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KTB U 53 - 1. Unternehmung Seite 25

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Tag und Uhrzeit Ort, Wetter, Seegang usw. Vorkommnisse
16.09.1939
Fahrzeug wird nach kurzer Zeit als Dampfer ausgemacht und schließlich als amerikanischer Dampfer "Cold Habor" aus Philadelphia, 5 010 Br.R.T., erkannt. Dampfer läuft hohe Fahrt, etwa 15 sm. Nach seinen Decksaufbauten ist er augenscheinlich halb Passagier-, halb Frachtdampfer. Der Kommandant entschließt sich daher, mit Rücksicht auf die Eigenschaft des Schiffes als Passagierdampfer, auf das Anhalten zu verzichten. Außerdem eilt das operieren auf den Geleitzug.
Die vielen nachträglich zum befohlenem Handelskrieg nach Prisenordnung erteilten Zusatzanweisungen, die eigentlich nur alle Einschränkungen der Handlungsfreiheit sind, erschweren dem U-Bootskommandanten Entschlüsse und Operationen außerordentlich. Abgesehen von der bereits früher erwähnten kummervollen Bindung, die Besatzung versenkter Schiffe in Sicherheit zu bringen - und das im Falle "U 53° bei einem mittleren Abstand von der Küste von rd. 200 sm im Gebiet "B" - muß der Kommandant auch immer noch darauf bedacht sein, jede Aktion zu unterlassen, die politische nachteilige Folgen haben könnte. - Durch F.T. 1735 vom 15.9. (siehe Anlage 2 lfd. Nr. 17) ist inzwischen die Frage des Vorgehens gegen neutrale Handelsschiffe geklärt. Ungeklärt bleibt aber noch das Verhalten gegen bewaffnete Handelsschiffe. Ist warnungsloser Angriff freigegeben, selbst wenn kein gewaltsamer Widerstand stattgefunden hat ? Die Prisenordnung gibt keinen Anhalt, der O.-Befehl auch noch keine Lose in der Handlungsfreiheit. Lediglich in Heft 2 der Prisenordnung findet sich eine Fußnote als Anhang zu den Bestimmungen der U-Boote-Kriegsführung gemäß Teil IV des Londoner Flottenvertrages vom 22.4.1930. Diese Fußnote besagt jedoch, daß das bereits im Weltkrieg umstrittene Rechtsverhältnis zwischen einem bewaffneten Handelsschiff und einem U-Boot noch keine zwischenstaatliche Regelung im Vertragswege erfahren hat. Seekriegsleitung muß jedoch baldigst eine klare Entscheidung für diesen Fall treffen.
1505 Aufgetaucht, nachdem Dampfer außer Sicht gelaufen ist. Weiter nach SW auf den Geleitzug operiert. "U 29" scheint übrigens morgens in diesem Geleitzug zum Schuß gekommen zu sein, da von 0745 Uhr bis 0815 Uhr - als "U 53" noch unter Wasser war - im Süden mehrfach Detonationen gehört wurden. Die ersten beiden Detonationen schienen, nach dem Klang zu schließen, Torpedos zu sein, der Rest Wasserbomben.
"U 53" muß durch die lecken Schieber in den Tauchbunkern an beiden Seiten über die Entlüftungsschächte erheblich Öl verloren haben. Treibölbestand beträgt jetzt nur noch 66 cbm, ohne das bisher im Operationsgebiet längere Zeit mit höheren Fahrtstufen gelaufen worden wäre. Da Aufenthaltsdauer im Operationsgebiet wesentlich eingeschränkt, überlege ich mit dem Kommandanten, ob evtl. ein Funkspruch an Seekriegsleitung über die wahrscheinliche Verkürzung der Verwendungsdauer "U 53" abgegeben werden soll. Wir entschließen uns aber schließlich, mit einem solchen Funkspruch noch zu warten.
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