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Prinz Eugen

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Datenblatt: Prinz Eugen
Nationalität: Deutsches Reich
Schiffstyp: Schwerer Kreuzer
Klasse: Admiral Hipper-Klasse
Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel
Kiellegung: 23.04.1936
Stapellauf: 22.08.1939
Indienststellung: 22.08.1939
Schiffsmaße
Tonnage: 14.680 t (Standard) - 18.750 t (Maximal)
Länge: 212,50 m
Breite: 21,70 m
Tiefgang: 7,20 m
Besatzungsstärke: 1.382 - 1.599 Mann
Maschinenanlage
Maschine: 12 x Wagner-La-Mont-Dampfkessel - 3 x Getriebeturbinen von BBC
Leistung: 137.500 PS
Höchstgeschwindigkeit: 32,2 kn (60 km/h)
Bewaffnung
Artillerie: 8 × 20,3 cm C/34 L/60 - 12 × 10,5 cm C/33 L/65 - 12 × 3,7 cm C/30 L/83 - 28 × 2 cm Flak 38 L/65
Torpedobewaffnung: 4 x 3 - 53,3 cm Torpedorohre
U-Boot-Abwehr: -
Ortung: 1 GHG (Gruppen-Horchgerät) - 2 FuMO 27 - 1 FuMO 25 - 1 FuMO 81 - 1 FuMO 26
Flugzeuge: 3 x Arado AR 196
Einsatzgeschichte:
Bereits während der weiteren Ausrüstung und Fertigstellung erhielt das Schiff am 02.07.1940 am Ausrüstungskai der Werft in Kiel den ersten Bombentreffer. Die Indienststellung der Prinz Eugen konnte nach der Reparatur der erlittenen Schäden am 01.08.1940 stattfinden.
Unternehmen Rheinübung
Am 18.05.1941 lief die PRINZ EUGEN zusammen mit dem Schlachtschiff Bismarck aus Gotenhafen zum Unternehmen Rheinübung aus der Ostsee mit dem Ziel Atlantik aus. Dort sollten feindliche Geleitzüge angegriffen werden. Der Verband wurde jedoch von der britischen Aufklärung frühzeitig entdeckt und von mehreren Schiffen der Royal Navy beschattet. Im weiteren Verlauf der Operation kam es dann zu dem bekannten Seegefecht zwischen den beiden deutschen Schiffen und zwei schweren britischen Einheiten. Der Schlachtkreuzer Hood wurde versenkt und das Schlachtschiff Prince of Wales schwer beschädigt. Die Prinz Eugen wurde anschließend zum selbständigen Handelskrieg aus dem Verband entlassen. Am 25./26.05.1941 übernahm der Kreuzer noch einmal Öl von dem Tanker SICHERN, Maschinenschäden zwangen dann jedoch zum Abbruch des Unternehmens. Am 01.06.1941 erreichte der Kreuzer Brest.
Unternehmen Cerberus
In den folgenden Monaten lag die Prinz Eugen in Brest. Sie wurde bei einem Luftangriff am 08.07.1941 von einer Bombe schwer getroffen, dabei wurden 60 Mann getötet, darunter der Erste Offizier, Fregattenkapitän Stooß. Die Instandsetzungsarbeiten dauerten bis Mitte Dezember. Anfang 1942 wurde von Adolf Hitler der Rückmarsch nach Deutschland befohlen. Dieser erfolgte gemeinsam mit den Schlachtschiffen Gneisenau und Scharnhorst, die ebenfalls bereits längere Zeit in Frankreich festgelegen hatten. Für den Rückweg wurde der zwar kurze, aber riskante Weg durch den Ärmelkanal gewählt. Mit starker Luftunterstützung und unter Sicherung durch zahlreiche kleinere Einheiten der Kriegsmarine gelang der Kanaldurchbruch in der Zeit vom 11.02. bis zum 13.02.1942. Bei dieser Aktion blieb die Prinz Eugen als einzige der großen Einheiten unbeschädigt, hatte aber den einzigen Personenverlust der drei großen Schiffe zu beklagen. Das Unternehmen Cerberus war der erste erfolgreiche Durchbruch einer feindlichen Flotte durch den Ärmelkanal seit Jahrhunderten. Trotz des taktischen Erfolges war der Rückzug der schweren Einheiten nach Deutschland eine strategische Niederlage für die Kriegsmarine, da die direkte Bedrohung für alliierte Geleitzüge im Atlantik deutlich geringer wurde.
Auf der Weiterfahrt über Trondheim nach Narvik (Unternehmen Sportpalast) erlitt die Prinz Eugen am 23.02.1942 durch einen Torpedotreffer des britischen U-Bootes Trident schwere Beschädigungen am Heck, das abknickte. Im Lofjord bei Trondheim wurde das Schiff von dem Werkstattschiff Huascaran notdürftig repariert und mit einem manuell betriebenen Notruder ausgestattet. Am 16.05.1942 kehrte die Prinz Eugen nach Kiel zurück (Unternehmen Zauberflöte), um auf der Werft der Deutschen Werke ein neues Heck zu erhalten. Nach der Reparatur und der Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft schlugen im Januar 1943 zwei Verlegungsversuche nach Norwegen fehl. Nach dem fehlgeschlagenen Unternehmen Regenbogen wurde der Kreuzer im April den Ausbildungsverbänden zugeteilt. Ursprünglich sollten auf Befehl Hitlers alle schweren Einheiten außer Dienst gestellt werden, was Karl Dönitz als neuer Oberbefehlshaber der Kriegsmarine verhindern konnte. Vom 05.04.1943 bis zum 11.10.1943, unterbrochen von einigen Seetagen, Aufenthalten im Aussenhafen Libau und auf Reede u. a. Hela, war die Prinz Eugen in Gotenhafen stationiert. Am 07.10.1943 wurde der Besatzung bei einer Abschlussbesichtigung durch den Chef des Ausbildungsverbandes, Vizeadmiral August Thiele, durch den Kommandanten mitgeteilt, dass die Prinz Eugen wieder zum "Frontschiff" werde. Am 09.10.1943 wurde Gotenhafen, in dessen Hafen die Prinz Eugen lag, Ziel eines Bombenangriffes (mindestens 80 Flugzeuge). Im Zuge dieses Luftangriffes wurden die Stuttgart und ein kleiner Schlepper versenkt. Am 11.10.1943 befand sich die Prinz Eugen im Dock von Gotenhafen. Ab August 1944 unterstützte das Schiff Landoperationen des Heeres an der Ostfront. Am 20.08.1944 unterstützte die Prinz Eugen Angriffe deutscher Heerestruppen durch Artilleriebeschuss der Ortschaft Tukums. Am 15.10.1944 kehrte sie zur Munitionsergänzung nach Gotenhafen zurück. Dabei rammte sie bei schlechter Sicht den Leichten Kreuzer Leipzig und beschädigte ihn schwer, 27 Besatzungsmitglieder des Kreuzers kamen ums Leben. Beide Schiffe konnten erst am nächsten Tag mit Schlepperhilfe voneinander getrennt werden. Da die Schäden am Bug der Prinz Eugen keinen Werftaufenthalt notwendig machten, konnte sie in den darauffolgenden zwei Wochen in Gotenhafen wieder einsatzfähig gemacht werden. Anschließend nahm sie – als Teil der Kampfgruppe Thiele – wieder an den Kämpfen im Osten teil (Sworbe, Königsberg, Danzig etc.). Zudem folgten ab Januar 1945 Einsätze zur Evakuierung von Verwundeten und Zivilisten aus Ostpreußen. Am 29.03.1945 verließ das Schiff Gotenhafen und erreichte am 20.04.1945 Kopenhagen. Mangels Brennstoff konnte es bis zum Kriegsende nicht mehr auslaufen.
Mit der deutschen Kapitulation kam der Kreuzer, der als einzige schwere Einheit der deutschen Kriegsmarine den Zweiten Weltkrieg überstanden hatte, in Kopenhagen unter britisches Kommando. Ende Mai 1945 wurde er mit einigen anderen deutschen Schiffen nach Wilhelmshaven gebracht. Im Dezember 1945 fiel das Schiff dann per Losentscheid als Kriegsbeute an die Amerikaner, die das Schiff am 05.01.1946 unter Beibehaltung des Namens als USS Prinz Eugen (IX-300) in ihren Bestand einreihten. 574 deutsche Besatzungsmitglieder verblieben weiterhin auf dem Schiff, um die an Bord befindlichen Angehörigen der US Navy in die technischen Belange einzuweisen. Am 13.01.1946 überführte man das Schiff nach Philadelphia, wobei es beim zwischenzeitlichen Anlaufen von Boston als ehemals feindliches Schiff ein größeres Medienecho erlebte. In Philadelphia wurden in einer Marinewerft diverse Ausrüstungsgegenstände ausgebaut, darunter die beiden Geschütze aus Turm A, die Entfernungsmesser für die schwere Artillerie und die 10.5-cm-Flak, mehrere Fla-Geschütze der Kaliber 10.5 und 4 cm sowie das Flugzeugkatapult. Am 01.05.1946 ging es für die Prinz Eugen weiter durch den Panamakanal nach San Diego. Im Pazifik wurde das Schiff weiteren Tests unterzogen und dabei auch die Leistungsfähigkeit des Gruppenhorchgeräts festgestellt, welches daraufhin ausgebaut wurde und später Verwendung in der zum Versuchsboot umgebauten Flying Fish fand. Am 10.05.1946 erreichte das Schiff im Schlepp, weil nur noch ein Kessel arbeitete, Honolulu. Zuvor hatten die letzten deutschen Besatzungsmitglieder die Prinz Eugen verlassen, nachdem deren Zahl bereits schrittweise bis auf 134 verringert worden war.
Operation Crossroads
Anschließend erfolgte der Weitermarsch zum Bikini-Atoll. Hier wurde das Schiff etwa eine Seemeile entfernt vom Nullpunkt der als Operation Crossroads bekannt gewordenen Atombombenversuchsserie mit zahlreichen weiteren Versuchsschiffen verankert. Bestimmend für die Auswahl der Prinz Eugen war, dass sie ein modernes, geschweißtes Schiff war. Man wollte die Stabilität der Gesamtstruktur prüfen. Bei der Explosion der Testbombe "Able" am 01.07.1946, abgeworfen von einer B-29 und in 170 m Höhe ca. 1100 m entfernt gezündet, erlitt das Schiff noch keine sichtbaren Schäden. Am 25.07.1946 wurde die Testbombe "Baker" unter Wasser in ca. 30 m Tiefe und ca. 1800 m entfernt gezündet, wobei das Schiff anscheinend ebenfalls keine Schäden, aber sehr starke Verstrahlung erlitt. Die US-Marine hatte anstelle echter Besatzungen Versuchstiere, hauptsächlich Schafe und Schweine, auf die Schiffe gebracht. Diese wurden bei den Explosionen getötet. Zu einer grundlegenden Beschädigung der Struktur der Prinz Eugen kam es jedoch nicht, während andere Schiffe (die sich näher am Zentrum der Explosion befanden) noch im Testgebiet sanken. Auf den anfangs geplanten dritten Test "Charlie", bei dem am 01.03.1947 eine Atombombe in größerer Wassertiefe gezündet werden sollte, wurde letztlich verzichtet, da bereits der zweite Test die verheerende Wirkung auf Schiffe bewiesen hatte.
Das Schiff wurde anschließend zum Kwajalein-Atoll geschleppt. Dort wurde auch an Bord der Prinz Eugen Alphastrahlung festgestellt. Die Stopfbuchsen der Propellerwellen waren durch die Erschütterungen beim Test undicht geworden und ließen zunehmend Wasser eindringen. Wegen der Verstrahlung wurden auch die Lenzpumpen nicht mehr eingesetzt. Das Schiff war ohne Besatzung. Ab dem 16.12.1946 setzte Schlagseite nach Steuerbord ein, die immer stärker wurde. Am 21.12.1946 lag das Schiff achtern einen Meter tiefer im Wasser. In der Folge sollte das eingedrungene Wasser mit an Land aufgestellten Pumpen aus der Prinz Eugen entfernt werden, was aber nicht gelang. Auch der Versuch, den Kreuzer auf den Strand zu setzen, misslang.
Gegen Mittag des 22.12.1946 kenterte und sank die Prinz Eugen schließlich. Das Wrack befindet sich auf der Position 08° 45,9' Nord - 167° 40,59' Ost im seichten Wasser ca. 250 Meter vom Strand der Insel Enubuj entfernt. Der hintere Teil des Unterwasserschiffes mit den Propellerwellen und den verbliebenen zwei Propellern sowie das Ruder ragen aus dem Wasser. Die Aufbauten schlugen während des Kenterns auf dem Lagunenboden auf und sind seither seitlich abgeknickt. Die Türme B, C und D sind aus ihren Barbetten gerutscht, da sie lediglich durch ihr Gewicht in ihrer Position gehalten wurden. Einzig Turm A war an der Barbette festgeschweißt worden, nachdem die beiden Geschütze aus ihm entfernt worden waren.
Für das Kwajalein-Atoll stellte das Wrack lange ein ungelöstes Umweltproblem dar. Im Schiffsinneren ruhten noch große Mengen Öl in den Treibstoffbunkern. Erst von Anfang September bis Mitte Oktober 2018 pumpte die US Navy nach eigenen Angaben etwa 946.000 Liter Öl aus den 159 erreichbaren der insgesamt 173 Treibstoffbunker ab oder hatte diese leer vorgefunden. Die verbliebenen Restmengen, bis zu 5 % der Gesamtkapazität, lagern tief im Schiffsinneren eingeschlossen.
Bereits kurz nach dem Untergang des Schiffs wurde über eine Bergung nachgedacht, diese Überlegungen letztlich aber wegen zu hoher Strahlenwerte verworfen. 1973 erfolgte eine erneute Untersuchung des Wracks mit dem Ziel der Hebung. Dabei wurden die durch eine Sprengung der an Backbord lagernden Torpedos hervorgerufenen Schäden in der Bordwand dokumentiert. Ebenso stellten die Taucher fest, dass sich sowohl weitere scharfe Munition als auch Treibstoffreste im Schiff befanden. Obwohl keine Beta- und Gammastrahlung mehr nachgewiesen werden konnte, unterblieb eine Hebung und Abwrackung wegen des hohen Aufwandes. Auch als 1989 zum dritten Mal nach einer Untersuchung des Wracks der Gedanke an eine Bergung aufkam, ließ die US Navy wegen der möglichen Reststrahlung im Schiffsbaustahl erneut davon ab.
Der Deutsche Marinebund bemühte sich um Bergung und Rückführung eines der drei Propeller. Die Verhandlungen dazu wurden 1978 abgeschlossen. Der Propeller ist auf dem Gelände des Marineehrenmals in Laboe aufgestellt. Eine der Torpedozielanlagen (backbord achtern) befindet sich im Deutschen Schifffahrtsmuseum Bremerhaven. Die Schiffsglocke befindet sich im Naval Historical Center, Washington Navy Yard, Washington, D.C., USA.
Quellenangabe
Aus Wikipedia/Deutschland | → Schwerer Kreuzer Prinz Eugen
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