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HMS Mendip (L.60)

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Die HMS MENDIP (L.60) war Zerstörer der Hunt-Klasse (Typ I) der britischen Royal Navy.
Der Kiel des Zerstörers wurde am 10.08.1939 bei Swan, Hunter and Wigham Richardson Ltd. in Wallsend-on-Tyne gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 09.04.1940 und die Indienststellung am 12.10.1940.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.050 ts. Es war 85,30 m lang, 9,60 m breit und hatte einen Tiefgang von 2,51 m. 2 Admiralty 3-Trommel-Kessel und Parsons-Getriebeturbinen erzeugten eine Leistung von 19.000 PS (14.170 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 27,5 kn (50,9 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 164 Mann.
Bewaffnet war die Mendip mit: 4 × 102 mm Mark XVI-Geschützen, 4 × 40 mm-2-Pfünder Mk. VIII Flak, 2 × 20-mm-Oerlikon-Flak, 2 Wabowerfer, 1 Waboablaufschiene, 50 Wasserbomben.
Einsatzgeschichte
Bei der Indienststellung wurde Mendip im Oktober 1940 zur Erprobung dem Stützpunkt der Home Fleet in Scapa Flow zugeteilt, erlitt jedoch einen Schaden, als eine ihrer eigenen Wasserbomben während der Probefahrten explodierte. Sie wurde repariert und nahm am 18.02.1941 ihre Dienst wieder auf. Am 30.03.1941 wurde sie der 21. Zerstörer Flottille in Sheerness zugeteilt, wo sie die nächsten zwei Jahre im Konvoi- und Patrouillendienst in der Nordsee und im Ärmelkanal verbrachte. Während dieser Zeit schützte Mendip den Küstenverkehr vor Angriffen deutscher Flugzeuge und S-Boote, rettete Überlebende und beteiligte sich an Minenlege- und Offensivoperationen gegen feindliche Anlagen. Im September 1942 wurde sie zum Führerschiff der 21. Flottille ernannt und Kapitän C.R. Parry, Kapitän der 21. Flottille, zu ihrem Kommandanten ernannt.
Im Juni 1943 wurde die Mendip nach einer Umrüstung mit der Bewachung des Konvois WS31 beauftragt, der zur Invasionstruppe der Operation Husky gehörte, und nahm im Juli 1943 an der Invasion Siziliens teil. Im September 1943 war die Mendip Teil der Operation Avalanche, der Landung in Salerno, Teil der alliierten Invasion in Italien. Für den Rest des Jahres 1943 führte sie an Konvoi- und Patrouillenaufgaben durch und half im Mittelmeer.
Im Mai 1944 kehrte die Mendip nach Großbritannien zurück, um an der Operation Neptune teilzunehmen, der Marinekomponente der Landungen in der Normandie. Anschließend kehrte sie bis zum Kriegsende in Europa, im Mai 1945 zur 21 Flottillen zurück und nahm ihre lokalen Begleitaufgaben im Ärmelkanal und in der Nordsee wieder auf.
Mendips letzter Auftrag war die Operation Deadlight, die Versenkung der deutscher U-Boote im Nordatlantik. Dazu zählten U 760, U 874, U 1009, U 1194, U 1203 und U 2325.
Im Januar 1946 wurde sie ausgemustert und in die Reserve gestellt.
Im Mai 1948 wurde die Mendip zusammen mit der HMS Aurora an die chinesische Marine verliehen und in Lin Fu umbenannt, nach Generalmajor Zhang Lingfu, dem Kommandeur der 74. Division, der während des chinesischen Bürgerkriegs fiel. Nachdem die Aurora (umbenannt in Chung King) im Februar 1949 zu den Kommunisten übergelaufen war, wurde sie im Juni 1949 von der Royal Navy zurückerobert und bei der Schiffsgesellschaft HMS Consort wieder in Dienst gestellt.
Im November 1949 wurde die Mendip an die ägyptische Marine verkauft und erhielt am 15.11.1949 den Namen Mohammed Ali el-Kebir. Ende 1951 wurde sie in Ibrahim el-Awal umbenannt.
Im Jahr 1956 beteiligte sich die Ibrahim el-Awal an den Marineoperationen während der Suez-Krise und wurde am 30.10.1956 nach Haifa entsandt, um die Küstenölanlagen dieser Stadt zu beschießen. Am 31.10.1956 erreichte sie Haifa und begann, die Stadt mit ihren vier 102-mm-Geschützen zu beschießen. Der französische Zerstörer Kersaint, der im Rahmen der Operation Musketeer zur Bewachung des Hafens von Haifa stationiert war, eröffnete das Feuer auf die Ibrahim el-Awal, erzielte jedoch keine Treffer. Bald darauf griffen israelische Kriegsschiffe die Ibrahim el-Awal an und das ägyptische Kriegsschiff zog sich sofort zurück. Die israelischen Kriegsschiffe nahmen die Verfolgung auf und konnten gemeinsam mit der israelischen Luftwaffe den Turbogenerator und das Ruder des Schiffes beschädigen. Die Ibrahim el-Awal war steuerlos und ergab sich der israelischen Marine.
Der ägyptische Zerstörer wurde anschließend in die israelische Marine eingegliedert und in Haifa umbenannt. Sie diente bis in die späten 1960er Jahre bei der israelischen Marine, wurde dann außer Dienst gestellt, 1968 als Zielschiff eingesetzt und 1970 versenkt, nachdem sie von einer Gabriel-Rakete getroffen worden war.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia → HMS Mendip (L.60)