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Schleswig-Holstein

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Schleswig-Holstein
Nationalität: Deutschland
Schiffstyp: Linienschiff
Klasse: Deutschland-Klasse
Bauwerft: Krupp Germaniawerft AG, Kiel
Kiellegung: 18.08.1905
Stapellauf: 17.12.1906
Indienststellung: 06.07.1908
Schiffsmaße
Tonnage: 13.191 t (Standard) - 14.218 t (Maximal)
Länge: 127,60 m
Breite: 22.20 m
Tiefgang: 8.25 m
Besatzungsstärke: 749 - 771 Mann
Maschinenanlage
Maschine: 12 x Marine-Dampfkessel und 3 x 3-Zylinder-Verbundmaschinen
Leistung: 19.330 PS (14.217 kW)
Höchstgeschwindigkeit: 19,1 kn (35 km/h)
Bewaffnung
Artillerie: 4 × 28,0 cm L/40 - 14 × 17,0 cm L/40 - 20 × 8,8 cm L/35. Ab 1939: 4 × 28,0 cm L/40 - 6 × Flak 10,5 cm - 4 × Flak 3,7 cm, 4 × Flak 2,0 cm. Ab 1944: 4 × 28 cm L/40 - 6 × Flak 10,5 cm L/45 - 10 × Flak 4,0 cm L/60 Bofors - 4 × Flak 3,7 cm C/30 L/83 - 26 × Flak 2,0 cm L/65
Torpedobewaffnung: 6 × Torpedorohre 45,0 cm (Später entfernt)
U-Boot-Abwehr: -
Ortung: -
Einsatzgeschichte:
Das Schiff trat am 21.09.1908 zum II. Geschwader und nahm im Juli 1909 an der zweiten Flottenreise in den Atlantik teil und besuchte vom 18. bis 26.07.1909 Ferrol. Im März 1910 stellte die Schleswig-Holstein einen neuen Rekord in der Übernahme von Kohlen für die Kaiserliche Marine auf, als sie 700 Tonnen in 85 Minuten mit einer Durchschnittsleistung von 493,8 t/h übernahm. Sie nahm bis 1914 an allen Manövern und den Flottenreisen teil und besuchte so Norwegen in den Jahren 1910, 1911, 1913 und 1914. 1912 fiel die Flottenreise wegen der Marokkokrise aus, die letzte Flottenreise endete (verkürzt) unmittelbar vor der Mobilmachung. Das noch nach Kiel zurückgekehrte II. Geschwader verlegte bei der Mobilmachung durch den Kaiser-Wilhelm-Kanal in die Elbemündung. Unter den Seeleuten wurde das Schiff liebevoll als Sophie X bezeichnet.
Das in der Elbemündung liegende Geschwader wurde beim Seegefecht bei Helgoland (1914) zu spät alarmiert, um eingreifen zu können. Ein im November geplanter, eigenständiger Einsatz des Geschwaders in der Ostsee gegen Libau wurde auf der Höhe von Bornholm wegen U-Boot-Gefahr vom Kaiser untersagt.
Das Geschwader gehörte zu den Deckungskräften bei den verschiedenen Flottenunternehmungen, so am 15./16.12.1914, am 21./22.04.1914 (Gefecht auf der Doggerbank), am 11./12.09.1915, am 05. bis 07.03. und am 24./25.04.1916. Bei allen Vorstößen hatte das II. Geschwader keinen Gefechtskontakt.
Im April 1916 wurden auf der Schleswig-Holstein auch zwei 8,8-cm-Flugabwehrgeschütze installiert. Der Einsatz des Geschwaders bei der Hochseeflotte erschien dem Flottenchef nicht mehr sinnvoll wegen der geringen Geschwindigkeit und des geringen Schutzes der Schiffe. Am 18.03.1916 war die Lothringen als erstes Schiff des Geschwaders außer Dienst gestellt worden, um für die Sundbewachung unter Ausbau der schweren Artillerie umgebaut zu werden. Für diese Aufgabe stellte das Geschwader seitdem regelmäßig ein Schiff ab.
In der Skagerrakschlacht am 31.05.1916 wurde nach anfänglichen Bedenken das II. Geschwader nach Drängen seines Kommandeurs Franz Mauve doch zum Vorstoß der Hochseeflotte herangezogen. Es verließ um 01:45 Uhr die Elbmündung und nahm um 04:45 Uhr den Platz hinter den Großlinienschiffen ein. Die sechs Schiffe des Geschwaders (Deutschland, Pommern, Schlesien, Hannover, Hessen und die Schleswig-Holstein) waren die einzigen Einheitslinienschiffe auf beiden Seiten. Die Schiffe hatten Mühe, die Geschwindigkeit des Verbandes der Hochseeflotte zu halten, und waren bei Gefechtsbeginn zurückgefallen. Die von Reinhard Scheer befohlene erste Gefechtskehrtwendung, bei der alle Schiffe fast gleichzeitig um 180° wendeten, sollte auch sicherstellen, dass die alten Schiffe nicht zurückblieben. Tatsächlich gerieten sie dann im weiteren Verlauf der Schlacht mehr in die Mitte der deutschen Schlachtreihe. Die Schleswig-Holstein war anfangs eines der letzten Schiffe in der Kiellinie der Schlachtflotte und bekam nur gelegentlich Berührung mit britischen Einheiten. Gegen 21:25 Uhr geriet das Geschwader unter Beschuss der britischen Schlachtkreuzer, ohne seinerseits den Gegner zu sichten. Nur Hessen, Hannover und Deutschland haben mit 20, 8 und 4 Schuss das Feuer beantwortet.
Die Schleswig-Holstein, die selbst nicht schoss, erhielt einen schweren Treffer einer 34,3-cm-Granate von der Princess Royal oder einer 30,5-cm-Granate von der New Zealand in die sechste 17-cm-Kasematte auf der Backbordseite. Dabei wurden drei Mann getötet und weitere acht verwundet. Ab 00:50 Uhr gerieten Schlesien und Schleswig-Holstein als letzte Schiffe noch weiter achteraus, da sie dem torpedierten Kleinen Kreuzer Rostock ausweichen mussten. In den Morgenstunden erfolgten Angriffe britischer Zerstörer, die das weiter vorn fahrende Schwesterschiff Pommern mit Torpedos versenkten, die mit ihrer gesamten Besatzung von 839 Mann verlorenging. Die Schleswig-Holstein verfeuerte nach 4 Uhr 20 Schuss der Mittelartillerie auf vier erkannte Zerstörer und traf einen mehrfach. Ihre schwere Artillerie kam vor allem mangels erkennbarer Ziele überhaupt nicht zum Einsatz.
Nach der Schlacht wurden die Schleswig-Holstein und ihre Schwestern nur noch zu nachgeordneten Aufgaben herangezogen, sie sicherten weiterhin die Elbmündung und stellten eine Einheit regelmäßig in die Ostsee zur Sundsicherung ab. Anfang Mai 1917 wurde die Schleswig-Holstein dann außer Dienst gestellt und desarmiert. Sie wurde als Wohnschiff von der V. U-Boot-Flottille in Bremerhaven genutzt und 1918 nach Kiel verlegt.
Da das Schiff als Einheitslinienschiff längst veraltet war, wurde es als eines von wenigen größeren Schiffen nach dem Ersten Weltkrieg dem Deutschen Reich belassen und in die Reichsmarine und später in die Kriegsmarine übernommen. In den Jahren 1925 und 1926 wurde die Schleswig-Holstein für den Einsatz in der Reichsmarine modernisiert. Dabei wurde der vordere massive Turmmast mit seinen Gefechtsmarsen ausgebaut und durch einen schlanken Röhrenmast mit modernen Entfernungsmessgeräten und Artillerieleiteinrichtungen ersetzt.
Am 01.02.1926 wurde sie als Flottenflaggschiff der Reichsmarine wieder in Dienst gestellt. Am 14.05.1926 verließ sie mit allen großen Schiffen des Flottenkommandos Wilhelmshaven zu einer bis zum 17.06.1926 dauernden Atlantik- und Spanienreise. Neben ihr nahmen das Linienschiff Hannover und der Kreuzer Amazone der Nordseestation, sowie die Linienschiffe Elsass und Hessen und der Kreuzer Nymphe der Ostseestation an der Reise teil. Die Schleswig-Holstein besuchte vom 22. bis zum 30.05.1926 Palma de Mallorca mit Hessen und Amazone, vom 01. bis zum 06.06.1926 Barcelona mit Elsass und vom 12. bis zum 14.06.1926 Vigo, wo vom gesamten Geschwader Kohlen für den Rückmarsch übernommen wurden. Es war die erste große Reise eines Verbandes der Reichsmarine. 1927 folgte eine weitere Reise im Verband Elsass und Hessen, den Kreuzern Amazone, Nymphe und Berlin vom 29.03 über Ferrol (02. bis 07.04.1927) nach Porto da Praia, Kap Verden, (16. bis 24.), Santa Cruz de Tenerife (26.04. bis 02.05.1926), La Luz bei Las Palmas (02. bis 09.), Funchal, Madeira (10. bis 12.), Horta, Fayal (17. bis 20.), Angra do Heroísmo, Tercaira (21. bis 23.) und Ponta Delgada, Sao Miguel (23. bis 30.05.1926). Von dort lief der Gesamtverband mit einem Aufenthalt vom 04. bis 10.06.1926 in Lissabon und einer Parade vor dem portugiesischen Staatspräsidenten bis zum 16.06.1927 nach Wilhelmshaven zurück.
1927/28 erfolgte ein erneuter Umbau. Die beiden vorderen der (ursprünglich drei) Schornsteine wurden zu einem zusammengefasst. Die Kommandoanlagen am vorderen Röhrenmast wurden erweitert, der jetzt auf einer Plattform den Artillerieleitstand mit einem optischen Entfernungsmesser trug. Die Flottenreise 1928 führte mit insgesamt vier Linienschiffen, zwei Kreuzern, einem Tender, vierzehn Torpedobooten und sechs Minensuchern nach Norwegen. Die Schleswig-Holstein lief die Häfen von Drontheim, Mundal und Fretheim an. Im Winter 1929 leistete auch das Flottenflaggschiff, wie viele andere Schiffe der Reichsmarine, Eisbrecherdienste in der westlichen Ostsee und wurde dabei durch einen Erzdampfer beschädigt. Die Flottenreise des Jahres ging nach Nordspanien mit insgesamt vier Linienschiffen, fünf neuen und vier alten Torpedobooten. Die Schleswig-Holstein lief die Häfen von A Pobra do Caramiñal an der Arosabucht und Portugalete bei Bilbao an. Im Spätsommer folgte noch eine Ostseereise mit der Hessen, achtzehn Torpedobooten, sechs Minensuchern und Tendern, auf der die beiden Linienschiffe mit fünf Torpedobooten Stockholm vom 30.08. bis zum 05.09.1928 besuchten.
Die organisatorischen Veränderung der Reichsmarine zum 01.01.1930 bedeuteten für das Flottenflaggschiff Schleswig-Holstein Verlegung nach Kiel, wo jetzt die vier im Dienst befindlichen Linienschiffe (außer ihr Schlesien, Elsass und Hessen) unter einem Befehlshaber der Linienschiffe vereinigt wurden, während der neue Befehlshaber der Aufklärungsschiffe in Wilhelmshaven ab dem 15.01.1930 in Wilhelmshaven über zwei moderne Leichte Kreuzer verfügte. Vom 02. bis zum 18.06.1930 wurde die Flottenreise nach Spanien und ins Mittelmeer mit vier Linienschiffen, einem Leichten Kreuzer und zehn Torpedobooten durchgeführt. Die Schleswig-Holstein besuchte mit allen Schiffen Vigo, mit der Hannover Valencia und mit der Hessen Palermo, wobei der Flottenchef, Vizeadmiral Oldekop, und der B.d.A., Konteradmiral Gladisch, vom italienischen König Viktor Emanuel III. in Catania empfangen wurden, sowie Syrakus. Mit Hannover und dem Torpedoboot Wolf lief sie Piräus an, zusammen mit Schlesien und Hessen Korfu und mit den drei anderen Linienschiffen dann noch Palma de Mallorca und Cádiz.
Im Sommer 1931 erfolgte die nächste Flottenreise wieder nach Norwegen. 1932 machte die Schleswig-Holstein mit der Hessen nur eine kurze Auslandsreise vom 06. bis zum 12.07.1932 nach Oslo, wo der Chef der Marineleitung, Admiral Erich Raeder vom norwegischen König Haakon VII. empfangen wurde. Die für 1933 geplante Auslandsreise nach Spanien fiel für die Flotte aus. 1934 gab es wieder eine Sommerreise nach Oslo und zum Hardangerfjord.
Am 02.05.1935 wurde die Schleswig-Holstein das erste Flottenflaggschiff der durch Umbenennung der Reichsmarine entstandenen Kriegsmarine. Am 19.08.1935 beobachteten Adolf Hitler, Werner von Blomberg, Hermann Göring und der Oberbefehlshaber der Kriegsmarine, Erich Raeder, von ihr das Flotten-Artillerieschießen. Am 22.09.1935 endete ihre Zeit als Flottenflaggschiff, und sie wurde nach Wilhelmshaven verlegt. Sie sollte mit ihrem bereits umgebauten Schwesterschiff Schlesien künftig als Kadettenschulschiff dienen.
In zwei Etappen erfolgte der Umbau zum Kadetteschulschiff. Zuerst wurden die Schwalbennester entfernt und Wohn- und Unterrichtsräume für die neue Aufgabe geschaffen. Dazu wurden die Bewaffnung, die Feuerleitanlagen, die Funkanlagen und die Navigationsmittel modernisiert. Diese Maßnahmen wurden bis zum 07.03.1936, dem Tag der Rheinlandbesetzung, abgeschlossen. Der Umbau der Kesselanlage für überwiegende Ölfeuerung (acht der zwölf Kessel) und der Einbau von zusätzlichen Treibstoffbunkern erfolgte erst im Mai 1936 nach dem Umbau zum Kadettenschulschiff. Mit 1.130 m³ Öl und 436 t Kohlen konnte sie nun 5.500 sm bei 12 Knoten Marschfahrt zurücklegen. Die Besatzung bestand jetzt aus 31 Offizieren, 563 Unteroffizieren und Mannschaften. Dazu kamen dann 175 Kadetten. Am 21.09.1936 erhielt die Schleswig-Holstein ihre ersten Kadetten.
1. Ausbildungsreise:
Am 12.10.1936 begann ihre erste Ausbildungsreise zu den Kanaren mit Besuchen in Las Palmas de Gran Canaria und Santa Cruz de Tenerife, den Kap Verden mit Porto de Praia, Brasilien mit Besuchen in Pernambuco vom 25.11. bis 04.12. und Para, Bridgetown vom 22.12. bis zum 28.12., Puerto Cabello vom 31.12. bis zum 07.01.1937, Porto Columbia, weiteren Häfen in Mittelamerika und Westindien wie Puerto Limón, Cap-Haïtien und Havanna und dann über die Hamilton, Horta und Dún Laoghaire zurück, durchführen sollte. Am 22.04.1937 lag sie wieder an ihrem Liegeplatz in Wilhelmshaven und hatte eine Fahrstrecke von 14.712 Seemeilen zurückgelegt.
2. Ausbildungsreise:
Im Juli 1937 führte sie eine kurze Reise nach Norwegen durch und startete am 13.10.1937 zu ihrer zweiten großen Ausbildungsreise zusammen mit der Schlesien und dem Schulkreuzer Emden. Die Emden ließ die Linienschiffe zurück und lief durch das Mittelmeer nach Niederländisch-Indien. Auch die Linienschiffe trennten sich. Schlesien umrundete den südamerikanischen Kontinent, und die Schleswig-Holstein führte die Route diesmal rund um Afrika über Arrecife, Porto de Praia, Takoradi, Lagos, Luanda, Mossamedes (12. bis 18.12.) nach Kapstadt (04. bis 12.01.1938) und dann zurück über Port Elizabeth, Sansibar, Aden, Messina und Falmouth. Die Reise endete am 21.04.1938 nach einer Fahrstrecke von 17.200 Seemeilen.
3. Ausbildungsreise:
Die dritte Ausbildungsreise begann am 29.10.1938 in Kiel und führte zu den Kapverden, nach Westindien und über die Azoren zurück.
Am 01.09.1939 um 04:47 Uhr eröffnete die Schleswig-Holstein, die sich offiziell ab dem 25.08.1939 zu einem Freundschaftsbesuch in der Danziger Bucht aufhielt, vom Hafenkanal aus das Feuer auf die polnische Stellung auf der Westerplatte, die zur Freien Stadt Danzig gehörte. Mit diesen Schüssen und dem Einmarsch deutscher Truppen in Polen begann der Zweite Weltkrieg in Europa. Außerdem wurde ein Marinestoßtrupp von 225 Mann durch die Schleswig-Holstein angelandet, um die Wachbesatzung des Munitionsdepots auf der Halbinsel niederzukämpfen, was aber nicht gelang. Erst am 07.09.1939 gelang es den Angreifern, die Stellungen zum Aufgeben zu zwingen, nachdem durch weiteren Beschuss und Stuka-Angriffe deren Wasserversorgung zerstört worden war.
Im Jahr 1940 nahm sie am Unternehmen Weserübung teil, bei dem sie mit anderen Marinestreitkräften die dänischen Hafenstädte Nyborg auf Fünen und Korsör auf Seeland besetzte, um dadurch die Verbindung zwischen den beiden dänischen Hauptinseln zu unterbrechen. Allerdings lief sie in der Nähe von Langeland auf Grund und kam erst nach über zehn Stunden frei, nachdem ihr Schwesterschiff Schlesien einen Teil ihrer Vorräte übernommen hatte.
Die Schleswig-Holstein unternahm danach verschiedene kleinere Fahrten als Schulschiff und legte dabei zwischen 1941 und 1944 insgesamt zirka 6.000 Seemeilen zurück. In dieser Zeit wurde sie während der Wintermonate wegen ihres verstärkten Rammbugs als Hilfseisbrecher in der Ostsee eingesetzt. Vom 29.10.1944 bis zum 18.12.1944 wurden umfassende Umbaumaßnahmen im Zweigbetrieb Gotenhafen der Deutsche Werke Kiel AG vorgenommen, um das alte Linienschiff für künftige Dienste als Konvoi-Begleitschiff vorzubereiten.
Das Schiff wurde am 18.12.1944 vor Gotenhafen durch drei Fliegerbomben schwer beschädigt und sank auf ebenem Kiel in 12 m Wassertiefe. Durch die drei Bomben kamen 28 Mann um, und 53 wurden verwundet. Drei Pumpendampfer sollten anschließend das Schiff lenzen, was aber nicht gelang. Das Leck, verursacht durch eine Bombe, die das gesamte Schiff durchschlug und anschließend unter dem Kiel explodierte, war zu groß. Am 20.12.1944 brach ein Brand aus, der zwölf Stunden lang wütete und die Aufbauten nahezu vollständig zerstörte. Am 25.01.1945 wurden Flagge und Wimpel zum letzten Mal niedergeholt. Der Großteil der Besatzung wurde anschließend zur Verteidigung der Marienburg eingesetzt. Am 21.03.1945 wurde die Schleswig-Holstein bei der endgültigen Aufgabe von Gotenhafen gesprengt.
Nach der Kapitulation der Wehrmacht im Mai 1945 forderte die Sowjetunion das alte Schiff als Kriegsbeute. 1946 begannen die Abdichtungsarbeiten, und es gelang, das Schiff schwimmfähig zu machen. Es wurde nach Tallinn geschleppt, in Borodino umbenannt und war kurzfristig bis 1948 als Schulschiff vorgesehen. Jedoch baute man es dort zum Zielschiff um und verankerte es vor der Insel Osmussaar (Odensholm) als Übungsobjekt. Bis 1966 wurde es als Ziel angelaufen und beschossen. Heute liegen die Überreste noch immer im ehemaligen Übungsgebiet der sowjetischen Marine bei der estnischen Insel auf Grund. Die Schiffsglocke der Schleswig-Holstein befindet sich heute im Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden.
Quellenangabe
Aus Wikipedia/Deutschland → | Linen- bzw. Schulschiff Schleswig-Holstein
Alle Angaben ohne Gewähr !!!!
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