HMS Fiji (C.58): Unterschied zwischen den Versionen
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| || colspan="3" | Im März 1941 war sie wieder einsatzfähig und wurde beauftragt, die Dänemarkstraße zu überwachen. Sie verpasste das heimkehrende deutsche Panzerschiff Admiral Scheer, und im April wurde sie zur Force H abgeordnet, um die schweren deutschen Schiffe zu blockieren, die zu der Zeit in Brest stationiert waren. Zusammen mit den Schiffen der Force H nahm sie anschließend Kurs auf das Mittelmeer, um die Versorgung der Insel Malta durch Konvois sicherzustellen. Nach der Erledigung dieser Aufgaben war die Fiji an der Luftlandeschlacht um Kreta beteiligt. | | || colspan="3" | Im März 1941 war sie wieder einsatzfähig und wurde beauftragt, die Dänemarkstraße zu überwachen. Sie verpasste das heimkehrende deutsche Panzerschiff Admiral Scheer, und im April wurde sie zur Force H abgeordnet, um die schweren deutschen Schiffe zu blockieren, die zu der Zeit in Brest stationiert waren. Zusammen mit den Schiffen der Force H nahm sie anschließend Kurs auf das Mittelmeer, um die Versorgung der Insel Malta durch Konvois sicherzustellen. Nach der Erledigung dieser Aufgaben war die Fiji an der Luftlandeschlacht um Kreta beteiligt. | ||
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− | | || colspan="3" | Am 22.05.1941, kurz nach dem Verlust der Gloucester, war sie zusammen mit den Zerstörern Kandahar und Kingston in Kämpfe verwickelt, in deren Verlauf eine Ju 88 abgeschossen und zwei weitere beschädigt wurden. Bei der Abwehr der zwei Stunden anhaltenden zahlreichen Luftangriffe brauchte die Fiji ihre gesamte Flugabwehrmunition auf. Sie wurde von Messerschmitt Bf 109 mit Bomben angegriffen und erhielt mehrere Bombentreffer, ehe eine Maschine des Jagdgeschwaders 77 eine Bombe unmittelbar neben ihre Backbordseite warf. Der Explosionsdruck drückte die Bodenplatten der Fiji ein und das durch die geborstenen Nietengänge eindringende Wasser verursachte eine Krängung nach Backbord. Das Schiff verlor Fahrt und blieb liegen. Da die 10,2-cm-Munition so gut wie aufgebraucht war, war die Fiji praktisch wehrlos. Ein Junkers Ju 87 traf sie mit drei Bomben. Kommandant William-Powlett gab den Befehl zum Verlassen des Schiffs und um 20:15 Uhr kenterte die Fiji und sank. Die Zerstörer zogen sich nach Süden zurück, nachdem sie vorher noch Rettungsflöße für die Überlebenden abgeworfen hatten. Sie kehrten nach Einbruch der Dunkelheit zurück und bargen 523 Überlebende. 241 Besatzungsmitglieder waren mit dem Schiff untergegangen. | + | | || colspan="3" | Am 22.05.1941, kurz nach dem Verlust der Gloucester, war sie zusammen mit den Zerstörern Kandahar und Kingston in Kämpfe verwickelt, in deren Verlauf eine Ju 88 abgeschossen und zwei weitere beschädigt wurden. Bei der Abwehr der zwei Stunden anhaltenden zahlreichen Luftangriffe brauchte die Fiji ihre gesamte Flugabwehrmunition auf. Sie wurde von Messerschmitt Bf 109 mit Bomben angegriffen und erhielt mehrere Bombentreffer, ehe eine Maschine des Jagdgeschwaders 77 eine Bombe unmittelbar neben ihre Backbordseite warf. Der Explosionsdruck drückte die Bodenplatten der Fiji ein und das durch die geborstenen Nietengänge eindringende Wasser verursachte eine Krängung nach Backbord. Das Schiff verlor Fahrt und blieb liegen. Da die 10,2-cm-Munition so gut wie aufgebraucht war, war die Fiji praktisch wehrlos. Ein Junkers Ju 87 traf sie mit drei Bomben. Kommandant William-Powlett gab den Befehl zum Verlassen des Schiffs und um 20:15 Uhr kenterte die Fiji und sank. Die Zerstörer zogen sich nach Süden zurück, nachdem sie vorher noch Rettungsflöße für die Überlebenden abgeworfen hatten. Sie kehrten nach Einbruch der Dunkelheit zurück und bargen 523 Überlebende. 241 Besatzungsmitglieder waren mit dem Schiff untergegangen. |
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+ | | || colspan="3" | Treffer achtern bei 5600 m Schuß - Entfernung ! Im Boot war ein metallener Schlag und unmittelbar darauffolgende starke Detonation zu hören. Während des Treffers war das Sehrohr untergeschnitten, als es nach 3 Minuten wieder frei kam, lag das getroffene Schiff stark achterlastig und mit leichter Stb. Schlagseite gestoppt, während die anderen beiden Schiffe abgedreht hatten und die Zerstörer seitlich ausschoren zur Suche. | ||
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+ | | || colspan="3" | Während der nächsten Minuten sackte das getroffene Schiff weiter achtern weg und 1 Zerstörer ging in seine Nähe. Als 2 Zerstörer auf der Suche sich dem Boot bedenklich näherten, auf Tiefe und Schleichfahrt gegangen. Im Verlauf der folgenden 5 Minuten 3 Detonationen gehört, die nicht von Bomben herrührten, wahrscheinlich Kesselexplosionen. Danach einige Wasserbombenserien in größerer Entfernung. Unter Wasser abgelaufen. | ||
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| || colspan="3" | Aus Wikipedia/Deutschland → [https://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Fiji_(C58) | HMS Fiji (C.58)] | | || colspan="3" | Aus Wikipedia/Deutschland → [https://de.wikipedia.org/wiki/HMS_Fiji_(C58) | HMS Fiji (C.58)] | ||
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Version vom 7. Januar 2024, 16:52 Uhr
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Die HMS FIJI (C.58) war ein Leichter Kreuzer der Crown-Colony-Klasse der britischen Royal Navy. | |||
Der Kiel des Kreuzers wurde am 30.03.1938 bei John Brown &. Company in Clydebank gelegt. Der Stapellauf erfolgte am 31.05.1939 und die Indienststellung am 05.05.1940. | |||
Das Schiff hatte eine Verdrängung von 8.530 ts. Es war 169,30 m lang, 18,90 m breit und hatte einen Tiefgang von 5,00 m. 4 × Admiralty-Kessel und 4 × Parsons-Turbine erzeugten eine Leistung von 72.500 PS (53.324 kW). Diese konnten das Schiff auf bis zu 33 kn (61 km/h) beschleunigen. Die Besatzungsstärke betrug 730 Mann. | |||
Bewaffnet war die Fiji mit: 12 × Geschütz 152 mm L/50 Mk XXIII, 8 × 102 mm L/45 Mk XVI Geschütze, 12 × 40 mm L/39 2-Pfünder, 8 × 40 mm Bofors, 12 × 20 mm Oerlikon, 6 × Torpedorohr 533 mm, 2 × Supermarine Walrus-Flugboote. Außerdem war das Schiff ausgerüstet mit einem Radar Typ 279. | |||
Einsatzgeschichte | |||
Am 31.08.1940 stach die Fiji mit Kurs auf die afrikanische Atlantikküste in See, um an der Operation Menace, einem Angriff auf den Hafen von Dakar, teilzunehmen. Ehe sie sich allerdings der Kampfgruppe anschließen konnte, wurde sie am 01.09.1940 durch einen Torpedo des deutschen U-Boots U 32 so schwer beschädigt, dass sie zur Reparatur nach Großbritannien zurückkehren musste. Die Reparaturarbeiten nahmen die nächsten sechs Monate in Anspruch, wobei die Fiji mit einem Radar vom Typ 279 und einer, wenn auch nur minimal, verbesserten Flugabwehr-Bewaffnung ausgerüstet wurde. | |||
Im März 1941 war sie wieder einsatzfähig und wurde beauftragt, die Dänemarkstraße zu überwachen. Sie verpasste das heimkehrende deutsche Panzerschiff Admiral Scheer, und im April wurde sie zur Force H abgeordnet, um die schweren deutschen Schiffe zu blockieren, die zu der Zeit in Brest stationiert waren. Zusammen mit den Schiffen der Force H nahm sie anschließend Kurs auf das Mittelmeer, um die Versorgung der Insel Malta durch Konvois sicherzustellen. Nach der Erledigung dieser Aufgaben war die Fiji an der Luftlandeschlacht um Kreta beteiligt. | |||
Am 22.05.1941, kurz nach dem Verlust der Gloucester, war sie zusammen mit den Zerstörern Kandahar und Kingston in Kämpfe verwickelt, in deren Verlauf eine Ju 88 abgeschossen und zwei weitere beschädigt wurden. Bei der Abwehr der zwei Stunden anhaltenden zahlreichen Luftangriffe brauchte die Fiji ihre gesamte Flugabwehrmunition auf. Sie wurde von Messerschmitt Bf 109 mit Bomben angegriffen und erhielt mehrere Bombentreffer, ehe eine Maschine des Jagdgeschwaders 77 eine Bombe unmittelbar neben ihre Backbordseite warf. Der Explosionsdruck drückte die Bodenplatten der Fiji ein und das durch die geborstenen Nietengänge eindringende Wasser verursachte eine Krängung nach Backbord. Das Schiff verlor Fahrt und blieb liegen. Da die 10,2-cm-Munition so gut wie aufgebraucht war, war die Fiji praktisch wehrlos. Ein Junkers Ju 87 traf sie mit drei Bomben. Kommandant William-Powlett gab den Befehl zum Verlassen des Schiffs und um 20:15 Uhr kenterte die Fiji und sank. Die Zerstörer zogen sich nach Süden zurück, nachdem sie vorher noch Rettungsflöße für die Überlebenden abgeworfen hatten. Sie kehrten nach Einbruch der Dunkelheit zurück und bargen 523 Überlebende. 241 Besatzungsmitglieder waren mit dem Schiff untergegangen. | |||
Aus dem Kriegstagebuch von U 32: | |||
01.09.1940 | |||
1714 Uhr - Qu. 1685. In rw. 30° Geleitzug in Sicht. NW Kurs, 4 sm ab. Versucht vorzusetzen. | |||
1725 Uhr - Geleitzug zackt auf SW Kurs. | |||
1729 Uhr - Getaucht. Angriff angesetzt. Geleitzug besteht aus 2 großen Passagierdampfern und 1 Frachter, von 6 Zerstörern (3 davon ehem. franz. Bourrasque-Klasse) gesichtet. Bei Lage 30° dreht Gegner ab auf W-Kurs. Dadurch kommt er zu etwa 5000 m Querabstand. Da Ziel unbedingt lohnend erscheint, letzten Bug - Eto auf das mittlere Schiff Typ "Scythia", das größte der 3 Schiffe, bei Lage 90° losgemacht. Nach dem Schuß lief Geleitzug mit selbem Kurs und Fahrt weiter. | |||
Treffer achtern bei 5600 m Schuß - Entfernung ! Im Boot war ein metallener Schlag und unmittelbar darauffolgende starke Detonation zu hören. Während des Treffers war das Sehrohr untergeschnitten, als es nach 3 Minuten wieder frei kam, lag das getroffene Schiff stark achterlastig und mit leichter Stb. Schlagseite gestoppt, während die anderen beiden Schiffe abgedreht hatten und die Zerstörer seitlich ausschoren zur Suche. | |||
Während der nächsten Minuten sackte das getroffene Schiff weiter achtern weg und 1 Zerstörer ging in seine Nähe. Als 2 Zerstörer auf der Suche sich dem Boot bedenklich näherten, auf Tiefe und Schleichfahrt gegangen. Im Verlauf der folgenden 5 Minuten 3 Detonationen gehört, die nicht von Bomben herrührten, wahrscheinlich Kesselexplosionen. Danach einige Wasserbombenserien in größerer Entfernung. Unter Wasser abgelaufen. | |||
Aufgetaucht. Wegen der schlechten Sicht und Gefahr des Gehorchtwerdens. Angriffsstelle nicht mehr aufgesucht. Mit dem Sinken des Dampfers ist zu rechnen. | |||
Aus Wikipedia/Deutschland → | HMS Fiji (C.58) | |||
"Kriegstagebuch U 32 - 01.07.1940 - 08.09.1940" - S. 11 - 12. | |||