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Z 13 Erich Koellner

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Datenblatt: Z 13 Erich Koellner
Nationalität: Deutsches Reich
Schiffstyp: Zerstörer
Klasse: Zerstörer 1934 A
Bauwerft: Krupp Germaniawerft, Kiel
Kiellegung: 12.10.1935
Stapellauf: 18.03.1937
Indienststellung: 28.08.1939
Schiffsmaße
Tonnage: 2.171 t (Standard) - 3.110 t (Maximal)
Länge: 121,00 m
Breite: 11,36 m
Tiefgang: 4,23 m
Besatzungsstärke: 325 Mann
Maschinenanlage
Maschine: 6 x Benson-Dampfkessel - 2 x Wagner-Dampfturbinen
Leistung: 70.000 PS
Höchstgeschwindigkeit: 36 kn (67 km/h)
Bewaffnung
Artillerie: 5 × 1 - 12,7-cm C/34 - 2× 2 - 3,7-cm C/30 - 6 × 1 - 2-cm-Flak C/30.
Torpedobewaffnung: 2 × 4 - 53,3 cm Torpedorohr - 60 Minen
U-Boot-Abwehr: 4 x Waboablauframpen - 16 - 64 Wasserbomben
Ortung: 1 × Gruppenhorchgerät (GHG) - 1 × Atlas-Echolot - 1 × Sonar (160° schwenkbar)
Einsatzgeschichte:
Die Erich Koellner wurde nach der Indienststellung der 4. Zerstörer-Flottille zugeteilt, stand allerdings nach Probefahrten erst zum Jahresende tatsächlich zur Verfügung. Ihr erster Einsatz erfolgte am 11./12.01.1940 unter dem Flottillenchef, Fregattenkapitän Erich Bey, mit den Schwesterbooten Bruno Heinemann und Wolfgang Zenker vor Cromer. Auf der dort gelegten Minensperre gingen drei Schiffe mit insgesamt 11.153 BRT verloren. Der zweite Einsatz am 17./18.01.1940 musste bei Sturm und hohem Seegang abgebrochen werden. Der starke Eisgang in der Deutschen Bucht erlaubte erst am 09./10.02.1940 einen weiteren Einsatz im selben Gebiet bei den Haisborough Sands. Auf den dort verlegten 157 Minen gingen ebenfalls drei Schiffe mit 11.885 BRT verloren. Am 19./20.02.1940 gehörte das Boot zu den Sicherungskräften, die die von einem erfolglosen Vorstoß zurückkehrenden Schlachtschiffe Gneisenau und Scharnhorst in der Nordsee aufnahmen.
Am 22./23.02.1940 kam die Erich Koellner im Verband des Führers der Zerstörer, Kommodore Bonte, mit fünf anderen Zerstörern beim Unternehmen Wikinger gegen britische Fischdampfer in der Nordsee zum Einsatz. Irrtümlich griff eine Heinkel He 111 der II./KG 26 die auslaufenden Zerstörer an und erzielte auf der Leberecht Maass drei Bombentreffer. Bei Ausweichmanövern gerieten die Leberecht Maass und Max Schultz dann in eine britische Minensperre und sanken nach Minentreffern. Die Erich Koellner lief zum Wrack der Leberecht Maass, um Schiffbrüchige zu übernehmen. Da ein U-Boot-Angriff vermutet wurde, nahm die Erich Koellner wieder Fahrt auf; dabei kenterte ein am Backbord-Schraubenschutz festgemachtes Rettungsboot mit den darin befindlichen Schiffbrüchigen, die allesamt in die See stürzten und ertranken. Als die Erich Koellner beim Wrack der Max Schultz eintraf, erfolgte erneut U-Boot-Alarm, worauf der Zerstörer auf das vermeintliche U-Boot zulief. Die Erich Koellner konnte 24 Schiffbrüchige retten und verlor einen Mann bei den Rettungsmanövern. Insgesamt konnten nur 60 Mann der Leberecht Maass gerettet werden, während den Untergang der Max Schultz niemand überlebte. Insgesamt verloren 578 Mann ihr Leben.
Für die Besetzung Norwegens wurde die Erich Koellner der Kriegsschiffgruppe 1 zugeteilt, die das Gebirgsjägerregiment 139 und den Stab der 3. Gebirgs-Division unter Generalmajor Dietl zur Besetzung des norwegischen Erzhafens Narvik in den Norden Norwegens transportieren sollte. Die Gruppe, unter dem Befehl von Kommodore Bonte, bestand aus zehn Zerstörern: neben der Erich Koellner noch Wilhelm Heidkamp, Hermann Künne Hans Lüdemann, Diether von Roeder, Anton Schmitt, Bern von Arnim, Erich Giese, Georg Thiele und Wolfgang Zenker. Alle zehn gingen in der Schlacht um Narvik verloren.
Die Zerstörer übernahmen die Heerestruppen ab dem 06.04.1940 und liefen am 07.04.1940 nach Norwegen aus. Die Erich Koellner erlitt, wie die meisten Zerstörer, unterwegs schwere Sturmschäden. Ein Mann ging über Bord und zwei weitere wurden schwer verletzt. Als die Zerstörer am frühen Morgen des 09.04.1940 westlich von Narvik den Eingang des Ofotfjords erreichten, erhielten die drei Zerstörer der 4. Flottille unter Fregattenkapitän Erich Bey den Befehl, ihre Truppen am Ende des Herjangsfjords, einem nördlichen Seitenarm des Ofotfjords, zu landen, von wo sie das Materiallager der Norwegischen Armee in Elvegårdsmoen besetzen sollten. Die deutschen Truppen fanden geringen Widerstand, aber die Entladung ging sehr langsam vor sich, da nur eine kleine Holzpier zur Verfügung stand. Zudem lief die Erich Koellner am frühen Morgen auf Grund und konnte erst nach 8½ Stunden mit Hilfe der Erich Giese wieder abgebracht werden. Ihren Dienst als Wachboot im Ofotfjord musste sie nach kurzer Zeit wieder aufgeben, da sie nicht voll einsatzbereit war. Sie lief nach Narvik, um Reparaturen durchzuführen und aufzutanken. Dort waren inzwischen auch die Wolfgang Zenker und die Erich Giese. Von den drei Booten konnte am 09.04.1940 nur die Wolfgang Zenker aus der schon vor den Zerstörern eingetroffenen Jan Wellem betankt werden, da sie vor dem Morgengrauen wieder im Herjangsfjord Station beziehen sollten.
Am frühen Morgen des 10.04.1940 überraschten die fünf Zerstörer der britischen 2. Destroyer Flotilla die Deutschen in Narvik, da die Ablösung der im Wachdienst am Eingang des Ofotfjords eingesetzten Boote nicht ordnungsgemäß durchgeführt worden war. Die Briten torpedierten zwei der dort verbliebenen deutschen Zerstörer und beschädigten die drei anderen, ohne selbst ernsthafte Schäden zu erleiden. Als die Briten sich zurückzogen, wurden sie von den aus Ballangen anlaufenden Zerstörern Georg Thiele und Bernd von Arnim angegriffen, die die Hunter außer Gefecht setzten, die nach einer Kollision mit der Hotspur sank. Dann griffen auch die drei Zerstörer der 4. Flottille ein, die alarmiert worden waren. Das Artilleriefeuer beider Seiten war wenig effektiv, da die schlechten Sichtverhältnisse durch Schneeschauer und von den Briten ausgebrachte Rauchschleier verstärkt wurden. Die Erich Giese und Erich Koellner hatten zudem kaum noch Treibstoff und alle drei bald kaum noch Munition. Fregattenkapitän Bey verzichtete daher auf eine Verfolgung. Zumindest verloren die Briten mit der Hardy noch ein weiteres Schiff. Allerdings entdeckten die drei verbliebenen britischen Boote noch die in den Fjord laufende Rauenfels, die sich auf einen Felsen setzte, um einer Kaperung zu entgehen. Damit waren auch die schweren Waffen der deutschen Angreifer und Versorgungsgüter verloren. Die Explosion eines Teils der Munitionsladung der Rauenfels erweckte in Narvik den Eindruck, es könnte noch ein weiterer britischer Zerstörer beim Rückzug explodiert sein.
Bey, der das Kommando über die Zerstörer vom auf der Wilhelm Heidkamp gefallenen Bonte übernommen hatte, wurde am Nachmittag nochmals aufgefordert, mit den seefähigen Booten plangemäß den Rückmarsch nach Deutschland anzutreten. Er lief am Abend mit der inzwischen aufgetankten Erich Giese und der Wolfgang Zenker aus, brach den Ausbruch aber nach weniger als zwei Stunden nahe der Insel Barö ab, da vor ihnen feindliche Seestreitkräfte entdeckt wurden, vermutlich der Kreuzer Penelope mit zwei Zerstörern.
Zu den einsatzbereiten Zerstören gehörte die Erich Koellner am Abend des 10.04.1940 nicht, da sie weder aufgetankt war, noch ihre Schäden beseitigt waren. Am 11.04.1940 für einsatzbereit gehalten, wurde das Boot als Wachboot zum Eingang des Ofotfjords gesandt. Gegen Mitternacht lief sie erneut auf und machte danach erheblich Wasser, konnte aber nach Narvik zurücklaufen. Da eine Reparatur in Narvik mit den vorhandenen Mitteln nicht möglich war, wurde beschlossen, das Boot nach Tårstad nahe dem Eingang zum Ofotfjord bei Ramnes als schwimmende Batterie zu verlegen. Da bei Tårstad das Wasser zu flach war, um Torpedos einzusetzen, gab die Erich Koellner diese und die Masse ihres Treibstoffs an die Bernd von Arnim und andere Boote ab. Auch 90 Mann der Besatzung wurden an Land gegeben, da sie an Bord nicht benötigt wurden.
Am frühen Morgen des 13.04.1940 erfolgte der Großangriff der Royal Navy früher als erwartet mit dem Schlachtschiff Warspite und neun Zerstörern. Wieder wurden die Deutschen überrascht. Die Erich Koellner hatte noch nicht Tårstad erreicht und ihr Kommandant Schulze-Hinrichs entschied sich für einen Ankerplatz bei Djupvik an der Südseite des Fjords. Als die britischen Schiffe auf sie trafen, waren sie durch das Bordflugzeug der Warspite, einem Fairey-Swordfish-Schwimmerflugzeug, bereits gewarnt. Die Erich Koellner eröffnete das Feuer, aber die führenden britischen Zerstörer der Tribal-Klasse erwiderten dies auf kurzer Distanz von 2500 m mit allen Waffen. Auch wurde die Erich Koellner am Bug mit einem Torpedo getroffen. Dazu feuerte die Warspite einige 38-cm-Granaten, die den Zerstörer glatt durchschlugen, ohne zu explodieren.
31 Besatzungsangehörige starben in dem Feuer, weitere 34 wurden erheblich verwundet. Der Kommandant gab den Befehl, das Schiff zu räumen und zu versenken. Die Explosion der eigenen Wasserbomben zerstörten die Erich Koellner auf der Position 68° 24,30' Nord - 16° 47' Ost, die nicht einen Treffer vor ihrer Zerstörung ins Ziel bringen konnte. 155 Mann einschließlich des Kommandanten wurden von den Norwegern gefangen genommen und blieben bis zu deren Kapitulation in Kriegsgefangenschaft. Einigen der vormals an Land verbrachten 90 Mann gelang die Flucht, gemeinsam mit deutschen Gebirgsjägern, über die verschneiten Berge ins 30 km entfernte schwedische Lappland, während sie von norwegischen Scharfschützen beschossen wurden. Während die Gebirgsjäger weiße Tarnanzüge trugen, boten die Marineleute in ihren dunkelblauen Uniformen leicht erkennbare Ziele. Nach ihrer Internierung im neutralen Schweden wurden sie in Eisenbahnwagen, bei denen die Fenster verblendet wurden, nach Südschweden gebracht, wo sie von Malmö zum deutsch-besetzten dänischen Kopenhagen übersetzen konnten und von dort in die Heimat zurückkehrten. Das Wrack der Erich Koellner wurde 1963 beseitigt.
Quellenangabe
Aus Wikipedia/Deutschland | → Z 13 Erich Koellner
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