRANOA", das Jahrzehnte später während des Falklandkriegs durch englischen Torpedotreffer mitsamt der Mannschaft versenkt wird. Wie Schaeffer vorausgesehen hat, werden ihm und seiner Mannschaft sogleich Kriegsverbrechen vorgeworfen. In diesem Fall die "Versenkung" des brasilianischen Dampfers "Bahia", der nach Kriegsende und während Schaeffers Fahrtzeit nahe seiner Route gesunken ist. Anhand der vollzähligen Torpedos an Bord seines Bootes und anhand seines Bordtagebuches kann Schaeffer diese Vorwürfe widerlegen. Er und seine Mannschaft werden anschließend an die USA ausgeliefert, auch U-977 wird von Amerikanern abtransportiert. Schaeffer kommt in ein Offizierslager bei Washington und wird monatelang streng verhört. Das neue Gerücht heißt, er habe dem Ehepaar Hitler und hohen NS-Regierungsmitgliedern zur Flucht nach Argentinien verholfen, auch die "Versenkung" der Bahia wird wieder aufgetischt. Noch in US-Kriegsgefangenschaft erhält Schaeffer die Zeitungsnachricht daß sein Boot von den Amerikanern zerstört wurde. Nachdem die sinnlosen Verhöre nicht die gewünschten Enthüllungen über "Hitlers Flucht" liefern, wird Schaeffer nach England gebracht, wo die gleichen Verhörprozeduren und Verdächtigungen erneut beginnen. Erst im Jahr 1947 wird er schließlich aus der Haft entlassen. Im gleichen Jahr findet Heinz Schaeffer in der Zeitung die Sensationsmeldung, daß das US-Unterseeboot "PICKERELL" (mit einer deutschen Schnorchelanlage) nach 21 Tagen Unterwasser-Dauerfahrt den absoluten Weltrekord aufgestellt habe.
 
Am Mittag des 17. August .1945 erreicht U-977 den argentinischen Hafen Mar del Plata, wo Bootsführer und gesamte Mannschaft mit ihren langen Bärten zunächst angestaunt und dann interniert werden. Schaeffer wird anfänglich verwahrt auf dem argentinischen Kriegsschiff "ADMIRAL BELGRANOA", das Jahrzehnte später während des Falklandkriegs durch englischen Torpedotreffer mitsamt der Mannschaft versenkt wird. Wie Schaeffer vorausgesehen hat, werden ihm und seiner Mannschaft sogleich Kriegsverbrechen vorgeworfen. In diesem Fall die "Versenkung" des brasilianischen Dampfers "Bahia", der nach Kriegsende und während Schaeffers Fahrtzeit nahe seiner Route gesunken ist. Anhand der vollzähligen Torpedos an Bord seines Bootes und anhand seines Bordtagebuches kann Schaeffer diese Vorwürfe widerlegen. Er und seine Mannschaft werden anschließend an die USA ausgeliefert, auch U-977 wird von Amerikanern abtransportiert. Schaeffer kommt in ein Offizierslager bei Washington und wird monatelang streng verhört. Das neue Gerücht heißt, er habe dem Ehepaar Hitler und hohen NS-Regierungsmitgliedern zur Flucht nach Argentinien verholfen, auch die "Versenkung" der Bahia wird wieder aufgetischt. Noch in US-Kriegsgefangenschaft erhält Schaeffer die Zeitungsnachricht daß sein Boot von den Amerikanern zerstört wurde. Nachdem die sinnlosen Verhöre nicht die gewünschten Enthüllungen über "Hitlers Flucht" liefern, wird Schaeffer nach England gebracht, wo die gleichen Verhörprozeduren und Verdächtigungen erneut beginnen. Erst im Jahr 1947 wird er schließlich aus der Haft entlassen. Im gleichen Jahr findet Heinz Schaeffer in der Zeitung die Sensationsmeldung, daß das US-Unterseeboot "PICKERELL" (mit einer deutschen Schnorchelanlage) nach 21 Tagen Unterwasser-Dauerfahrt den absoluten Weltrekord aufgestellt habe.
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[[Baier, Adwin]] - [[Bäumel, Hans]] - [[Blasius, Heinz]] - [[Böttger, Heinz]] - [[Dudek, Erich]] - [[Franke, Heinz]] - [[Haupt, Heinz]] - [[Hentschel, Harry]] - [[Höfler, Gerhard]] - [[Husemann, Wilfried]] - [[Kahn, Albert]] - [[Klinger, Leo]] - [[Knoblich, Alois]] - [[Komorek, Karl]] - [[Kraus, Alois]] - [[Krebs, Hans]] - [[Kullack, Karl]] - [[Lehmann, Heinrich]] - [[Maier, Walter]] - [[Maros, Helmut]] - [[Meyer, Gerhard]] - [[Nashan, Kurt]] - [[Nittner, Kurt]] - [[Plontsch, Johannes]] - [[Risse, Hermann]] - [[Heinz Schäffer|Schäffer, Heinz]] - [[Schöneich, Rudi]] - [[Waschk, Heinz]] - [[Weuwirther, Rudolf]] - [[Wiese, Dietrich]] - [[Wurker, Helfried]]
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'''Am 09.05.1945 stiegen vor Bergen aus:''' (15 Personen) (4) v.l.n.r.
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(1) Bild von U 977 ist vorhanden, kann jedoch aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich gezeigt werden. Die Bilder die ich besitze, habe ich über Jahre im Internet gesammelt. Die meisten davon haben keine Quellenangaben, und manchmal ist auch das zu sehende Boot fraglich. Deshalb übernehme ich keine Garantie für das jeweils gezeigte Boot. E-Mail Adresse siehe unten.
  
 
(2) Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, bitte auf den Namen des jeweiligen Kommandanten klicken.
 
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Version vom 19. Juli 2018, 10:16 Uhr

U 976 - - U 977 - - U 978 - - - - Die U-Boote - - Deutsche U-Boote - - Die einzelnen U-Boote - - Hauptseite

DAS BOOT (1)


Typ: VII C
Bauauftrag: 05.06.1941
Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg
Baunummer: 177
Serie: U 951 - U 994
Kiellegung: 24.07.1942
Stapellauf: 31.03.1943
Indienststellung: 06.05.1943
Kommandant: Hans Leilich
Feldpostnummer: M - 51 994

DIE KOMMANDANTEN (2)


06.05.1943 - 00.03.1945 Kapitänleutnant Hans Leilich
00.03.1945 - 08.05.1945 Oberleutnant zur See Heinz Schäffer

DIE FLOTTILLEN


06.05.1943 - 30.09.1943 Ausbildungsboot 5. U-Flottille
01.10.1943 - 28.02.1945 Schulboot 21. U-Flottille
01.03.1945 - 08.05.1945 Ausbildungs- + Frontboot 31. U-Flottille

ERPROBUNGEN UND AUSBILDUNG


06.05.1943 - 12.04.1945 Ausbildung und Erprobungen bei den einzelnen Kommandos (UAK, TEK, AGRU-Front usw.) und Ausbildungs-
flottillen. Einsatz als Schulboot.

DIE UNTERNEHMUNGEN

VERLEGUNGSFAHRT:

13.04.1945 - Kiel - - - - - - - - 16.04.1945 - Frederica
18.04.1945 - Frederica - - - - - - - - 20.04.1945 - Horten

U 977, unter Oberleutnant zur See Heinz Schäffer, lief am 13.04.1945 von Kiel aus. Das Boot ankerte, beim Warten auf Befehle, bis 16.04.1945 in der Strander Bucht. Danach verlegte es über Frederica (Proviant ergänzt), nach Horten. Am 20.04.1945 lief U 977 in Horten ein. Dort führte das Boot, im Oslofjord, Schnorchel- und Tauchübungen durch.

Chronik 13.04.1945 – 20.04.1945: (die Chronikfunktion für U 977 ist noch nicht verfügbar)

13.04.1945 - 14.04.1945 - 15.04.1945 - 16.04.1945 - 17.04.1945 - 18.04.1945 - 19.04.1945 - 20.04.1945

.

1. UNTERNEHMUNG:

29.04.1945 - Horten - - - - - - - - 30.04.1945 - Kristiansand
02.05.1945 - Kristiansand - - - - - - - - 17.08.1945 - Mar del Plata

U 977, unter Oberleutnant zur See Heinz Schäffer, lief am 29.04.1945 von Horten aus. Das Boot sollte eigentlich im Ärmelkanal operieren. Bei Gesprächen nach der Kapitulation, am 08.05.1945, wurde jedoch beschlossen in ein neutrales Land zu marschieren. Die Fahrt führte über den Nordatlantik, den Mittelatlantik und dem Südatlantik, nach Argentinien. Schiffe konnten nicht versenkt oder beschädigt werden. Nach 110 Tagen, lief U 977 in Mar del Plata ein. Das Boot wurde interniert und später an die USA ausgeliefert.

Chronik 29.04.1945 – 17.08.1945:

29.04.1945 - 30.04.1945 - 01.05.1945 - 02.05.1945 - 03.05.1945 - 04.05.1945 - 05.05.1945 - 06.05.1945 - 07.05.1945 - 08.05.1945 - 09.05.1945 - 10.05.1945 - 11.05.1945 - 12.05.1945 - 13.05.1945 - 14.05.1945 - 15.05.1945 - 16.05.1945 - 17.05.1945 - 18.05.1945 - 19.05.1945 - 20.05.1945 - 21.05.1945 - 22.05.1945 - 23.05.1945 - 24.05.1945 - 25.05.1945 - 26.05.1945 - 27.05.1945 - 28.05.1945 - 29.05.1945 - 30.05.1945 - 31.05.1945 - 01.06.1945 - 02.06.1945 - 03.06.1945 - 04.06.1945 - 05.06.1945 - 06.06.1945 - 07.06.1945 - 08.06.1945 - 09.06.1945 - 10.06.1945 - 11.06.1945 - 12.06.1945 - 13.06.1945 - 14.06.1945 - 15.06.1945 - 16.06.1945 - 17.06.1945 - 18.06.1945 - 19.06.1945 - 20.06.1945 - 21.06.1945 - 22.06.1945 - 23.06.1945 - 24.06.1945 - 25.06.1945 - 26.06.1945 - 27.06.1945 - 28.06.1945 - 29.06.1945 - 30.06.1945 - 01.07.1945 - 02.07.1945 - 03.07.1945 - 04.07.1945 - 05.07.1945 - 06.07.1945 - 07.07.1945 - 08.07.1945 - 09.07.1945 - 10.07.1945 - 11.07.1945 - 12.07.1945 - 13.07.1945 - 14.07.1945 - 15.07.1945 - 16.07.1945 - 17.07.1945 - 18.07.1945 - 19.07.1945 - 20.07.1945 - 21.07.1945 - 22.07.1945 - 23.07.1945 - 24.07.1945 - 25.07.1945 - 26.07.1945 - 27.07.1945 - 28.07.1945 - 29.07.1945 - 30.07.1945 - 31.07.1945 - 01.08.1945 - 02.08.1945 - 03.08.1945 - 04.08.1945 - 05.08.1945 - 06.08.1945 - 07.08.1945 - 08.08.1945 - 09.08.1945 - 10.08.1945 - 11.08.1945 - 12.08.1945 - 13.08.1945 - 14.08.1945 - 15.08.1945 - 16.08.1945 - 17.08.1945

DIE VERLUSTURSACHE


Boot: U 977
Datum: 17.08.1945
Letzter Kommandant: Heinz Schäffer
Ort: Mar del Plata
Position: 38°02' Süd – 57°31' West
Planquadrat: GK
Verlust durch: Kapitulation
Tote: -
Überlebende: -

U 977 lief am 10.05.1945, nach der Ausschiffung von 16 Besatzungsmitgliedern, von Bergen aus. Am 17.08.1945 wurden Boot und Besatzung nach einer 66 tägigen Unterwasserfahrt in Marl del Plata (Argentinien) interniert und später an die USA ausgeliefert. U 977 wurde am 13.11.1945 vor der US-Küste bei Torpedoversuchen durch das US-Unterseeboot ATULE, auf Position 42°00' Nord - 70°00 West, versenkt.

U-977 auf der Flucht nach Argentinien von Dietmar Nix:

Wenige Tage vor Kriegsende erhält Heinz Schaeffer, seit Weihnachten .1944 Kommandant von U 977 auf Station vor der norwegischen Küste, einen Durchhaltebefehl der Seekriegsleitung, kurz darauf einen Funkspruch ohne Absender mit Kapitulationsbefehl, wieder darauf gegenteilig lautende Anweisungen der Seekriegsleitung, anschließend einen Befehl, der das Boot dem Befehl der Alliierten unterstellt, wiederum ohne Absender. Er hat Anlaß zum Verdacht, manipulierte Befehle des Gegners erhalten zu haben, obwohl er aus anderen Quellen weiß, daß die Kriegshandlungen kurz vor dem Ende stehen. Sein Fazit der Nachrichtenlage ist, daß er nicht Anweisungen folgen kann, die offensichtlich dem Gegner dienen, solange er keine Beweise dafür hat, daß dies im Sinne seiner deutschen Vorgesetzten ist. Er beschließt daher, nach eigenem Ermessen zu handeln. Er schlägt der Mannschaft am 9. Mai .1945 vor, die Odyssee einer Atlantikdurchquerung zu wagen, um Zeit zu gewinnen und um eventuell im neutralen Ausland bessere Zukunftschancen zu suchen als die sichere Kriegsgefangenschaft. Insbesondere der berüchtigte Morgenthau-Plan der US-Amerikaner und andere von offenkundigem Haß geleitete Absichten einer zukünftigen Besatzungspolitik in Deutschland bestimmen seine Entscheidung. Von 48 Besatzungsmitglieder stimmen 30 (unverheiratete) zu, zwei wollen nach Spanien und 16 Verheiratete zu ihren Familien nach Hause.

Am 10. Mai erhalten die 16 Besatzungsmitglieder Gelegenheit, an der norwegischen Küste an Land zu gehen, um von dort aus ihre jeweiligen Ziele zu erreichen. U-977 und seine verbleibenden 32 Mann Besatzung treten eine lange Fahrt an, die auf der Nordpassage um England herumführt in den Atlantik bis nach Südamerika. Das Boot fährt Tags über auf 50 Meter Seetiefe mit Batteriestrom und nachts auf Schnorcheltiefe, um während der Dieselfahrt die Batterien für den nächsten Tag aufzuladen. Während der Schnorchelfahrt kann die eingesaugte Frischluft nur für die Motoren verwendet werden, so daß nach zwei Monaten die Sauerstoff-Flaschen und Atemluft knapp werden. Abfälle werden durch ein leeres Torpedo-Rohr nach außen geblasen. Obwohl es zur Erleichterung und Platzersparnis beigetragen hätte, die noch vollständig unbenutzte Torpedo-Ladung außenbords zu schießen, lehnt dies Schaeffer ab. Er will in Argentinien beweisen können, daß sein Boot nicht noch nach dem Ende der Kriegshandlungen Schiffe torpediert und somit das Kriegsrecht verletzt hat.

Während der langen Tauchfahrt läßt die feuchtwarme Luft nahezu alles im Inneren des Bootes entweder verrosten oder verschimmeln. Unter der Mannschaft zeigen sich erste Mangelkrankheiten und Streitereien. Schaeffer berichtet, daß die Wände flächendeckend schimmelgrün wurden. Nach 66 Tagen pausenloser Unterwasser-Reise wagt er das erste Mal den Aufstieg über die Wasseroberfläche. Er befindet sich bereits in einem Teil des Atlantiks, der voraussichtlich nicht mehr von gegnerischen Schiffen und Flugzeugen überwacht wird. Nun wird der nächtliche Fahrtabschnitt an die Wasseroberfläche verlegt. Dabei berührt für eine Stunde ein Luxusdampfer den Kurs des Bootes. Die auf Deck lachenden Reisegäste im strahlenden Licht bemerken den aufgetaucht fahrenden "Grauen Wolf" neben sich nicht. Schaeffer muß Treibstoff sparen und fällt rasch hinter dem schnelleren Schiff zurück, "der Wolf hatte keine Zähne mehr", wie er anmerkt. Erstmals können nun auch wieder Rundfunkmeldungen empfangen werden, die das ganze Ausmaß der Katastrophenlage und den Hunger in der Heimat schildern. Viele sorgen sich um die Angehörigen zu Hause.

Das bereits anfangs befürchtete Treibstoff-Problem wird nach 1.800 Seemeilen akut. Bis dahin ist bereits die Hälfte der bei Fahrtbeginn verfügbaren 80 Tonnen Dieselöl verbraucht, während noch 5.500 Seemeilen zurückzulegen sind bis zur südamerikanischen Küste. Die Mannschaft verzweifelt an Sinn und Erfolg ihres Wagnisses. Schaeffer läßt sich jedoch nicht irritieren. Er kürzt die Zeit der Überwasserfahrt mit Diesel auf 10 Stunden bei niedrigster Fahrstufe. Die damit erreichte Ersparnis im Verbrauch muß nach seiner Rechnung bis zur Küste reichen. Notfalls beabsichtigt er, Segel nähen zu lassen und die kürzere Fahrtstrecke nach Brasilien zu nehmen. Er befiehlt, das vergammelte Boot zu reinigen und schulmäßig bis zur letzten Schraube zu revidieren, um der Mannschaft den für die restliche Strecke notwendigen Optimismus und ablenkende Beschäftigung zu erhalten. Der erste Wachoffizier, durch dessen gefährliche Nachlässigkeit zuvor bereits das Hauptperiskop zerstört wurde, verbreitet offen seine Opposition gegen die Reinigung. Sie ist nach seiner Meinung sinnlos, da das Boot ja ohnehin vor Südamerika versenkt werde. Schaeffer enthebt den Mann seines Postens und läßt ihn entwaffnen.

Als U-977 die Kapverdischen Inseln erreicht, beschließt Schaeffer einen kurzen Urlaub auf dem unbewohnten Eiland "Branca". Die Mannschaft badet im Meer und sonnt sich auf dem Oberdeck, gelegentlich abgekühlt durch einen Feuerlösch-Schlauch. Die Landung an der Küste mit Schlauchbooten scheitert jedoch an der starken Brandung. Nach dem Vorbild früher gesehener Wochenschauen werden Wasserskier gebaut und seitlich am Boot befestigt, das nun Wasserski-Einsätze fährt. Mit Handgranaten und selbstgebastelten Harpunen werden Fische für die Küche gejagt, Essen und Nachtruhe sind gänzlich auf das Oberdeck verlegt. Eine nächtliche Feier auf Deck beschließt den Urlaub.

Für die weitere Fahrt wird mit Hilfe von Leinentüchern eine Kulisse um das Boot gebaut, damit es aus der Ferne wie ein Frachter aussieht und auch tagsüber offen fahren kann. Ein Blechrohr, unter dem verölter Abfall verbrannt wird, imitiert den Schornstein. Als neue Erfindung wird ein Waschsystem für die Kleidung eingeführt. Sie wird an Leinen gebunden hinter dem Boot hergezogen, wobei Salzwasser und Strömung nach Beobachtung Schaeffers effektiver als Waschmaschinen wirken. Als der Äquator erreicht wird, setzt er die traditionelle Äquatortaufe nach Art der deutschen U-Boot-Waffe an, während welcher der Bootsführer verkleidet als Neptun und Thetis mit einem ebenfalls kostümierten Hofgefolge jedem Mitglied der Mannschaft Lohn und Strafe für seine Bordleistung zuweisen. Während der nächtlichen Feier sind Flugzeug-Geräusche zu hören, Schaeffer befiehlt die Mannschaft auf Gefechtsposten. "Thetis, die Tochter Neptuns, sitzt an der 3,7-Zentimeter Kanone. Hofarzt und Barbier halten jeder ein Maschinengewehr. Das Gefolge steht bereit, damit gegebenenfalls das Tauchmanöver ausgeführt werden kann." Doch das Flugzeug fliegt vorbei, das Fest geht weiter.

Als sich U-977 dem südamerikanischen Kontinent nähert und Südkurs der Küste entlang nimmt, fehlen die notwendigen Karten, da das Boot für den Einsatz im Nordatlantik ausgerüstet wurde. Aus Handlexika an Bord müssen eigene Karten und die Abfolge der Küstenstädte skizziert werden. Über Rundfunk wird die Meldung abgehört, daß U-530 unter Kommandant Otto Wermuth in Mar del Plata eingelaufen ist und später an die USA ausgeliefert wurde. Die entsetzte Mannschaft möchte daher das Boot versenken und sich illegal nach Argentinien einschmuggeln. Rucksäcke werden gepackt, teilweise mit Werkzeugen, um etwa eine neue Zukunft als Mechaniker zu versuchen. Schaeffer spürt die Verantwortung der Entscheidung, entschließt sich dann, das Boot auf keinen Fall zu versenken, sondern offiziell in Mar del Plata einzulaufen und das Risiko der Gefangenschaft zu wagen. Wiederum stellt Schaeffer seine Mannschaft vor die Wahl. Seine Argumente: Nur mit Uniformen versehen und ohne Zivilkleidung sei bald die erste Verhaftung zu befürchten. Eine genüge schon, um die Sicherheitsbehörden über die Landung des Wehrmachtbootes zu informieren und in einer landesweiten Fahndung auch die restlichen Soldaten aufzuspüren. Selbst wer nicht verhaftet werde, finde seinen Namen auf den Fahndungslisten aller Polizeistationen und habe ohne eigenen Namen keine Chance mehr für eine Zukunft als Einwanderer. Jedes während der Reise von U-977 versenkte Schiff oder andere Probleme können dem Boot und seiner Besatzung vorgeworfen werden. Dies sei nicht widerlegbar, wenn alle Gegenbeweise mit dem Boot vor der Küste versenkt sind. Wer nicht offiziell das Land betrete, gerate leicht in den Verdacht, etwas verbergen zu wollen. Die Mannschaft entschließt sich erneut mehrheitlich, Schaeffers Vorschlag zu folgen.

Am Mittag des 17. August .1945 erreicht U-977 den argentinischen Hafen Mar del Plata, wo Bootsführer und gesamte Mannschaft mit ihren langen Bärten zunächst angestaunt und dann interniert werden. Schaeffer wird anfänglich verwahrt auf dem argentinischen Kriegsschiff "ADMIRAL BELGRANOA", das Jahrzehnte später während des Falklandkriegs durch englischen Torpedotreffer mitsamt der Mannschaft versenkt wird. Wie Schaeffer vorausgesehen hat, werden ihm und seiner Mannschaft sogleich Kriegsverbrechen vorgeworfen. In diesem Fall die "Versenkung" des brasilianischen Dampfers "Bahia", der nach Kriegsende und während Schaeffers Fahrtzeit nahe seiner Route gesunken ist. Anhand der vollzähligen Torpedos an Bord seines Bootes und anhand seines Bordtagebuches kann Schaeffer diese Vorwürfe widerlegen. Er und seine Mannschaft werden anschließend an die USA ausgeliefert, auch U-977 wird von Amerikanern abtransportiert. Schaeffer kommt in ein Offizierslager bei Washington und wird monatelang streng verhört. Das neue Gerücht heißt, er habe dem Ehepaar Hitler und hohen NS-Regierungsmitgliedern zur Flucht nach Argentinien verholfen, auch die "Versenkung" der Bahia wird wieder aufgetischt. Noch in US-Kriegsgefangenschaft erhält Schaeffer die Zeitungsnachricht daß sein Boot von den Amerikanern zerstört wurde. Nachdem die sinnlosen Verhöre nicht die gewünschten Enthüllungen über "Hitlers Flucht" liefern, wird Schaeffer nach England gebracht, wo die gleichen Verhörprozeduren und Verdächtigungen erneut beginnen. Erst im Jahr 1947 wird er schließlich aus der Haft entlassen. Im gleichen Jahr findet Heinz Schaeffer in der Zeitung die Sensationsmeldung, daß das US-Unterseeboot "PICKERELL" (mit einer deutschen Schnorchelanlage) nach 21 Tagen Unterwasser-Dauerfahrt den absoluten Weltrekord aufgestellt habe.

(Dieser Artikel wurde von Dietmar Nix für "U-Boot - Die Geschichte der dt. WK-II U-Boote" [Carsten Corleis] geschrieben. Copyright 1999 by Dietmar Nix. All Rights Reserved. )

DIE BESATZUNG

Am 17.08.1945 liefen in Argentinien ein: (31 Personen) (3) v.l.n.r.

Baier, Adwin Bäumel, Hans Blasius, Heinz
Böttger, Heinz Dudek, Erich Franke, Heinz
Haupt, Heinz Hentschel, Harry Höfler, Gerhard
Husemann, Wilfried Kahn, Albert Klinger, Leo
Knoblich, Alois Komorek, Karl Kraus, Alois
Krebs, Hans Kullack, Karl Lehmann, Heinrich
Maier, Walter Maros, Helmut Meyer, Gerhard
Nashan, Kurt Nittner, Kurt Plontsch, Johannes
Risse, Hermann Schäffer, Heinz Schöneich, Rudi
Waschk, Heinz Weuwirther, Rudolf Wiese, Dietrich
Wurker, Helfried

Am 09.05.1945 stiegen vor Bergen aus: (15 Personen) (4) v.l.n.r.

Birsch, Blaser, Brouvers,
Dämming, Gerstan, Grossmann,
Hackbart, Heuer, Hilgeland,
Kempf, Kethner, Otto Kötter,
Persch, Steinmeier, Völkel,

Vor dem 28.04.1945: (9 Personen) (5) v.l.n.r.

Bersen, Aloys Brandenburger, Dudek, Julius
Heising, Peter-Josef Hesse, Hermann Kress, Friedrich
Leilich, Hans Reiser, Karl Schreiber, Alfred

EMPFOHLENE LITERATUR

Blair – Der U-Boot-Krieg – Die Gejagten 1942 – 1945 – S. 783, 784, 785.

Busch/Röll - Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten - S. 172, 203.

Busch/Röll - Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften - S. 112, 223.

Busch/Röll – Der U-Boot Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945 - S. 398.

Ritschel - Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 850 - U 1100 – S. 185.

Schäffer – 66 Tage Unterwasser

ANMERKUNGEN

(1) Bild von U 977 ist vorhanden, kann jedoch aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich gezeigt werden. Die Bilder die ich besitze, habe ich über Jahre im Internet gesammelt. Die meisten davon haben keine Quellenangaben, und manchmal ist auch das zu sehende Boot fraglich. Deshalb übernehme ich keine Garantie für das jeweils gezeigte Boot. E-Mail Adresse siehe unten.

(2) Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, bitte auf den Namen des jeweiligen Kommandanten klicken.

(3) Liste der in Argentinien gelandeten unvollständig. 1 Person konnte nicht ermittelt werden.

(4) Liste der in Bergen ausgestiegenen unvollständig. 1 Person konnte nicht ermittelt werden.

(5) Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten Auslaufen auf dem Boot, zumindest zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig.

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IN EIGENER SACHE

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