Führer der Torpedoboote
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Die Dienststelle Führer der Torpedoboote (F.d.T.) wurde durch Befehl des Chefs der Marineleitung am 03.10.1933 mit Standort Swinemünde aufgestellt. Dem F.d.T. unterstanden die Torpedoboote in der Nord- und Ostsee. Der Stab selbst unterstand dem Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte. | |||
Leitung und Überwachung des Dienstbetriebes der unterstellten Flottillen. | |||
Entscheidung über Artillerie- und Torpedoschießen und des U-Boot-Abwehrdienstes. | |||
Durchführung taktischer Übungen nach Anweisungen des B.d.A., Weiterentwicklung der Taktik. | |||
Personalangelegenheiten, insbesondere Fachschulunterricht, Sport, Fürsorge, Traditionspflege, Lehrgangsbeschickung; "Durchgangsstellen" für Angelegenheiten der Offiziere und Beamten, Ausrüstungsfragen, Angelegenheiten des Kranken- und Gesundheitsdienstes, Jahresartillerie-, Sperr-, Gasschutzberichte, artillerie-, torpedo- und sperrtechnische sowie schiff- und maschinenbauliche Abänderungsanträge. | |||
Im Zuge der Aufstellung der Dienststelle des Führers der Torpedoboote wurden die bisherigen Torpedobootsflottillen aufgelöst, die Torpedobootshalbflottillen wurden dem F.d.T. direkt unterstellt. Zum 01.10.1935 wurden die Torpedobootshalbflottillen dann in Torpedobootsflottillen umbenannt. Am 27.03.1937 wurde dem F.d.T. die 1. Zerstörerdivision unterstellt, auch die weiteren Divisionen wurden ihm unterstellt. Am 01.04.1937 wurde dem F.d.T. die 1. Schnellbootsflottille unterstellt. Weitere Schnellbootsflottillen folgten. Kurz nach Kriegsbeginn kam es zu einer grundlegenden Änderung im Befehlsbereich des F.d.T.: Mit der Ernennung des Kapitän zur See Bonte zum Führer der Zerstörer wurde der Befehlsbereich geteilt. Der Stab des F.d.T. bildete am 30.11.1939 den Stab des Führers der Zerstörer (F.d.Z.). Am 28.11.1939 hatte Kapitän zur See Bütow als neuer F.d.T. übernommen, ihm wurde dann am 30.11.1939 ein neuer Stab zur Seite gestellt. Neues Führungsboot war der Zerstörer LEBERCHT MAASS, bis dieser am 22.12.1939 ebenfalls dem F.d.Z. unterstellt wurde. | |||
Als am 01.08.1939 der Befehlshaber der Aufklärungsstreitkräfte zum Befehlshaber der Kreuzer umbenannt wurde, schied der F.d.T. aus dessen Unterstellungsverhältnis aus und wurde dem Flottenkommando unmittelbar unterstellt, soweit er nicht als F.d.T. op. o, Westraum dem Marinegruppenkommando West operativ unterstand. Außerdem wurde der F.d.T. Gerichtsherr seines Verbandes. Die Torpedoboots-Flottillen und Schnellboots-Flottillen waren teilweise nur truppendienstlich dem F.d.T. unterstellt, operativ jedoch örtlichen Seebefehlshabern. Dem F.d.T. wiederum waren bei besonderen Anlässen, z. B. als Befehlshaber der deutschen Seestreitkräfte in Finnland, See- und Sicherungsstreitkräfte sowie Minenschiffe zugeteilt. Einzelne Torpedoboote gehörten keiner Torpedoboots-Flottille an, so insbesondere verschiedene Beuteboote. Diese waren teilweise Geleit- und Sicherungs-Flottillen zugeteilt. Im Polenfeldzug war der F.d.T. bis 4. September 1939 in der Ostsee eingesetzt und war in dieser Zeit vom 31.08.1939 bis 04.09.1939 Seebefehlshaber Ost. Anschließend vorübergehend in der Nordsee. Bei der Norwegenunternehmung (Weserübung) befand sich der F.d.T. an Bord des Torpedobootes LUCHS innerhalb der Kriegsschiffgruppe 4 und war an der Besetzung von Kristiansand beteiligt. Mit Beginn des Frankreichfeldzuges ab Mai 1940 Einsätze von den Helder, Rotterdam, Boulogne, Ostende, Cherbourg und Scheveningen aus. Im April 1941 dort herausgezogen und bis Oktober 1941 in Helsinki als Befehlshaber der deutschen Seestreitkräfte in Finnland tätig. Ab November 1941 bis zur Auflösung der Dienststelle wieder in Scheveningen stationiert und Einsätze im englischen Kanal und in der südlichen Nordsee. Die Dienststelle Führer der Torpedoboote wurde im April 1942 aufgelöst. Die Torpedoboots-Flottillen traten unter den Führer der Zerstörer, die Schnellboots-Flottillen zur neu geschaffenen Dienststelle Führer der Schnellboote (F.d.S.). | |||