U 864: Unterschied zwischen den Versionen
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Fünf Jahre hatte Norwegens Marine nach dem Blockadebrecher gesucht. Im Oktober 2003 fand sie U-864. Zwei Jahre später holten Taucher eine gusseiserne Flasche an die Wasseroberfläche: Sie enthielt Quecksilber - eine von 1857 dieser Behältnisse. | Fünf Jahre hatte Norwegens Marine nach dem Blockadebrecher gesucht. Im Oktober 2003 fand sie U-864. Zwei Jahre später holten Taucher eine gusseiserne Flasche an die Wasseroberfläche: Sie enthielt Quecksilber - eine von 1857 dieser Behältnisse. | ||
− | SPIEGEL TV hat einen Film über U-864 und die notwendigen Sicherungsarbeiten im Auftrag von ZDF, BBC und Discovery Channel produziert - ein historisches Drama und Öko-Thriller gleichermaßen. Denn nach knapp zwei Jahren Untersuchung steht nun fest: Das hochgiftige Metall aus dem deutschen U-Boot dringt aus den undichten Kanistern und verseucht Wasser und Meeresboden - nur vier Kilometer von der Insel Fedje entfernt, in der Nähe der Hafenstadt Bergen. Rund vier Kilogramm gelangten dieses Jahr ins Meer, Tendenz steigend. Der Fischfang um das Wrack herum ist längst verboten, denn insgesamt birgt die Stahlhülle rund 65 Tonnen Quecksilber. Fische mit erhöhter Quecksilberkonzentration wurde in der Gegend bereits gefangen. Mit der Zeit könnte das Gift sich über die Nahrungskette auch im Körper von Menschen ablagern. | + | SPIEGEL TV hat einen Film über U-864 und die notwendigen Sicherungsarbeiten im Auftrag von ZDF, BBC und Discovery Channel produziert - ein historisches Drama und Öko-Thriller gleichermaßen. Denn nach knapp zwei Jahren Untersuchung steht nun fest: Das hochgiftige Metall aus dem deutschen U-Boot dringt aus den undichten Kanistern und verseucht Wasser und Meeresboden - nur vier Kilometer von der Insel Fedje entfernt, in der Nähe der Hafenstadt Bergen. Rund vier Kilogramm gelangten dieses Jahr ins Meer, Tendenz steigend. |
− | "Die Menge macht diesen Fall wirklich ganz besonders", sagte Ane Eide Kjeras von der zuständige Behörde Kystverket. Darum empfahlen die norwegischen Küstenschützer heute: U-864 soll unter Sand und Beton begraben werden. Das U-Boot aus der Endzeit des Nazi-Reichs wird unter einem zwölf Meter dicken Sarkophag begraben, ähnlich wie der Reaktor von Tschernobyl - nur unter Wasser. | + | |
+ | Der Fischfang um das Wrack herum ist längst verboten, denn insgesamt birgt die Stahlhülle rund 65 Tonnen Quecksilber. Fische mit erhöhter Quecksilberkonzentration wurde in der Gegend bereits gefangen. Mit der Zeit könnte das Gift sich über die Nahrungskette auch im Körper von Menschen ablagern. "Die Menge macht diesen Fall wirklich ganz besonders", sagte Ane Eide Kjeras von der zuständige Behörde Kystverket. Darum empfahlen die norwegischen Küstenschützer heute: U-864 soll unter Sand und Beton begraben werden. Das U-Boot aus der Endzeit des Nazi-Reichs wird unter einem zwölf Meter dicken Sarkophag begraben, ähnlich wie der Reaktor von Tschernobyl - nur unter Wasser. | ||
'''Gift und Torpedos an Bord: Bergung ausgeschlossen''' | '''Gift und Torpedos an Bord: Bergung ausgeschlossen''' | ||
− | Das sei die einzige Möglichkeit, die Umwelt vor dem Gift im Wrack zu schützen. Wenn das Parlament dem Vorschlag des Kystverket zustimme, könnten die Arbeiten "frühestens kommenden Sommer" beginnen, sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. Denn nur bei gutem Wetter seien die Arbeiten überhaupt möglich. Das Wrack liegt 150 Meter tief. Und da soll es auf jeden Fall auch bleiben. Die Experten warnen davor, U-864 zu heben - nicht nur wegen seiner Giftfracht. "Wir müssen davon ausgehen, dass noch Torpedos an Bord sind, wenigstens ein paar", sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. "Das Risiko, dass einer davon explodieren könnte, wäre bei einer Bergung ungleich höher." | + | Das sei die einzige Möglichkeit, die Umwelt vor dem Gift im Wrack zu schützen. Wenn das Parlament dem Vorschlag des Kystverket zustimme, könnten die Arbeiten "frühestens kommenden Sommer" beginnen, sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. Denn nur bei gutem Wetter seien die Arbeiten überhaupt möglich. Das Wrack liegt 150 Meter tief. Und da soll es auf jeden Fall auch bleiben. Die Experten warnen davor, U-864 zu heben - nicht nur wegen seiner Giftfracht. "Wir müssen davon ausgehen, dass noch Torpedos an Bord sind, wenigstens ein paar", sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. "Das Risiko, dass einer davon explodieren könnte, wäre bei einer Bergung ungleich höher." Tatsächlich spricht einiges dafür, dass das Zweitweltkriegs-Unterseeboot vom Typ IX D2 noch voll bewaffnet ist. Nach einem Maschinenschaden war das Schiff am 9. Februar 1945 wieder auf dem Rückweg in den Hafen von Bergen, von wo sie zwei Tage zuvor ausgelaufen war. Das britische U-Boot ''[[Venturer (P.88)|VENTURER]]'' ortete die U-864 und versenkte sie mit 73 Mann Besatzung, die zu jener Zeit an Bord war. |
− | Tatsächlich spricht einiges dafür, dass das Zweitweltkriegs-Unterseeboot vom Typ IX D2 noch voll bewaffnet ist. Nach einem Maschinenschaden war das Schiff am 9. Februar 1945 wieder auf dem Rückweg in den Hafen von Bergen, von wo sie zwei Tage zuvor ausgelaufen war. Das britische U-Boot ''[[Venturer (P.88)|VENTURER]]'' ortete die U-864 und versenkte sie mit 73 Mann Besatzung, die zu jener Zeit an Bord war. | ||
'''Unterwegs in geheimer, verzweifelter Mission''' | '''Unterwegs in geheimer, verzweifelter Mission''' | ||
− | Es war das traurige Ende einer geheimnisumwitterten Mission, die das brandneue Schiff um die halbe Welt hätte führen sollen: Beladen mit Skizzen des ersten Seriendüsenjägers Me 262, Triebwerksteilen aus den Fabriken von Junkers und BMW war | + | Es war das traurige Ende einer geheimnisumwitterten Mission, die das brandneue Schiff um die halbe Welt hätte führen sollen: Beladen mit Skizzen des ersten Seriendüsenjägers Me 262, Triebwerksteilen aus den Fabriken von Junkers und BMW war U-864 auf dem Weg nach Japan gewesen. Von der sogenannten Operation Caesar hatte allerdings die britische Aufklärung am Entschlüsselungsstützpunkt Bletchley Park im Vorfeld gehört: Die ''VENTURER'' wurde auf die Fährte von U-864 gesetzt. Aufgrund eines verzweifelten Plans Hitlers war das deutsche U-Boot mit der Mission betraut worden, die alliierte Blockade zu durchbrechen und die japanischen Alliierten mit Hightech zu versorgen. |
− | U-864 auf dem Weg nach Japan gewesen. Von der sogenannten Operation Caesar hatte allerdings die britische Aufklärung am Entschlüsselungsstützpunkt Bletchley Park im Vorfeld gehört: Die ''VENTURER'' wurde auf die Fährte von U-864 gesetzt. Aufgrund eines verzweifelten Plans Hitlers war das deutsche U-Boot mit der Mission betraut worden, die alliierte Blockade zu durchbrechen und die japanischen Alliierten mit Hightech zu versorgen. Sollten die Japaner im Pazifik die Lufthoheit über die US Air Force zurückgewinnen können, so hoffte der Diktator, müssten die USA mehr Einheiten in den Fernen Osten verlegen - was den Druck auf die deutschen Truppen in Europa möglicherweise gemindert hätte. Das Quecksilber, das die U-864 an Bord hatte, sollte der Waffenproduktion dienen. Nun, fast 62 Jahre nach der Versenkung, macht diese - angesichts der Hightech-Rüstungsmaterialien nebensächliche - Ladung das deutsche U-Boot zum kritischsten der rund 2500 Wracks in norwegischen Gewässern, die das Kystverket überwacht. Alleine 400 davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber keines wurde bislang mit einem Sarkophag überdeckt. | + | |
+ | Sollten die Japaner im Pazifik die Lufthoheit über die US Air Force zurückgewinnen können, so hoffte der Diktator, müssten die USA mehr Einheiten in den Fernen Osten verlegen - was den Druck auf die deutschen Truppen in Europa möglicherweise gemindert hätte. Das Quecksilber, das die U-864 an Bord hatte, sollte der Waffenproduktion dienen. Nun, fast 62 Jahre nach der Versenkung, macht diese - angesichts der Hightech-Rüstungsmaterialien nebensächliche - Ladung das deutsche U-Boot zum kritischsten der rund 2500 Wracks in norwegischen Gewässern, die das Kystverket überwacht. Alleine 400 davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber keines wurde bislang mit einem Sarkophag überdeckt. | ||
'''"Poor bastards" - arme Schweine''' | '''"Poor bastards" - arme Schweine''' | ||
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− | + | <big><span style="color:saddlebrown;">DIE BESATZUNG</span></big> | |
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− | + | <big><span style="color:saddlebrown;">ANMERKUNGEN</span></big> | |
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− | + | (1*) Bild von U 864 ist vorhanden, kann jedoch aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich gezeigt werden. Die Bilder die ich besitze, habe ich über Jahre im Internet gesammelt. Die meisten davon haben keine Quellenangaben, und manchmal ist auch das zu sehende Boot fraglich. Deshalb übernehme ich keine Garantie für das jeweils gezeigte Boot. Bei Interesse können sie gern zur privaten Nutzung zugesandt werden. Kontakt Adresse siehe unten. | |
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− | + | (2*) Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, bitte auf den Namen des jeweiligen Kommandanten klicken. | |
− | + | (3*) Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten Auslaufen auf dem Boot, zumindest <u>zeitweise</u>, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. | |
− | + | <span style="color:red;">HINWEIS:</span> Alle <span style="color:blue;">BLAU</span> hervorgehobenen Wörter, Bezeichnungen und Personen sind Verlinkungen zur besseren Erklärung. <span style="color:green;">GRÜN</span> hervorgehobene Wörter, Bezeichnungen und Personen sind Verlinkungen die noch nicht bearbeitet sind, aber in Zukunft noch bearbeitet werden. Ein Klick auf diese Stellen wird sie zu der entspechenden Erklärung führen. | |
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− | + | <big><span style="color:saddlebrown;">IN EIGENER SACHE</span></big> | |
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+ | Wenn sie Bilder, sowie weiterführende Daten von U-Booten, Kommandanten, Besatzungsmitgliedern, Schiffen, Flugzeugen, Kopien von Kriegstagebüchern oder Informationen jeglicher Art die diese Seiten ergänzen und weiter führen würde, entbehren könnten, würde ich mich darüber freuen. | ||
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− | + | <big><span style="color:saddlebrown;">LITERATURVERWEISE</span></big> | |
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− | ''' | + | | || Clay Blair || '''Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945''' |
− | + | |- | |
− | + | | || || 1999 - Heyne Verlag - ISBN-978-3453160590 | |
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− | + | | || || Seite 803. | |
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+ | | || Rainer Busch/Hans J. Röll || '''Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten''' | ||
+ | |- | ||
+ | | || || 1996 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813204902 | ||
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+ | | || || Seite 260. | ||
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+ | | || Rainer Busch/Hans J. Röll || '''Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften''' | ||
+ | |- | ||
+ | | || || 1997 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205121 | ||
+ | |- | ||
+ | | || || Seite 137, 211. | ||
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+ | |<br> | ||
+ | |- | ||
+ | | || Rainer Busch/Hans J. Röll || '''Der U-Boot Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945''' | ||
+ | |- | ||
+ | | || || 2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205145 | ||
+ | |- | ||
+ | | || || Seite 313 – 315. | ||
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+ | | || Herbert Ritschel || '''Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 850 - U 1100''' | ||
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+ | | || || Eigenverlag ohne ISBN | ||
+ | |- | ||
+ | | || || Seite 28 – 29. | ||
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[[U 863]] - - [[U 864]] - - [[U 865]] - - - - [[Die U-Boote]] - - [[Detailangaben aller U-Boote|Deutsche U-Boote]] - - [[U-Boote|Die einzelnen U-Boote]] - - [[Hauptseite]] | [[U 863]] - - [[U 864]] - - [[U 865]] - - - - [[Die U-Boote]] - - [[Detailangaben aller U-Boote|Deutsche U-Boote]] - - [[U-Boote|Die einzelnen U-Boote]] - - [[Hauptseite]] |
Version vom 18. Januar 2019, 14:20 Uhr
U 863 - - U 864 - - U 865 - - - - Die U-Boote - - Deutsche U-Boote - - Die einzelnen U-Boote - - Hauptseite
DAS BOOT(1*)
Typ: | IX D2 | ||
Bauauftrag: | 05.06.1941 | ||
Bauwerft: | Deschimag AG Weser, Bremen | ||
Baunummer: | 1070 | ||
Serie: | U 859 - U 864 | ||
Kiellegung: | 15.10.1942 | ||
Stapellauf: | 12.08.1943 | ||
Indienststellung: | 09.12.1943 | ||
Kommandant: | Ralf-Reimar Wolfram | ||
Feldpostnummer: | M - 54 842 | ||
DIE KOMMANDANTEN(2*)
09.12.1943 - 09.02.1945 | Korvettenkapitän | Ralf-Reimar Wolfram | |
FLOTTILLEN
09.12.1943 - 31.10.1944 | Ausbildungsboot | 4. U-Flottille | |
01.11.1944 - 09.02.1945 | Frontboot | 33. U-Flottille | |
ERPROBUNG UND AUSBILDUNG
10.12.1943 - 18.12.1943 | Bremen | Restarbeiten und Einräumen des Bootes. | |
22.12.1943 - 06.01.1944 | Kiel | Erprobungen beim UAK. | |
07.01.1944 - 09.01.1944 | Sonderburg | Abhorchen bei der UAG-Schall. | |
10.01.1944 - 13.01.1944 | Stettin | Übernahme der Bootslast bei der 4. U-Flottille. | |
14.01.1944 - 19.01.1944 | Swinemünde | Flakausbildung bei der Flakschule. | |
20.01.1944 - 29.01.1944 | Danzig | Erprobungen beim UAK. | |
30.01.1944 - 05.02.1944 | Pillau | Hafenausbildung. | |
06.02.1944 - 08.02.1944 | Danzig | Austausch des Funkpeilers in der Holmwerft. | |
09.02.1944 - 11.02.1944 | Hela | Fahrübungen mit der Besatzung von U 863. | |
12.02.1944 - 13.02.1944 | Danzig | Erneuter Austausch des Funkpeilers in der Holmwerft. | |
15.02.1944 - 18.02.1944 | Gotenhafen | Torpedoschießen beim TEK. | |
19.02.1944 - 22.02.1944 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
23.02.1944 - 27.03.1944 | Danzig | Trockenausbildung da Kommandant erkrankt. | |
28.03.1944 - 18.04.1944 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
19.04.1944 - 02.05.1944 | Pillau | Vortaktische Ausbildung bei der 20. U-Flottille. | |
03.05.1944 - 08.05.1944 | Hela | Frontausbildung bei der AGRU-Front. | |
09.05.1944 - 22.05.1944 | Pillau | Schießausbildung bei der 26. U-Flottille. | |
22.05.1944 - 24.05.1944 | Danzig | Reparatur der Schraube in der Holmwerft. | |
25.05.1944 - 04.06.1944 | Gotenhafen | Taktische Ausbildung bei der 27. U-Flottille. | |
05.06.1944 - 06.06.1944 | Pillau | Waboübungen bei der 26. U-Flottille. | |
07.06.1944 - 08.06.1944 | Rönne | Abhorchen bei der UAG-Schall. | |
12.06.1944 - 16.09.1944 | Bremen | Restarbeiten bei der Deschimag AG Weser. | |
17.09.1944 - 18.09.1944 | Wesermünde | Übernahme von Gefechtsmunition. | |
19.09.1944 - 21.09.1944 | Kiel | Übernahme von Geräuschboje. | |
22.09.1944 - 23.09.1944 | Saßnitz | Schießen mit der 10,5-cm-Kanone bei der SAS. | |
24.09.1944 - 01.10.1944 | Swinemünde | Flakausbildung bei der Flakschule. | |
03.10.1944 - 15.10.1944 | Danzig | Schnorchelerprobungen beim UAK. | |
19.10.1944 - 07.11.1944 | Stettin | Einbau von Transportbehältern (Ladung 216 t) bei den Oderwerken AG. | |
08.11.1944 - 10.11.1944 | Swinemünde | Flakausbildung, da Neueinbau 3,7-cm-Flak, bei der Flakschule. | |
12.11.1944 - 04.12.1944 | Kiel | Ausrüstung zur 1. Unternehmung. | |
DIE UNTERNEHMUNGEN
VERLEGUNGSFAHRT
05.12.1944 - Kiel | - - - - - - - - | 09.12.1944 - Horten | |
U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, lief am 05.12.1944 von Kiel aus. Das Boot verlegte nach Horten. Am 09.12.1944 lief U 864 in Horten ein. Dort führte es Schnorchelübungen bei der AGRU-Front im Oslofjord durch. Chronik 05.12.1944 – 09.12.1944: (die Chronikfunktion für U 864 ist noch nicht verfügbar) 05.12.1944 - 06.12.1944 - 07.12.1944 - 08.12.1944 - 09.12.1944 - 10.12.1944 - 11.12.1944 - 12.12.1944 - 13.12.1944 - 14.12.1944 - 15.12.1944 - 16.12.1944 - 17.12.1944 - 18.12.1944 - 19.12.1944 |
1. UNTERNEHMUNG
27.12.1944 - Horten | - - - - - - - - | 28.12.1944 - Kristiansand | |
29.12.1944 - Kristiansand | - - - - - - - - | 30.12.1944 - Farsund | |
01.01.1945 - Farsund | - - - - - - - - | 05.01.1945 - Bergen | |
U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, lief am 27.12.1944 von Horten aus. Nach Ergänzungen in Kristiansand, sowie warten auf das Auslaufgeleit in Farsund, lief U 864 zur Unternehmung nach Ostasien aus. Doch kurz nach dem Auslaufen, gab es einen Defekt am Schnorchel so dass das Boot in die Werft nach Bergen ging. Nach 9 Tagen, lief U 864 in Bergen ein. Chronik 27.12.1944 – 05.01.1945: 27.12.1944 - 28.12.1944 - 29.12.1944 - 30.12.1944 - 31.12.1944 - 01.01.1945 - 02.01.1945 - 03.01.1945 - 04.01.1945 - 05.01.1945 |
2. UNTERNEHMUNG
07.02.1945 - Bergen | - - - - - - - - | 09.02.1945 - Verlust des Bootes | |
U 864, unter Korvettenkapitän Ralf-Reimar Wolfram, lief am 07.02.1945 von Bergen aus. Das Boot lief, zum zweiten Versuch aus, Ostasien zu erreichen. Es hatte 2 japanische Waffenexperten, Nakai (Treibstoffexperte) und Yamato (Akustik-Torpedoexperte), 2 Ingenieure der Firma "Messerschmitt" an Bord sowie Baupläne der Me-163, der Me-262 sowie Teile dieser Maschinen. Auch an Bord befanden sich Pläne der Motoren "Juno 004" und "BMW 008". Es waren insgesamt 69 Kisten mit Material. Ebenfalls an Bord waren 1.875 Gussflaschen mit Quecksilber mit ungefähr 61 t dieses Materials. Weit kam U 864 nicht, nach 2 Tagen, mußte das Boot, nach einem Dieselausfall, zurück nach Bergen. Auf dem Weg zurück wurde es von einem britischen Unterseeboot versenkt. Chronik 07.02.1945 – 09.02.1945: |
DIE VERLUSTURSACHE
Boot: | U 864 | ||
Datum: | 09.02.1945 | ||
Letzter Kommandant: | Ralf-Reimar Wolfram | ||
Ort: | Nordmeer] | ||
Position: | 60°46' Nord - 04°35' Ost | ||
Planquadrat: | AN 2416 | ||
Verlust durch: | VENTURER (P.88) | ||
Tote: | 73 | ||
Überlebende: | 0 | ||
U 864 wurde am 09.02.1945, im Nordmeer nordwestlich von Bergen, durch vier Torpedos des britischen Unterseebootes VENTURER versenkt. Das Boot war das erste U-Boot das auf Sehrohr-Tiefe getaucht von einem anderen getauchten U-Boot torpediert und versenkt wurde. Das Boot sollte nach Ostasien fahren. Es hatte Luftwaffenoffiziere und einen zerlegten Messerschmitt Me 262 Düsenjäger sowie 1.857 Gußflaschen mit Quecksilber an Bord. Aus Spiegel Online : Fünf Jahre hatte Norwegens Marine nach dem Blockadebrecher gesucht. Im Oktober 2003 fand sie U-864. Zwei Jahre später holten Taucher eine gusseiserne Flasche an die Wasseroberfläche: Sie enthielt Quecksilber - eine von 1857 dieser Behältnisse. SPIEGEL TV hat einen Film über U-864 und die notwendigen Sicherungsarbeiten im Auftrag von ZDF, BBC und Discovery Channel produziert - ein historisches Drama und Öko-Thriller gleichermaßen. Denn nach knapp zwei Jahren Untersuchung steht nun fest: Das hochgiftige Metall aus dem deutschen U-Boot dringt aus den undichten Kanistern und verseucht Wasser und Meeresboden - nur vier Kilometer von der Insel Fedje entfernt, in der Nähe der Hafenstadt Bergen. Rund vier Kilogramm gelangten dieses Jahr ins Meer, Tendenz steigend. Der Fischfang um das Wrack herum ist längst verboten, denn insgesamt birgt die Stahlhülle rund 65 Tonnen Quecksilber. Fische mit erhöhter Quecksilberkonzentration wurde in der Gegend bereits gefangen. Mit der Zeit könnte das Gift sich über die Nahrungskette auch im Körper von Menschen ablagern. "Die Menge macht diesen Fall wirklich ganz besonders", sagte Ane Eide Kjeras von der zuständige Behörde Kystverket. Darum empfahlen die norwegischen Küstenschützer heute: U-864 soll unter Sand und Beton begraben werden. Das U-Boot aus der Endzeit des Nazi-Reichs wird unter einem zwölf Meter dicken Sarkophag begraben, ähnlich wie der Reaktor von Tschernobyl - nur unter Wasser. Gift und Torpedos an Bord: Bergung ausgeschlossen Das sei die einzige Möglichkeit, die Umwelt vor dem Gift im Wrack zu schützen. Wenn das Parlament dem Vorschlag des Kystverket zustimme, könnten die Arbeiten "frühestens kommenden Sommer" beginnen, sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. Denn nur bei gutem Wetter seien die Arbeiten überhaupt möglich. Das Wrack liegt 150 Meter tief. Und da soll es auf jeden Fall auch bleiben. Die Experten warnen davor, U-864 zu heben - nicht nur wegen seiner Giftfracht. "Wir müssen davon ausgehen, dass noch Torpedos an Bord sind, wenigstens ein paar", sagte Kjeras zu SPIEGEL ONLINE. "Das Risiko, dass einer davon explodieren könnte, wäre bei einer Bergung ungleich höher." Tatsächlich spricht einiges dafür, dass das Zweitweltkriegs-Unterseeboot vom Typ IX D2 noch voll bewaffnet ist. Nach einem Maschinenschaden war das Schiff am 9. Februar 1945 wieder auf dem Rückweg in den Hafen von Bergen, von wo sie zwei Tage zuvor ausgelaufen war. Das britische U-Boot VENTURER ortete die U-864 und versenkte sie mit 73 Mann Besatzung, die zu jener Zeit an Bord war. Unterwegs in geheimer, verzweifelter Mission Es war das traurige Ende einer geheimnisumwitterten Mission, die das brandneue Schiff um die halbe Welt hätte führen sollen: Beladen mit Skizzen des ersten Seriendüsenjägers Me 262, Triebwerksteilen aus den Fabriken von Junkers und BMW war U-864 auf dem Weg nach Japan gewesen. Von der sogenannten Operation Caesar hatte allerdings die britische Aufklärung am Entschlüsselungsstützpunkt Bletchley Park im Vorfeld gehört: Die VENTURER wurde auf die Fährte von U-864 gesetzt. Aufgrund eines verzweifelten Plans Hitlers war das deutsche U-Boot mit der Mission betraut worden, die alliierte Blockade zu durchbrechen und die japanischen Alliierten mit Hightech zu versorgen. Sollten die Japaner im Pazifik die Lufthoheit über die US Air Force zurückgewinnen können, so hoffte der Diktator, müssten die USA mehr Einheiten in den Fernen Osten verlegen - was den Druck auf die deutschen Truppen in Europa möglicherweise gemindert hätte. Das Quecksilber, das die U-864 an Bord hatte, sollte der Waffenproduktion dienen. Nun, fast 62 Jahre nach der Versenkung, macht diese - angesichts der Hightech-Rüstungsmaterialien nebensächliche - Ladung das deutsche U-Boot zum kritischsten der rund 2500 Wracks in norwegischen Gewässern, die das Kystverket überwacht. Alleine 400 davon stammen aus dem Zweiten Weltkrieg. Aber keines wurde bislang mit einem Sarkophag überdeckt. "Poor bastards" - arme Schweine "Das ist eine Premiere für uns", sagte Kjeras. Weltweit wurden bislang in 20 Jahren rund 30 größere Unternehmungen dieser Art vorgenommen, um quecksilberhaltige Überreste einzuschließen, zählt die Studie aus ihrer Behörde auf. Diese Methode biete einen "dauerhaften Schutz der Umwelt". SPIEGEL TV befragte einen Augenzeugen, das ehemalige VENTURER-Besatzungsmitglied Harry Plummer, zu den letzten Momenten des deutschen U-Boots: Drei Stunden lang verfolgten die Briten das U-Boot, das sich wegen des Motorschadens im Zickzackkurs zurück in den Bergenfjord flüchten wollte. Mit vier kurz nacheinander abgefeuerten Torpedos wollte Kommandant Jimmy Launders das verhindern. Erst der vierte traf. Um 12.14 Uhr nachmittags verzeichnet das Logbuch eine "laute, scharfe Explosion, gefolgt von Geräuschen des Auseinanderbrechens". In zwei Teilen sank U-864 auf den Meeresboden in 150 Meter Tiefe. "Es war eine Erleichterung", sagte Seemann Plummer. Aber im nächsten Moment sei ihm und seinen Kameraden klargeworden, dass gerade andere U-Boot-Fahrer gestorben seien. "Im Nachhinein denkt man: Poor bastards" - arme Schweine. |
DIE BESATZUNG
ANMERKUNGEN
(1*) Bild von U 864 ist vorhanden, kann jedoch aus rechtlichen Gründen nicht öffentlich gezeigt werden. Die Bilder die ich besitze, habe ich über Jahre im Internet gesammelt. Die meisten davon haben keine Quellenangaben, und manchmal ist auch das zu sehende Boot fraglich. Deshalb übernehme ich keine Garantie für das jeweils gezeigte Boot. Bei Interesse können sie gern zur privaten Nutzung zugesandt werden. Kontakt Adresse siehe unten. (2*) Hier wird immer der letzte Dienstgrad des Kommandanten genannt den er auf dem Boot inne hatte. Für näheres, bitte auf den Namen des jeweiligen Kommandanten klicken. (3*) Hier sind Besatzungsmitglieder aufgeführt die zwischen der Indienststellung und dem letzten Auslaufen auf dem Boot, zumindest zeitweise, gedient haben. Die Angaben sind unvollständig. HINWEIS: Alle BLAU hervorgehobenen Wörter, Bezeichnungen und Personen sind Verlinkungen zur besseren Erklärung. GRÜN hervorgehobene Wörter, Bezeichnungen und Personen sind Verlinkungen die noch nicht bearbeitet sind, aber in Zukunft noch bearbeitet werden. Ein Klick auf diese Stellen wird sie zu der entspechenden Erklärung führen. |
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LITERATURVERWEISE
Clay Blair | Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945 | ||
1999 - Heyne Verlag - ISBN-978-3453160590 | |||
Seite 803. | |||
Rainer Busch/Hans J. Röll | Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten | ||
1996 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813204902 | |||
Seite 260. | |||
Rainer Busch/Hans J. Röll | Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften | ||
1997 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205121 | |||
Seite 137, 211. | |||
Rainer Busch/Hans J. Röll | Der U-Boot Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste von September 1939 bis Mai 1945 | ||
2008 - Mittler Verlag - ISBN-978-3813205145 | |||
Seite 313 – 315. | |||
Herbert Ritschel | Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 – 1945 - KTB U 850 - U 1100 | ||
Eigenverlag ohne ISBN | |||
Seite 28 – 29. | |||
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