KTB U 25 - 2. Unternehmung Seite 29
Aus U-Boot-Archiv Wiki
Seite 28 ← Seite 29 → → → U 25
muß der Dampfer allein bei stärkerer Dunkelheit und schlechter Wetterlage auslaufen und ein Treffpunkt in See vereinbart werden. (Erfolg ist hierbei in Frage gestellt). Nachrichten über den Gegner: Nach Angaben des Attachégehilfen steht dauernd ein franz. Bewacher unmittelbar vor Cadiz und Bonanza auf und ab, ein zweiter franz. Bewacher etwa auf der Länge 7° 10' W. Während ein engl. Zerstörer (Duchess ?) mit hoher Fahrt von Gibraltar täglich einmal nach Ayamonte (span.-port. Grenze) und zurück läuft. Der Dampferverkehr Gibraltar-England wickelt sich nach meiner Beobachtung folgendermaßen ab: Geleitzüge (unregelmäßig) steuern zunächst auf der Breite von Gibraltar (36° N) bis zum Längengrad 10° 20' W im Abstand von ungefähr 50 sm um Cap Vincente. Anschließend gehen sie auf den 10° 20' W, also etwa 60 sm Abstand von der Küste mit genau 0° bezw. 180° entlang. Tagsüber wird das Passieren in der Nähe von Cap St. Vincente augenscheinlich gemieden. Einzeln fahrende Dampfer laufen nach Mitternacht aus Gibraltar aus, stehen im Dunkeln bei St. Vincente und steuern von dort oft wechselnde Kurse, teils nahe an der port. Küste, teils weit abgesetzt. Das Geleit ist meist als gering anzusprechen, aber zahlreiche Fischdampfer, einzelne franz. Kanonenboote, Minensucher, engl. Zerstörer und U-Boote haben m.E. eine Art Sicherungsposition entlang der Dampferwege eingenommen und schließen bei U-Bootswarnmeldungen heran. Luftaufklärung wurde an der atlantischen Küste nicht beobachtet. Nähe Cadiz-Gibraltar ist Luftaufklärung anscheinend routinemäßig ein bis zweimal am Tag.
Korvettenkapitän u. Kommandant | |||
LITERATURVERWEISE
U 25 - KTB | Original Kriegstagebuch - 2. Unternehmung (als Kopie vorliegen) | |
ANMERKUNGEN