Befehlshaber der Sicherung Ostsee
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Mitte der 30er Jahre wurde dem 2. Admiral der Ostsee zusätzlich zu seinem sonstigen Aufgabenbereich auch die Mob-Vorarbeit für die Dienststelle Befehlshaber der Sicherung der Ostsee übertragen. Die Dienststelle des Befehlshabers der Sicherung der Ostsee wurde schließlich am 01.10.1937 gebildet. Er unterstand truppendienstlich dem Stationskommando Ostsee, einsatzmäßig dem Marinegruppenkommando Ost bzw. Nord, ab dem 15. April 1943 dem Marineoberkommando Ostsee. Ende August 1939 verlegte der Befehlshaber der Sicherung der Ostsee sein Stabsquartier von Kiel nach Swinemünde. 1940 kehrte er kurzfristig nochmals nach Kiel zurück und verlegte dann noch im gleichen Jahr auf dem Führerschiff RUGARD nach Dänemark (Frederikshavn, Aalborg, Aarhus bzw. Kopenhagen) und ab dem 06.06.1944 wieder nach Swinemünde. Aufgabe des Befehlshabers der Sicherung der Ostsee war die Sicherung des Küstenvorfeldes in der Ostsee. Der Stab befand sich auf dem Vermessungsschiff METEOR, ab 1942 auf REIHER. Bei Kriegsbeginn wurden dem Befehlshaber der Sicherung Ost die Dienststellen des Führers der Minensuchboote Ost und des Führers der Vorpostenverbände Ost. 1940 folgte die Unterstellung des Führers der Sonderverbände Ost. Im Zuge der Besetzung von Dänemark 1940 erweiterte sich der Befehlsbereich des B.S.O. auf das Küstenvorfeld des Skagerraks und des Kattegats. Gleichzeitig schieden der Führer der Sonderverbände (als Führer der Minenschiffe nach Westen verlegt) und der Führer der Minensuchboote Ost (als Führer der Minensuchboote Nord dem Befehlshaber der Sicherung Nord unterstellt) aus dem Befehlsbereich des B.S.O. aus. Neu aufgestellt wurde dafür der Bewachungsverband der Ostsee. Im Oktober 1940 verlegte der Stab des Befehlshabers der Sicherung Ost nach Frankreich, wo er zum Befehlshaber der Sicherung West umbenannt wurde. In Aalborg wurde daraufhin ein neuer Befehlshaber der Sicherung der Ostsee aufgestellt, in dem der Stab des Führers der Vorpostenboote Ost aufging. Neben dem Chef des Bewachungsverbandes der Ostsee unterstanden die übrigen Flottillen dem B.S.O. unmittelbar. Neue Aufgabe des Befehlshabers war die Sicherung der im Skagerrak ausgelegten Minensperren, die U-Boot-Jagd, die Einrichtung von Wegen (Zwangswegen) für die Kriegs- und Handelsschifffahrt, die Geleitsicherung der Norwegentransporte und Handelskriegsunternehmungen im Skagerrak und Kattegat. In Vorbereitung auf den Rußlandfeldzug entstanden im Mai 1941 im Bereich der östlichen Ostsee neue Sicherungsstrukturen, die nicht im Befehlsbereich des B.S.O. lagen. 1942 wurde der Bewachungsverband Ost aufgelöst, die Flottillen traten unmittelbar unter den Befehlshaber der Sicherung Ost. Zum 01.10.1943 wurde der Befehlsbereich des B.S.O. nach Osten bis einschließlich Memel erweitert. Die Küsten- und Hafenschutzflottillen der Küstenbefehlshaber und des Admirals Dänemark wurden aus den bisherigen Befehlsbereichen herausgelöst und dem B.S.O. als 1. - 10. Sicherungsflottille unterstellt. Ab 1944 ging die Bedeutung des B.S.O. laufend zurück, da ihm die in seinem Bereich eingesetzten Sicherungsstreitkräfte nicht unterstanden. Im April 1944 wurde der Befehlsbereich des B.S.O im Westen um den Bereich des dänischen Küstenvorfeldes verkleinert. Der B.S.O. führte damit operativ nur noch in der mittleren Ostsee. Zum 30.11.1944 wurden die dem B.S.O. unterstehenden Flottillen in der 10. Sicherungsdivision zusammengefasst. Gleichzeitig wurde der Bisherige Befehlshaber der Sicherung Ost zum Kommandeur der 10. Sicherungsdivision ernannt, der Stab des B.S.O. wurde aufgelöst. (Aus Lexikon der Wehrmacht) |