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Blücher

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Der BLÜCHER war ein Schwerer Kreuzer der Admiral-Hipper-Klasse der deutschen Kriegsmarine.
Der Kiel des Kreuzers wurde am 15.08.1935 bei den Deutschen Werken in Kiel gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 08.06.1937 und die Indienststellung am 20.09.1939.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 18.750 t (max.). Es war 212,50 m lang, 21,30 m breit und hatte einen Tiefgang von 7,70 m. 12 × Höchstdruckkessel und 3 × Getriebeturbinensatz erzeugten eine Leistung von 131.821 PS (96.954 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 32,8 kn (61 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 1.382 - 1.599 Mann.
Bewaffnet war die Blücher mit: 8 × Sk 20,3 cm L/60 C/34 (1.280 Schuss) - 12 × Sk 10,5 cm L/65 C/33 (4.800 Schuss) - 12 × Sk 3,7 cm L/83 C/30 (4.000 Schuss) - 8 × Flak 2 cm L/65 (16.000 Schuss) - 12 × 53,3 cm Torpedorohre.
Einsatzgeschichte
Die Blücher begann nach ihrer Indienststellung mit den Erprobungs- und Ausbildungsfahrten in der Ostsee. Sie dauerten wegen des langen, strengen Winters bis zum 30.03.1940. Im Gegensatz zu ihrem Schwesterschiff Admiral HIPPER erhielt die Blücher den Atlantiksteven, der das Vorschiff bei hoher Fahrt besser gegen überkommendes Wasser schützen sollte, bereits vor der Indienststellung.
Der erste Kampfeinsatz der BLÜCHER bei der Invasion Norwegens, dem Unternehmen Weserübung, führte am 09.04.1940 zum Totalverlust des Schiffes. Zuvor wurde die BLÜCHER am 30.03.1940 aus dem Erprobungsverhältnis entlassen. Volle Gefechtsbereitschaft sollte ab dem 03.05.1940 erklärt werden. Am 07.04.1940 wurden die Ausbildungsmängel in den Bereichen der schweren Artillerie sowie im Gefechtsdienst und in der Leckwehr dem Oberkommando der Marine schriftlich mitgeteilt.
Als Führungsschiff der Kriegsschiffgruppe 5 unter Konteradmiral Oskar Kummetz sollte der Kreuzer zusammen mit dem Schweren Kreuzer LÜTZOW und dem Leichten Kreuzer EMDEN nebst kleineren Einheiten Gebirgsjäger und Verwaltungsexperten nach Oslo bringen, um die Stadt zu übernehmen. Kummetz führte mit Kapitän zur See Woldag, dem Kommandanten der Blücher, Diskussionen über die Marschgeschwindigkeit des Verbandes und setzte gegen die Überzeugung des Kommandanten eine äußerst geringe Geschwindigkeit durch, was den Norwegern die Bekämpfung des Schiffes erleichterte. An der engsten Stelle des Oslofjordes, der Drøbak-Enge, wurde die BLÜCHER um 05.21 Uhr von der auf der Insel Süd-Kaholmen gelegenen Küstenbatterie Oscarsborg unter Oberst Birger Eriksen mit alten Geschützen der Krupp AG beschossen. Dabei erhielt der Gefechtsmast einen Volltreffer durch eine 28-Zentimeter-Granate in den Haupt-Fla-Einsatzstand. Ein weiterer 28-Zentimeter-Treffer ging in die Flugzeughalle, die in Brand geriet. Ein Ruderversager aufgrund eines Treffers zwang zu noch langsamerer Fahrt. Mit den Schrauben steuernd wurde das Schiff wieder auf Kurs gebracht. In diesem Moment erhielt die BLÜCHER mehrere 15-Zentimeter-Treffer aus kurzer Distanz (1100–400 Meter). Zwei Torpedos der 500 Meter nördlich von der 28-Zentimeter-Hauptbatterie der Festung gelegenen Kaholmen-Torpedobatterie, die von dem pensionierten Kommandørkaptein (Fregattenkapitän) Andreas Anderssen kommandiert wurde, führten zum Totalverlust des Schiffs. Die BLÜCHER trieb schwer beschädigt und brennend aus dem Feuerbereich der Batterien heraus. Die Ruderanlage fiel erneut aus, woraufhin Kapitän Woldag Befehl zum Ankern gab. Damit wollte er ein Auflaufen auf die Felsen verhindern und vor einer Weiterfahrt zuerst das Feuer an Bord löschen lassen. Das Schiff bekam jedoch immer mehr Schlagseite nach Backbord. Admiral Kummetz übergab seine Befehlsgewalt an den Kommandanten der LÜTZOW, Kapitän zur See August Thiele.
Um 07.22 Uhr kenterte der Kreuzer und sank über den Bug östlich der Inselgruppe Askholmene. 830 Besatzungsmitglieder und Heeressoldaten des Landungskommandos fanden den Tod, wobei diese Zahlen bis heute nicht restlos belegt sind. Die Verluste dürften eher noch höher gewesen sein. Die Überlebenden mussten dem brennenden Ölteppich ausweichen, dem etliche Männer der Besatzung zum Opfer fielen. Die übrigen Besatzungsmitglieder retteten sich auf die Insel. Auch der Kommandant Woldag und der Erste Offizier, Fregattenkapitän Erich Heymann, überlebten das Unglück. Noch wochenlang trieben Leichen aus dem Wrack auf und wurden von den Norwegern in bereitgestellten Särgen geborgen und beerdigt.
Das Wrack liegt noch heute in 90 Metern Tiefe im Oslofjord. Diverse Ankündigungen, es zu heben, blieben bisher ohne Ausführung. Da es als Seekriegsgrab zu betrachten ist, dürfte eine Hebung nicht mehr in Frage kommen. Bereits 1994 wurden über 1.600 Tonnen Öl abgepumpt, da über die Jahrzehnte an der Untergangsstelle immer ein Ölfilm auf dem Wasser zu sehen war. Doch noch immer sollen mehrere tausend Liter an Bord des Wracks sein und die Umwelt bedrohen, da das Wrack auseinanderbrechen oder durch die langsame Verrostung leck werden könnte. Bis 1994 wurden nur zwei Anker und die drei aus wertvoller Bronze bestehenden Propeller der Blücher geborgen.
Teile des Aufklärungsflugzeugs vom Typ Arado Ar 196, das beim Untergang noch auf dem Flugzeugkatapult stand, wurden im Jahr 1994 geborgen. Bei der Hebung der Tragflächen und des BMW 132-Sternmotors zerfielen diese größtenteils infolge Luftkontakts. Die Reste wurden zum Flughafen Stavanger gebracht und im dortigen Flyhistorisk Museum, Sola (Sola Aviation Museum) konserviert.
Im Jahre 2014 wurden die Reste der Blücher vom norwegischen Riksantikvar zunächst temporär unter Denkmalschutz gestellt.
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