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U 558

Aus U-Boot-Archiv Wiki

Version vom 27. September 2024, 13:37 Uhr von Andreas (Diskussion | Beiträge)
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Datenblatt: Unterseeboot U 558
Typ: VII C
Bauauftrag: 25.09.1939
Bauwerft: Blohm & Voss, Hamburg
Baunummer: 534
Serie: U 551 - U 650
Kiellegung: 06.01.1940
Stapellauf: 23.12.1940
Indienststellung: 20.02.1941
Kommandant: Günther Krech
Feldpostnummer: M - 36 167
Kommandanten
20.02.1941 - 20.07.1943 Kapitänleutnant - Günther Krech
Flottillen
20.02.1941 - 00.05.1941 Ausbildungsboot - 1. U-Flottille, Kiel
00.05.1941 - 20.07.1943 Frontboot - 1. U-Flottille, Kiel/Brest
1. Unternehmung
01.06.1941 - 09.07.1941 Ausgelaufen von Kiel - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 01.06.1941 von Kiel aus. Nach dem Marsch über die Ostsee, operierte das Boot im Nordatlantik. Nach 38 Tagen und zurückgelegten 6.739,6 sm über und 100,5 sm unter Wasser, lief U 558 am 09.07.1941 in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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2. Unternehmung
28.07.1941 - 07.08.1941 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 28.07.1941 von Brest aus. Das Boot operierte im mittleren Nordatlantik. Die Unternehmung mußte, wegen einer schweren Erkrankung eines Besatzungsmitgliedes, vorzeitig abgebrochen werden. Nach 10 Tagen und zurückgelegten 2.490 sm über und 30 sm unter Wasser, lief U 558 am 07.08.1941 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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3. Unternehmung
25.08.1941 - 16.09.1941 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 25.08.1941 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, westlich des Nordkanals. Es gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Bosemüller und Seewolf. Nach 22 Tagen und zurückgelegten 4.558 sm über und 75,2 sm unter Wasser, lief U 558 am 16.09.1941 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 10.298 BRT versenken.
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4. Unternehmung
11.10.1941 - 25.10.1941 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 11.10.1941 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, südöstlich Kap Farewell. Nach 14 Tagen und zurückgelegten 2.788 sm über und 131 sm unter Wasser, lief U 558 am 25.10.1941 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung 4 Schiffe mit 26.988 BRT versenken.
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5. Unternehmung
24.11.1941 - 07.12.1941 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 24.11.1941 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, westlich Gibraltar. Ein Durchbruchsversuch durch die Straße von Gibraltar scheiterte und die Unternehmung mußte nach Fliegerbombenschäden abgebrochen werden. Nach 13 Tagen und zurückgelegten 2.689 sm über und 124 sm unter Wasser, lief U 558 am 07.12.1941 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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6. Unternehmung
10.02.1942 - 11.03.1942 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 10.02.1942 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, bei Neufundland, nordöstlich von Kap Race. Nach 29 Tagen und zurückgelegten 5.184 sm über und 323 sm unter Wasser, lief U 558 am 11.03.1942 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung 2 Schiffe mit 15.010 BRT versenken und 1 Schiff mit 8.009 BRT beschädigen.
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7. Unternehmung
12.04.1942 - 13.04.1942 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Lorient
13.04.1942 - 20.06.1942 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Lorient
20.06.1942 - 21.06.1942 Ausgelaufen von Lorient - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 12.04.1942 von Brest aus. Einen Tag später wurden in Lorient Torpedos übernommen. Anschließend operierte das Boot im Nordatlantik und der Ost-Karibik. Es wurde am 14.06.1942 und am 15.06.1942 von U 459 mit 458 kg Proviant und 25 m³ Brennstoff versorgt. Auf dem Rückmarsch lief U 558 am 20.06.1942, zum Befehlsempfang, in Lorient ein und ging anschließend nach Brest. Nach 70 Tagen und zurückgelegten 11.208 sm über und 342 sm unter Wasser, lief U 558 am 21.06.1942 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung 5 Schiffe mit 11.330 BRT und 1 U-Jäger mit 913 t versenken und 1 Schiff mit 7.061 BRT beschädigen.
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8. Unternehmung
27.07.1942 - 16.10.1942 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 27.07.1942 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik und der Karibik. Es wurde am 08.08.1942 von U 461 mit 15 m³ Brennstoff und Proviant, am 16.08.1942 von U 462 mit 15 m³ Brennstoff und 14 Tagen Proviant, sowie am 30.09.1942 nochmals von U 461 mit 41 m³ Brennstoff und 14 Tagen Proviant versorgt. Nach 81 Tagen und zurückgelegten 12.447,5 sm über und 995,5 sm unter Wasser, lief U 558 am 16.10.1942 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung 4 Schiffe mit 19.749 BRT versenken und 1 Schiff mit 6.672 BRT beschädigen.
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9. Unternehmung
09.01.1943 - 29.03.1943 Ausgelaufen von Brest - Eingelaufen in Brest
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 09.01.1943 von Brest aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik, südlich der Azorischen Inseln. Es wurde am 13.02.1943 von U 118 mit 30 m³ Brennstoff und 14 Tagen Proviant, am 28.02.1943 von U 461 mit 85 m³ Brennstoff, 1000 l Schmieröl, 14 Tagen Proviant und 2 Torpedos sowie am 22.03.1943 von U 119 mit 18 m³ Brennstoff versorgt. U 558 gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Delphin, Rochen und Tümmler. Nach 79 Tagen und zurückgelegten 12.540 sm über und 773 sm unter Wasser, lief U 558 am 29.03.1943 wieder in Brest ein.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung 1 Schiff mit 9.811 BRT versenken.
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10. Unternehmung
08.05.1943 - 20.07.1943 Ausgelaufen von Brest - Verlust des Bootes
U 558, unter Kapitänleutnant Günther Krech, lief am 08.05.1943 von Brest aus. Das Boot operierte im Nordatlantik, im Mittelatlantik und südwestlich der Azorischen Inseln. Es wurde am 06.06.1943 und 07.06.1943 von U 488 mit 60 m³ Brennstoff, Ersatzteilen und 7 Tage Proviant versorgt. U 558 gehörte auf dieser Unternehmung zu den U-Boot-Gruppen Oder, Mosel, Trutz und Trutz 1. Nach 73 Tagen wurde U 558 von einem britischen Flugzeug versenkt.
U 558 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen.
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Verlustursache
Datum: 20.07.1943
Letzter Kommandant: Günther Krech
Ort: Nordatlantik
Position: 45° 10' Nord - 09° 42' West
Planquadrat: BF 7255
Verlust durch: Selbstversenkung
Tote: 45
Überlebende: 5
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Verlustursache im Detail
U 558 wurde, am 20.07.1943 im Nordatlantik nordwestlich von Kap Ortegal, durch Torpex -Wasserbomben der Consolidated B-24 Liberator F (Charles F. Gallmeier) der US-Army A/S Squadron 19 und der Handley Page Halifax E (Allan-Geoffrey Sawtell) der britischen RAF Squadron 58, schwer beschädigt, selbst versenkt.
U 558 konnte auf 10 Unternehmung 17 Schiffe mit 93.186 BRT und 1 U-Jäger mit 913 t versenken sowie 3 Schiffe mit 21.742 BRT beschädigen.
Busch/Röll schreiben dazu:
Zitat: Am 20.07.43 im Nordatlantik westlich Kap Ortegal durch die Liberator F der US-Army A/S Squadron 19 und der Halifax E der britischen 58. Squadron versenkt. Während des Rückmarsches wurde U 558 mehrmals von Flugzeugen angegriffen. Zuerst am 15.07.43 von einer Vickers Wellington der 179. Squadron, dann am 17.07.43 von einer Consolidated B-24 Liberator der 224. Squadron. Beide Maschinen mußten jeweils ihre Angriffe wegen des massiven Flakabwehrfeuers abbrechen.
Bericht des Kommandanten:
Während des Rückmarsches war das Boot in den Bereich einer Suchgruppe von drei Zerstörern geraten, die mit der Verhältnismäßig dichten Luftaufklärung in der Biskaya zusammenarbeitete. Bis auf einige durch Funksprüche gemeldete Fälle konnten wir uns den Flugzeugen im Allgemeinen durch rechtzeitiges Tauchen entziehen, während die Zerstörer uns mit ihren Suchgeräten nicht erreicht haben. Immerhin wurden wir so häufig unter Wasser gedrückt, daß die Batterien nicht mehr genügend nachgeladen werden konnten. Als am 20.07.43 ein Flugzeug durch die Wolkendecke neutral anflog, beschloß ich, dies über Wasser abzuwehren. Versehentlich hatte der Rudergänger bei Sichtung des Flugzeuges Alarm gegeben, so daß beim darauffolgenden Tiefangriff des Flugzeuges Abwehrmanöver mit zwei E-Maschinen gefahren werden mußten. Eine Reihe aus vier Bomben lag neben dem Boot etwas vor dem Turm und detonierte etwa 30 Meter Wassertiefe.
Im Vorschiff drang Seewasser ein, und die vordere Batterie entwickelte sofort Chlorgas. Auf dem Turm gab es Ausfälle infolge des Bordwaffenbeschusses. Das Boot fuhr mit einem klaren Diesel im Kreise und sackte vorn weg. Ich befahl, das Schlauchboot klar zu machen und nacheinander das Boot zu verlassen. Inzwischen kreisten zwei weitere Flugzeuge um das Boot, die ihre Angriffe jedoch immer wieder abbrachen, wenn sie beschossen wurde.
Es gelang der gesamten Besatzung, aus dem Boot zu kommen, einschließlich des Leitenden Ingenieurs und Obermaschinisten, die als letzte die Entlüftungen öffneten. Als das Boot sank, griff noch ein weiteres Flugzeug an und warf vier Bomben. Um das Gummiboot war der größte Teil der Besatzung versammelt, während ein kleiner Teil abgetrieben war. In der ersten Nacht und am darauf folgenden Tage starben jedoch der größte Teil der noch verbliebenen Besatzung vermutlich infolge Chlorgasvergiftung. Als der Rest, etwa acht Mann, drei Tage im Schlauchboot getrieben waren, wurde das Boot von einer deutschen Condor-Maschine überflogen, ohne daß wir bemerkt wurden.
Am vierten Tag versuchte ich mit dem Obermaschinenmaat Ernst Kelch, dem einzigen, der trotz des Durstes dazu in der Lage war, aus einigen Sternsignalpatronen mit Hilfe eines Taschenmessers und einer Nagelfeile eine Sternsignalpistole zu basteln (Eine von uns mitgenommene Pistole war bei dem letzten Bombenangriff verlorengegangen).
Am fünften Tag wurden wir von einem viermotorigen Flugzeug in mittlerer Höhe überflogen. Es gelang uns, einen Stern zu schießen, den der Heckschütze des Flugzeuges gesehen haben muß. Das Flugzeug drehte, warf Rauchbomben sowie eine Milchkanne gefüllt mit Rettungsgeräten aller Art und Trinkwasser ab. Später wurde das Flugzeug von einem Short Sunderland-Flugboot abgelöst, daß drei Zerstörer heranführten. Gegen Abend des fünften Tages wurden der Rest der Besatzung (fünf Mann) von dem kanadischen Zerstörer HMCS ATHABASKAN (G.07) aufgenommen und nach Plymouth gebracht. Hier kam ich zur Behandlung in ein Marinelazarett und später über ein Verhörlager in ein Offizierslager. Zitat Ende.
Aus Busch/Röll - Die deutschen U-Bootverluste - S. 117 - 118.
Clay Blair schreibt dazu:
Zitat: [...] das bewährte VIIC-Boot U 558 unter dem Ritterkreuzträger Günther Krech. Eine von Charles F. Gallmeier geflogene B-24 der ASW-Squadron 19 der USAAF aus der vor kurzem in Südwestengland eingetroffenen Group 479 richtete das Boot am 20. Juli mit einer Serie von sieben Torpex-Wasserbomben übel zu. Das Flak-Feuer traf einen innenliegenden Motor und zwang Gallmeier abzudrehen. Zufällig war auch eine britische Halifax der Squadron 58, geflogen von Geoffrey R. Sawtell, am Schauplatz. Obwohl die Deutschen sich anschickten, das Boot zu versenken und aufzugeben, griff Sawtell U 558 mit achte Wasserbomben an und richtete unter den Deutschen an Deck und im Wasser mit Maschinengewehren und Wasserbomben ein Gemetzel an. Fünf der 46 Deutschen , darunter der an der Wirbelsäule und am Oberschenkel schwer verwundete Krech, retteten sich auf ein Floß und berichteten später von dem Angriff. Am 24. Juli wurden sie von dem kanadischen Zerstörer Athabaskan gerettet. Alle anderen kamen ums Leben. Zitat Ende.
Aus Clay Blair - Band 2 - Die Gejagten - S. 416.
Literaturverweise
Clay Blair Der U-Boot-Krieg - Die Gejagten 1942 - 1945" - Heyne Verlag 1999 - S. 416. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Kommandanten" - Mittler Verlag 1996 - S. 132. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - U-Boot-Bau auf deutschen Werften" - Mittler Verlag 1997 - S. 40, 223. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Verluste" - Mittler Verlag 2008 - S. 117 - 118. → Amazon
Rainer Busch/Hans-Joachim Röll "Der U-Boot-Krieg 1939 - 1945 - Die deutschen U-Boot-Erfolge" - Mittler Verlag 2008 - S. 236 - 238. → Amazon
Axel Niestlé "German U-Boot Losses During World War II" - Verlag Frontline Books 2022 - S. 68, 270, 278. → Amazon
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