HMS Wastwater (FY.239)
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Die HMS WASTWATER (FY.239) war ein U-Jagd-Trawler der Lake-Klasse der britischen Royal Navy. Ursprünglich als norwegischer Fischdampfer KOS XXVIII gebaut. | |||
Der Kiel des Schiffes wurde am 07.07.1939 bei Smith's Dock Co., Ltd. in South Bank-on-Tees gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 31.08.1939 und die Indienststellung 07.11.1939. | |||
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 361 ts. Es war 42,20 m lang, 8.10 m breit und hatte einen Tiefgang von 4,60 m. 1 x Dreifachexpansions-Dampfmaschine mit 1.382 PS, konnte das Schiff auf bis zu 14 kn (26 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 34 Mann. | |||
Bewaffnet war die Wastwater mit: 1 x 76 mm/40 Kanone, 1 x 20 mm/70 Oerlikon-Flak, 2 x 12,7 mm /62 Flak, 2 Wabowerfer, 2 Waboablaufgestelle. | |||
Einsatzgeschichte | |||
Am 07.11.1939 wurde die mit Reservisten, Freiwilligen und Wehrpflichtigen bemannte HMS Wastwater für den Royal Naval Patrol Service in Dienst gestellt. Sie und ihre Schwesterschiffe bildeten die nun 10. U-Bootjagd-Flottille. Die U-Jäger waren sehr seetüchtig und für raue Gewässer gut geeignet, aber aufgrund des niedrigen Freibords auch sehr nass und rollten stark. | |||
1940 nahm das nagelneue Boot an der Evakuierung von Narvik teil, um dann in Scapa Flow stationiert zu werden. Von dort wurden die Zufahrten zu dem wichtigen Marinestützpunkt patrouilliert und Geleitaufgaben durchgeführt. | |||
Im April 1941 wurde die 10. ASW-Flottille nach Hvalfjordur in Island verlegt. Ab dem 27.07.1941 eskortierte Wastwater zusammen mit dem Trawler Sealyham und dem polnischen Zerstörer Garland den Flottentanker Oligarch von Island nach Spitzbergen. Für die Rückreise nach Seidisfjordur, beginnend am 01.08.1941, war auch alte norwegische Kohlefrachter Dagny I zu dem kleinen Konvoi gestoßen. Am 02.08.1941 erhielt die Wastwater den Befehl, die Dagny I via Färöer nach Großbritannien zu eskortieren. Thorshavn wurde am 08.08.1941 sicher erreicht und die Reise einen Tag später fortgesetzt. Noch am selben Tag wurde beide Schiffe von deutschen Flugzeugen gesichtet und angegriffen. Die Wastwater entging zwar selber den Attacken, konnte aber die Versenkung der Dagny I nicht verhindern. Anschließend rettete der U-Bootjäger die 66 Überlebende. | |||
Am 27.08.1941 war Wastwater an der Aufbringung des deutschen U-Boot U 570 beteiligt, das durch britische U-Jagd-Flugzeuge tauchunfähig gebombt worden war. Das U-Boot konnte nach Island eingebracht werden. Vom 31.12.1941 begleitete die Wastwater zusammen mit dem ASW-Trawler Cape Argona den aus Hvalfjördur auslaufenden und neun Handelsschiffe umfassenden Murmansk-Konvoi PQ 7B. Am 04.01.1942 sollten sie östlich Islands den Konvoi an eine Eskorte aus einem Kreuzer und zwei Zerstörern übergeben. Diese fand den Konvoi jedoch nicht und die beide Hilfskriegsschiffe hatten nicht mehr genügend Treibstoff, um die Handelsschiffe weiter zu begleiten. Trotzdem erreichten alle neun Handelsschiffe im Schutz der Polarnacht am 11.01.1942 ihr Ziel. Anfang 1942 zog die Besatzung von Wastwater das große Los, denn ihr Schiff wurde zum Geleitdienst an die US-amerikanische Ostküste beordert und war vom 12.03.1942 bis November 1942 in New York stationiert. | |||
Danach eskortierte sie zusammen mit ihrem Schwesterschiff Buttermere einen Schleppverband mit einem Schwimmdock zu den British Virgin Islands in der Karibik. Nach kurzer Zeit in den tropischen Gewässer wurde die beiden U-Jäger nach Kanada beordert, um im den kältesten Winter seit Menschengedenken vor Halifax den Schutz für einen Kabelleger zu übernehmen. Danach nahmen die Schwestern endgültig Abschied von der amerikanischen Ostküste, denn sie wurden via Barbados, Trinidad und Brasilien nach Freetown in Westafrika verlegt. Ab Trinidad eskortierte Wastwater alleine eine Gruppe amerikanischer Minensuchboote über den Atlantik. Kurz vor ihrer Ankunft in Freetown musste sie aufgrund eines Notrufs des Frachters Celtic Star ihre Schützlinge verlassen. Dieser war am 29.03.1943 vom italienischen U-Boot Finzi torpediert und versenkt worden. Die Wastwater rettete die Überlebenden sowie zwei Besatzungsmitglieder eines abgestürzten Suchflugzeugs am selben Tage. | |||
In Freetown wurde die komplette Crew des U-Bootjägers, die zwei Jahre lang nicht mehr in Großbritannien war, ausgetauscht. Das Boot verlegte dann mit neuer Besatzung nach Durban in Südafrika und verblieb dort bis Kriegsende. Hauptaufgabe war der Geleitschutz für Kabelleger von der Südspitze Afrikas bis nach Mozambique. Erst am 15.08.1945 lief Wastwater aus Durban mit Heimatkurs wieder aus. | |||
Nach ihrer Rückkehr nach Portsmouth wurde Wastwate stillgelegt und 1946 zum Verkauf ausgeschrieben | |||
Nachdem zweiten Weltkrieg kam das Schiff zur norwegischen Walfanggessellschaft A/S Odd (A/S Thor Dahl) aus Sandefjord. Untern dem Namen >>Tiern<< war das Schiff von den Saisonen 1946/47 bis 1955/56 als Fangboot für Fabrikschiffe im Südpolarmeer eingesetzt. Danach war es noch kurz in Norwegen einer Küstenwalfangstation zugeordnet, bevor es nach Australien verkauft wurde. | |||
Am 11.05.1958 erfolgte der Verkauf an die Nor-West Whaling Co. Ltd. mit Sitz in Perth, Australien und verlegte um die halbe Welt zu ihrem neuen Einsatzgebiet. Der am 1. Januar 1959 nach dem Eigner der Walfanggesellschaft in >>Robert Moore<< umbenannte Fangdampfer ging ab 1959 zusammen mit vier anderen Fahrzeugen und unterstützt von einen Spähflugzeug zur Küstenwalfangstation bei Carnarvon. Die Robert Moore wurde nun an die Cheynes Beach Holdings Ltd. in Albany übereignet. Der Dampfer scheint aber dort nicht mehr zum Einsatz gekommen zu sein. | |||
1966 wurde die Robert Moore an J. Fraunetovich aus Fremantle verkauft, der das Schiff noch zwei Jahre als Leichter nutzte. 1968 ließ Franetovich das Boot ausschlachten. Am 10.07.1968 wurde der ehemalige Walfangdampfer auf See geschleppt und bei Rottnest Island versenkt. | |||
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