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HMS Bayntun (K.310)

Aus U-Boot-Archiv Wiki

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Die HMS BAYNTUN (K.310) war eine Fregatte der Captain-Klasse der britischen Royal Navy. Das Schiff wurde als Geleitzerstörer USS Bayntun (DE-1) der Evarts-Klasse bestellt und war die erste in den USA gebaute Fregatte der Captain-Klasse.
Der Kiel der Fregatte wurde am 05.04.1942 bei Boston Navy Yard in Boston gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 27.06.1942 und die Indienststellung am 13.02.1943.
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 1.140 ts. Es war 88,24 m lang, 11 m breit und hatte einen Tiefgang von 3,00 m. 4 × General-Motors-Dieselmotoren Modell 16-278A sowie 2 × Elektroantrieb erzeugten eine Leistung von 6.000 PS (4.500 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 19 kn (35 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 175 Mann.
Bewaffnet war die Bayntun mit: 3 × 76 mm/50 Kaliber MK.22-Kanonen, 2 × 40-mm-Bofors-Geschütze, 6 × 20 mm Oerlikon-Kanonen, 4 x Mk6 Wabowerfer, 2 x Waboablaufschienen, 1 x Hedgehog.
Einsatzgeschichte
Die Bayntun wurde am 20.01.1943 im Rahmen eines Leihpachtvertrags an die Royal Navy übergeben und verließ Boston im folgenden Monat über New York nach Bermuda, um ihre Probefahrten durchzuführen.
Die Bayntun und ihr Schwesterschiff Bazely wurden der 44. Escort Group, des Western Approaches Command, zugeteilt und fuhren am 02.04.1943 nach Chesapeake Bay, wo sie Vorräte für den Transport nach Großbritannien laden sollten. Die Bayntun kehrte jedoch nach Bermuda zurück, um dort weitere Männer ihrer Besatzung abzuholen, die dort wegen Scharlach unter Quarantäne gestellt worden waren. Anschließend fuhr sie am 15.04.1943, in Begleitung von der Berry nach Großbritannien. Die beiden Fregatten der Captain-Klasse erreichten Derry in Nordirland am 23.04.1943.
Die Bayntun wurde der Escort-Group B 4 zugeteilt und operierte von Derry aus. Im Mai 1943 wurde sie in Liverpool einer Reparatur unterzogen, bevor sie nach Bermuda auslief. Als nächstes zog die Bayntun von Bermuda nach Norden, schloss sich dem Konvoi HX-250 an und lief am 30.07.1943 von New York aus. Das Kriegsschiff eskortierte zwei vom Konvoi getrennte Handelsschiffe, SS Biscaya und SS Bruarfoss, nach Island, bevor es selbst weiter nach Belfast fuhr. In seiner Autobiografie beschreibt Captain John Treasure Jones eine Reihe weiterer Ereignissen. Er gibt an, dass er das Kommando über die Bayntun am 19.061943 in Derry übernommen hatte. Er wurde in Liverpool einer ansässigen Escort-Group zugeteilt. Diese Gruppe wurde zusätzlicher Begleiter für die Hinfahrt eines Konvois zugeteilt mit der Anweisung, nach der Ankunft in Boston in die Werft weiterzufahren, um neue Lager in die Dieselmotoren einbauen zu lassen, da diese stark abgenutzt waren. Er gibt an, dass das Schiff von Diesel-Elektromotoren angetrieben wurde und eine Geschwindigkeit von 21 Knoten erreichen konnte. Sie blieb vier Wochen lang in Boston zur Reparatur im Trockendock und kehrte dann als zusätzliche Eskorte mit einem anderen Konvoi nach Großbritannien zurück. Am 29.08.1943 gab Kapitän Treasure Jones das Kommando über die Bayntun ab und erhielt das Kommando über die Fregatte Dart. Im September 1943 kam es auf der Bayntun zu einem Unfall. Der vordere Maschinenraum wurde durch Überflutung stark beschädigt, und die daraus resultierenden Reparaturen hielten das Schiff bis zum 06.12.1943 in der Werft von Belfast fest.
Die Bayntun verließ anschließend Belfast und schloss sich wieder der Escort-Gruppe B 4 in Derry an. Fünf Tage nach Beginn des Jahres 1944 verließ die Fregatte ihren Heimatstützpunkt als Teil der Bewachung für den Konvoi OS-64. Die Eskorten entdeckten am 06.01.1944 ein feindliches U-Boot und nahmen die Verfolgung auf. Die Bayntun lokalisierte das U-Boot im schwindenden Tageslicht und führte, drei und die kanadischen Korvette HMCS Camrose fünf Waboangriffe durch. Die Bayntun barg danach mit leichtem Dieselöl überzogene Wrackteile und erklärte den Angriff für erfolgreich. Sie hatte in der Tat recht, denn sie hatte, zusammen mit der Camrose das deutsche U-Boot U 757 versenkt.
Die Bayntun erreichte Gibraltar am 17.01.1944, verließ es am 22.01.1944 wieder und kam am 02.02.1944 wieder an ihrem Heimatstützpunkt an. Die Bayntun blieb anschließend im Hafen und genoss eine kurze Pause vom Konvoidienst, bevor es am 13.02.1944 wieder nach Gibraltar zurückkehrte. Während dieser Fahrt bekam sie erneut Kontakt mit einem U-Boot und griff es am 10.03.1944, im Golf von Biskaya, an. Die Korvette war dabei auf der Suche nach dem U-Boote das einen Tag zuvor Korvette Asphodel torpediert und versenkt hatte. Dieser, gemeinsam mit der Korvette Clover, durchgeführte Angriffe schlugen fehl und die Bayntun kehrte am 13.03.1944 nach Derry zurück.
In den nächsten Monaten war die Bayntun weiterhin mit Geleitaufgaben beschäftigt. Im August 1944 war sie an einer Operation mit dem Code CX beteiligt, die darauf abzielte, Küstenoperationen von U-Booten entgegenzuwirken. Am 01.09.1944 beteiligte sich die Bayntun an der Jagd nach dem Verursacher der Versenkung der Hurst Castle, einer Korvette, die 11 Meilen (18 km) nördlich von Tory Island torpediert worden war, doch die Suche hatte keinen Erfolg.
Mit der Auflösung der Escort-Gruppe B 4 wurde die Bayntun der Escort-Gruppe 10 zugeteilt, blieb aber in Derry. Am 27.10.1944 wurde sie abkommandiert, um die Empire Almond, einen Nachzügler des Konvois KMS-67, vor U-Booten zu schützen, die sich in der Nähe befanden und Angriffe gegen ein mutmaßliches U-Boot durchzuführen. Auch hier deuteten keine Trümmer auf einen erfolgreichen Angriff hin. Am 21.11.1944 barg die Bayntun, auf Patrouille im Ärmelkanal die Leichen von vier Seeleuten, die zu dem zuvor dort untergegangenen Trawler HMS Transvaal gehörten.
Das Jahr 1945 war ein erfolgreiches Jahr für die Jagd und Versenkung von U-Booten. Die Bayntun fuhr Ende Januar 1945 nach Scapa Flow. Bei einer Patrouille, schloss sich die Bayntun, am 03.02.1945, mit den Fregatten Braithwaite und Loch Eck zusammen und versenkte U 327. Während der nächsten Fahrt, die am 09.02.1945 in Scapa Flow begann, entdeckte die Bayntun am 14.02.1945 ein U-Boot, und rief die Brathwaite, die Loch Dunvegan und die Loch Eck zu Hilfe. Gemeinsam versenkten sie U 989 und retteten sechs Überlebende. Am 17.02.1945 versenkten die Bayntun und die Loch Eck U 1278.
Am 11.03.1945 schloss sich die Bayntun der Portsmouth-Patrouille an und bekam zehn Tage später Kontakt mit einem U-Boot, doch der darauffolgende Angriff war erfolglos. In Begleitung der Loch Eck untersuchte die Bayntun am 25.03.1945 eine gemeldet Versenkung eines U-Bootes und beteiligte sich am 26.04.1945 an einer ihrer Meinung nach erfolgreichen Suche nach einem U-Boot. In den Aufzeichnungen über versenkte deutsche U-Boote sind für dieses Datum jedoch keine Verluste aufgeführt.
Nach dem Ende des Krieges in Europa ,gehörte Bayntun zur Eskorte von acht U-Booten, die am 27.05.1945 von Stavanger (Norwegen) nach Schottland fuhren. Drei Tage später, als der kleine Konvoi sein Ziel erreichte, fuhr die Bayntun weiter nach Bergen (Norwegen). für ihre zweite Begleitmission. Am 04.06.1945 erreichte sie Scapa Flow und fuhr dann weiter nach Rosyth in Schottland, wo sie als Eskorte für den „Apostle“-Konvoi fungierte, der am folgenden Tag auslief.
Am 14.06.1945 wurde die Bayntun zur Reserve der Kategorie B versetzt und am 22.08.1945 in Harwich der US-Marine zurückgegeben.
Die Bayntun (DE-1) wurde am selben Tag in Dienst gestellt und hatte als Indienststellungsmannschaft die ehemalige Besatzung der Fregatte USS Fury, die an die Royal Navy zurückgegeben worden war. Die Bayntun verließ The Downs am 29.08.1945 und fuhr mit der Task Group (TG) 21.3 in die Vereinigten Staaten. Sie erreichte den Philadelphia Navy Yard am 08.09.1945. Die Bayntun wurde am 19.10.1945 in Philadelphia außer Dienst gestellt und ihre Abwrackung wurde am 30.10.1945 angeordnet. Ihr Name wurde am 01.11.1945 von der Marineliste gestrichen und sie wurde am 17.06.1947 zur Verschrottung an Thomas Harris Barker aus New Jersey verkauft.
Übersetzt aus dem englischen aus Wikipedia→ | HMS Bayntun (K.310)