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U 755

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Unterseeboot U 755
Typ: VII C
Bauauftrag: 09.10.1939
Bauwerft: Kriegsmarinewerft, Wilhelmshaven
Baunummer: 138
Serie: U 751 - U 782
Kiellegung: 11.01.1940
Stapellauf: 23.08.1941
Indienststellung: 03.11.1941
Kommandant: Walter Göing
Feldpostnummer: M - 26 199
Kommandanten
03.11.1941 - 28.05.1943 Kapitänleutnant - Walter Göing
Flottillen
03.11.1941 - 31.07.1942 Ausbildungsboot - 5. U-Flottille, Kiel
01.08.1942 - 30.11.1942 Frontboot - 9. U-Flottille, Brest
01.12.1942 - 28.05.1943 Frontboot - 29. U-Flottille, La Spezia
1. Unternehmung
04.08.1942 - 06.08.1942 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Kristiansand
07.08.1942 - 06.10.1942 Ausgelaufen von Kristiansand - Eingelaufen in Brest
U 755, unter Kapitänleutnant Walter Göing, lief am 04.08.1942 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, sowie Brennstoff-, Wasser- und Proviantergänzung in Kristiansand, operierte das Boot im Nordatlantik. Es wurde am 29.08.1942 und am 01.09.1942 von U 462 mit Proviant und 50 m³ Brennstoff versorgt. U 755 gehörte zu den U-Boot-Gruppen Lohs, Blitz, Tiger und Luchs. Nach 63 Tagen und zurückgelegten 9.505,8 sm über und 321,1 sm unter Wasser, lief U 755 am 06.10.1942 in Brest ein.
U 755 konnte auf dieser Unternehmung 1 Patrouillenboot mit 1.827 t versenken.
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2. Unternehmung
01.11.1942 - 22.11.1942 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in La Spezia
U 755, unter Kapitänleutnant Walter Göing, lief am 01.11.1942 von Brest aus. Das Boot operierte, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar am 08.11.1942, im westlichen Mittelmeer und vor Küste von Nordafrika. Es gehörte zur U-Boot-Gruppe Delphin. Nach 21 Tagen und zurückgelegten 3.062 sm über und 437 sm unter Wasser, lief U 755 am 22.11.1942 in La Spezia ein.
U 755 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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3. Unternehmung
27.01.1943 - 20.02.1943 Ausgelaufen von La Spezia - Eingelaufen in La Spezia
U 755, unter Kapitänleutnant Walter Göing, lief am 27.01.1943 von La Spezia aus. Das Boot operierte im westlichen Mittelmeer und vor der Küste Algeriens. Nach 24 Tagen und zurückgelegten 2.453 sm über und 442 sm unter Wasser, lief U 755 am 20.02.1943 wieder in La Spezia ein.
U 755 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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4. Unternehmung
21.03.1943 - 12.04.1943 Ausgelaufen von La Spezia - Eingelaufen in Toulon
U 455, unter Kapitänleutnant Walter Göing, lief am 21.03.1943 von La Spezia aus. Das Boot operierte im westlichen Mittelmeer und vor der Küste Algeriens. Nach 22 Tagen und zurückgelegten 2.384 sm über und 422 sm unter Wasser, lief U 755 am 12.04.1943 in Toulon ein.
U 755 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 928 BRT sowie 1 U-Jäger mit 1.147 t versenken.
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5. Unternehmung
18.05.1943 - 19.05.1943 Ausgelaufen von Toulon - Eingelaufen in Toulon
20.05.1943 - 28.05.1943 Ausgelaufen von Toulon - Verlust des Bootes
U 755, unter Kapitänleutnant Walter Göing, lief am 18.05.1943 von Toulon aus. Nach einem Tag mußte das Boot, wegen defektem Sehrohr, zurück nach Toulon. Nach der Reparatur und dem erneuten Auslaufen, operierte es im westlichen Mittelmeer, vor der Küste Algeriens und nordwestlich der Insel Mallorca. Nach 10 Tagen wurde U 455 von einem britischen Flugzeug versenkt.
U 755 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlustursache
Datum: 28.05.1943
Letzter Kommandant: Walter Göing
Ort: Mittelmeer
Position: 39° 58' Nord - 01° 41' Ost
Planquadrat: CH 5239
Verlust durch: Raketen
Tote: 40
Überlebende: 9
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Verlustursache im Detail
U 755 wurde, am 28.05.1943 im Mittelmeer nordwestlich der Insel Mallorca, durch vier Raketen-Treffer der Lockheed Hudson M (George-Alexander Ogilvie) der britischen RAF Squadron 608 versenkt.
U 755 konnte auf 5 Unternehmungen 1 Schiff mit 928 BRT, 1 Patrouillenboot mit 1.827 t und 1 U-Jäger mit 1.147 t versenken.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Am 28.05.43 im westlichen Mittelmeer nordwestlich der Balearen-Insel Mallorca durch die Hudson M der britischen 608. Squadron mit Raketen und Bordwaffenbeschuß schwer beschädigt. Das Boot sank langsam. Im Feuergefecht mit der Hudson gab es auf der Brücke einige Verwundete. Die Besatzung kann bis auf den Maschinenmaat Gerhard Pröhl, der bereits tot war, das Boot verlassen. Kaum war der letzte Mann von Bord, als U 755 zu sinken begann. Das Heck des Bootes sackte immer tiefer. Plötzlich richtete sich der Bug steil auf, fast senkrecht verharrt er einen Augenblick um dann mit donnerndem Getöse in die Tiefe zu gehen. Der Kommandant ließ noch drei Hurras auf U 755 ausbringen, die aus rauen Kehlen über das Wasser schallen, dann waren die Schiffbrüchigen allein in der Weite des Mittelmeeres.
Nach etwa 30 Stunden im Wasser schwimmend, wurden die beiden letzten Überlebenden, der damalige Mechnikerobermaat Alfred Hagenbücher und der Maschinenmaat Manfred Brumme, von dem spanischen Zerstörer VELASCO gerettet, der vorher schon sieben weitere Überlebende von U 755 aufgenommen hatte. Der Matrosengefreite Helmut Zwaka fand bereits zwei Tage vor der Versenkung des Bootes während eines Flugzeugangriffes den Soldatentod. Helmut Zwaka wurde in der Bucht von Almeria nach alter Tradition der See übergeben. Bevor der Tote zu Wasser gelassen wurde, nahm der Kommandant Walter Göing sein EK I und heftete es an die Brust des toten Kameraden. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 103, 104.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: Am Morgen des 28. Mai wurde U 755 von G.A.K. Olgilvie mit einer Hudson der nahe Algier stationierten britischen Squadron 608 entdeckt. U 755 hielt sich zu diesem Zeitpunkt in den Gewässern zwischen der spanischen Küste und der Insel Mallorca auf. An Bord dieser Hudson befanden sich die neu entwickelten Luft-Boden-Raketen. Göing entschied sich, nicht zu tauchen, sondern zu kämpfen. Ogilvie kam im Tiefflug heran und feuerte zwei Raketen ab. Eine Rakete zündete nicht, die andere aber funktionierte und traf den U-Boot-Druckkörper genau in der Mitte unter der Wasserlinie. Ogilvie kreiste um das beschädigte Boot, näherte sich für einen zweiten Angriff und feuerte eine Salve mit vier Raketen ab. Erstaunlicherweise trafen drei der vier Raketen der Druckkörper unter Wasser.
Als Göing erkannte, daß diese Treffer U 755 bedrohlich durchlöchert hatten, gab er Befehl, das Boot aufzugeben. Die Besatzung eilte an Deck, worauf die Hudson das U-Boot und die Männer mit MG-Beschuß belegte (7000 Schuß). Neun Minuten nach der ersten Sichtung stellte sich U 755 steil auf und versank mit dem Heck voran. Der spanische Zerstörer Churruca rettete neun verwundete Deutsche, die schließlich nach Deutschland zurückgeschickt wurden. Die anderen Männer von U 755, darunter Göing, kamen bei der Versenkung ums Leben. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 273.
Literaturverweise
Clay Blair "Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag - 1999 - S. 273. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag - 1996 - S. 80. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag - 1997 - S. 59, 251. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Mittler Verlag - 2008 - S. 103 - 104. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Mittler Verlag - 2008 - S. 296. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 84, 276. → Amazon
Herbert Ritschel "Kurzfassung Kriegstagebücher Deutscher U-Boote 1939 - 1945 - KTB U 661 - U 849" - Eigenverlag - S. 246 - 251. → Amazon
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