Marine Kriegsakademie: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | || colspan="3" | | + | | || colspan="3" | Die '''Marineakademie''' wurde am 13.03.1872 in Kiel zur Ausbildung von Offizieren für den Admiralstab gegründet. Die Gründung der Akademie wurde nach der Schaffung der Kaiserlichen Marine 1871 und der Kaiserlichen Admiralität 1872 im März 1872 beschlossen. Untergebracht war die Akademie in der Muhliusstraße in Kiel. 1878 zog die Marineakademie in einen Neubau au dem Gelände der ehemaligen Badeanstalt in Düsternbrook um. Die neue Marineakademie sollte, so die Dienstvorschrift vom 28.05.1900, "die Seeoffiziere durch weitere wissenschaftliche Fortbildung in den Stand setzen, sich für die höheren Stellen der Marine besonders geeignet zu machen". Als Vorbild diente die Preußische Kriegsakademie, die die Generalstabsoffiziere der Preußischen Armee ausbildete. Der Lehrplan umfasste marinespezifische Fächer wie z. B. Seekriegsgeschichte und allgemeinbildende Fächer. Zudem musste jeder Lehrgangsteilnehmer die Vorlesungen für zwei moderne Fremdsprachen besuchen. Die Ausbildung dauerte zu Beginn drei Jahre und wurde 1883 auf zwei Jahre verkürzt. In dieser Ausbildung wurden 8–9 Unterrichtseinheiten (von 1½ Stunden Länge) verbindliche Lehrfächer unterrichtet sowie zwischen 13 und 22 Wochenstunden in Wahlfächern angeboten. |
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− | Die Marineakademie wurde am 13.03.1872 in Kiel zur Ausbildung von Offizieren für den Admiralstab gegründet. Die Gründung der Akademie wurde nach der Schaffung der Kaiserlichen Marine 1871 und der Kaiserlichen Admiralität 1872 im März 1872 beschlossen. Untergebracht war die Akademie in der Muhliusstraße in Kiel. 1878 zog die Marineakademie in einen Neubau au dem Gelände der ehemaligen Badeanstalt in Düsternbrook um. Die neue Marineakademie sollte, so die Dienstvorschrift vom 28.05.1900, "die Seeoffiziere durch weitere wissenschaftliche Fortbildung in den Stand setzen, sich für die höheren Stellen der Marine besonders geeignet zu machen". Als Vorbild diente die Preußische Kriegsakademie, die die Generalstabsoffiziere der Preußischen Armee ausbildete. Der Lehrplan umfasste marinespezifische Fächer wie z. B. Seekriegsgeschichte und allgemeinbildende Fächer. Zudem musste jeder Lehrgangsteilnehmer die Vorlesungen für zwei moderne Fremdsprachen besuchen. Die Ausbildung dauerte zu Beginn drei Jahre und wurde 1883 auf zwei Jahre verkürzt. In dieser Ausbildung wurden 8–9 Unterrichtseinheiten (von 1½ Stunden Länge) verbindliche Lehrfächer unterrichtet sowie zwischen 13 und 22 Wochenstunden in Wahlfächern angeboten. Disziplinarisch unterstand die Marineakademie der Marineinspektion des Bildungswesens. Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg mußte die Marineakademie ihren Ausbildungsbetrieb 1919 einstellen. Zur Umgehung der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurden in Berlin so genannte Führergehilfenausbildung geschaffen. Ab 1931 wurde diese verdeckte Generalstabsausbildung in Kiel fortgeführt. Am 1. Juni 1935 wurde die Marineakademie in Kiel dann wieder offiziell eröffnet. Ihren Dienstbetrieb stellte die Akademie bei Kriegsbeginn wieder ein, die Angehörigen der Akademie wurden auf ihre Mob-Dienststellen verteilt. Die anfallenden Geschäfte nahm der Lehrer bei der Inspektion des Bildungswesens und der Marineakademie, Konteradmiral Donner, wahr. Mit dem Verlauf des Krieges stieg der bedarf an ausgebildeten Generalstabsoffizieren wieder, so dass die Akademie, jetzt als Marinekriegsakademie, im Mai 1943 ihren Ausbildungsbetrieb in Berlin-Zehlendorf wieder neu aufnahm. Im September 1943 verlegte die Marinekriegsakademie nach Bad Homburg v.d.Höhe. Im Februar 1945 wurde der Dienstbetrieb eingestellt. | + | | || colspan="3" | Disziplinarisch unterstand die Marineakademie der Marineinspektion des Bildungswesens. Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg mußte die Marineakademie ihren Ausbildungsbetrieb 1919 einstellen. Zur Umgehung der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurden in Berlin so genannte Führergehilfenausbildung geschaffen. Ab 1931 wurde diese verdeckte Generalstabsausbildung in Kiel fortgeführt. Am 1. Juni 1935 wurde die Marineakademie in Kiel dann wieder offiziell eröffnet. Ihren Dienstbetrieb stellte die Akademie bei Kriegsbeginn wieder ein, die Angehörigen der Akademie wurden auf ihre Mob-Dienststellen verteilt. Die anfallenden Geschäfte nahm der Lehrer bei der Inspektion des Bildungswesens und der Marineakademie, Konteradmiral Donner, wahr. Mit dem Verlauf des Krieges stieg der bedarf an ausgebildeten Generalstabsoffizieren wieder, so dass die Akademie, jetzt als Marinekriegsakademie, im Mai 1943 ihren Ausbildungsbetrieb in Berlin-Zehlendorf wieder neu aufnahm. Im September 1943 verlegte die Marinekriegsakademie nach Bad Homburg v.d.Höhe. Im Februar 1945 wurde der Dienstbetrieb eingestellt. |
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− | Der Standort Bad Homburg vor der Höhe ist zu Zeiten der Wehrmacht kein großer Standort gewesen. Es gab nur wenige Einheiten um den Ort im Taunus. Interessant ist sicherlich die Lage eine Marineschule in der Garnison. | + | | || colspan="3" | Der Standort Bad Homburg vor der Höhe ist zu Zeiten der Wehrmacht kein großer Standort gewesen. Es gab nur wenige Einheiten um den Ort im Taunus. Interessant ist sicherlich die Lage eine Marineschule in der Garnison. |
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Aktuelle Version vom 3. März 2024, 13:32 Uhr
Die Marineakademie wurde am 13.03.1872 in Kiel zur Ausbildung von Offizieren für den Admiralstab gegründet. Die Gründung der Akademie wurde nach der Schaffung der Kaiserlichen Marine 1871 und der Kaiserlichen Admiralität 1872 im März 1872 beschlossen. Untergebracht war die Akademie in der Muhliusstraße in Kiel. 1878 zog die Marineakademie in einen Neubau au dem Gelände der ehemaligen Badeanstalt in Düsternbrook um. Die neue Marineakademie sollte, so die Dienstvorschrift vom 28.05.1900, "die Seeoffiziere durch weitere wissenschaftliche Fortbildung in den Stand setzen, sich für die höheren Stellen der Marine besonders geeignet zu machen". Als Vorbild diente die Preußische Kriegsakademie, die die Generalstabsoffiziere der Preußischen Armee ausbildete. Der Lehrplan umfasste marinespezifische Fächer wie z. B. Seekriegsgeschichte und allgemeinbildende Fächer. Zudem musste jeder Lehrgangsteilnehmer die Vorlesungen für zwei moderne Fremdsprachen besuchen. Die Ausbildung dauerte zu Beginn drei Jahre und wurde 1883 auf zwei Jahre verkürzt. In dieser Ausbildung wurden 8–9 Unterrichtseinheiten (von 1½ Stunden Länge) verbindliche Lehrfächer unterrichtet sowie zwischen 13 und 22 Wochenstunden in Wahlfächern angeboten. | |||
Disziplinarisch unterstand die Marineakademie der Marineinspektion des Bildungswesens. Nach der deutschen Niederlage im Ersten Weltkrieg mußte die Marineakademie ihren Ausbildungsbetrieb 1919 einstellen. Zur Umgehung der Bestimmungen des Versailler Vertrages wurden in Berlin so genannte Führergehilfenausbildung geschaffen. Ab 1931 wurde diese verdeckte Generalstabsausbildung in Kiel fortgeführt. Am 1. Juni 1935 wurde die Marineakademie in Kiel dann wieder offiziell eröffnet. Ihren Dienstbetrieb stellte die Akademie bei Kriegsbeginn wieder ein, die Angehörigen der Akademie wurden auf ihre Mob-Dienststellen verteilt. Die anfallenden Geschäfte nahm der Lehrer bei der Inspektion des Bildungswesens und der Marineakademie, Konteradmiral Donner, wahr. Mit dem Verlauf des Krieges stieg der bedarf an ausgebildeten Generalstabsoffizieren wieder, so dass die Akademie, jetzt als Marinekriegsakademie, im Mai 1943 ihren Ausbildungsbetrieb in Berlin-Zehlendorf wieder neu aufnahm. Im September 1943 verlegte die Marinekriegsakademie nach Bad Homburg v.d.Höhe. Im Februar 1945 wurde der Dienstbetrieb eingestellt. | |||
Der Standort Bad Homburg vor der Höhe ist zu Zeiten der Wehrmacht kein großer Standort gewesen. Es gab nur wenige Einheiten um den Ort im Taunus. Interessant ist sicherlich die Lage eine Marineschule in der Garnison. | |||