KTB U 35 - 1. Unternehmung Seite 26
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noch 30.09.1939 England - Brest und auch nachts zurück, jedesmal mit 24 sm über Wasser. 0520-0630 - Bei der Kritik, ob es richtig von mir war, die "Aquitania" laufen zu lassen, oder nicht, möge folgendes bedacht werden: 1.) Die Anweisungen lauten eindeutig und klar auf Nichtangriff eines Passagierdampfers. 2.) In Rundfunk und Presse wird die ritterliche Art der Kriegsführung immer wieder besonders unterstrichen, auch in der Rede des Führers vor dem Reichstag. 3.) Der Krieg ist in seinem Anfangsstadium - Dauer und weitere Entwicklung noch nicht eindeutig zu übersehen. Eine Versenkung eines solchen Riesendampfers mit negativen politischen Begleiterscheinungen kann äußerst unerwünscht sein. 4.) Alle diese Gedanken gehen einem U-Bootskommandanten schon vor einer solchen Gelegenheit immer wieder im Kopf. Bei der Gelegenheit selbst bleiben nur Sekunden für die "Ja" oder "Nein" Entscheidung, da ich ja nachts unter Wasser nicht vorher übersehen kann, was kommt. xx30 - Getaucht, um Seegebiet Lyme-Bay - Start Point abzurevidieren. 1000 u. 1530 - 2 Dampfer nicht angehalten wegen Seegangsverhältnissen und Bewachern 2mal sind in großer Entfernung Wasserbombendetonationen zu hören. 1430 - Infolge Bruch eines Zurring beim Bearbeiten eines G 7e (Materialfehler und Bruch einer Halterung und kein Bedienungsfehler) rauscht der Torpedo in Rohr 3 nach vorn, die Führungswarze wird mit allen Schrauben durchschoren und der Torpedo fährt krachend mit der Pi G 7e gegen die Mündungsklappe. Torpedo ausgewechselt die Pi G 7a ist erheblich beschädigt (vorn vollständig eingedrückt). 1730 - Vor Bewacher unter Wasser gegangen. 1915 - Aufgetaucht, Dämmerung. Aus dem ungünstigen | |||
LITERATURVERWEISE
U 35 - KTB | Original Kriegstagebuch - 1. Unternehmung (als Kopie vorliegen) | |
ANMERKUNGEN