U 340: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | colspan="3" | U 340 wurde am 02.11.1943 im Mittelmeer, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar, südwestlich von Punta Almina, durch [[Wasserbombe|Wasserbomben]] der | + | | colspan="3" | U 340 wurde am 02.11.1943 im Mittelmeer, nach dem Durchbruch durch die Straße von Gibraltar, südwestlich von Punta Almina, durch [[Wasserbombe|Wasserbomben]] der [[Vickers Wellington]] R (Arthur-Hubert Ellis) der britischen [[RAF]] Squadron 179, sowie der britischen Sloop [[HMS Fleetwood (U.47)|HMS FLEETWOOD (U.47)]] (Comdr. William-Brown Piggott) und den britischen Zerstörern [[HMS Witherington (D.76)|HMS WITHERINGTON (D.76)]] (Lt.Comdr. Robert-Basil-Stewart Tennant) und [[HMS Active (H.14)|HMS ACTIVE (H.14)]] (Lt.Comdr. Peter-Gordon Merriman) schwer beschädigt, selbst versenkt. |
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| colspan="3" | Am 17.10.43 liefen wir aus St. Nazaire aus und kamen weit genug von der portugiesischen Küste abgesetzt und tagsüber unter Wasser marschierend, unbehelligt nach Süden bis auf die Höhe der Straße von Gibraltar. Am 31.10.43 legte sich das Boot den ganzen Tag lang vor Kap Spartel, südwestlich der Meerenge, auf Grund, um in der folgenden Nacht wenige Tage nach Neumond zum Durchbruch anzusetzen. Während dieser Zeit wurde lebhafter Schiffsverkehr abgehorcht. Kurz nach Dunkelwerden wurde aufgetaucht. Seewärts von uns stand sehr nah ein Bewacher. | | colspan="3" | Am 17.10.43 liefen wir aus St. Nazaire aus und kamen weit genug von der portugiesischen Küste abgesetzt und tagsüber unter Wasser marschierend, unbehelligt nach Süden bis auf die Höhe der Straße von Gibraltar. Am 31.10.43 legte sich das Boot den ganzen Tag lang vor Kap Spartel, südwestlich der Meerenge, auf Grund, um in der folgenden Nacht wenige Tage nach Neumond zum Durchbruch anzusetzen. Während dieser Zeit wurde lebhafter Schiffsverkehr abgehorcht. Kurz nach Dunkelwerden wurde aufgetaucht. Seewärts von uns stand sehr nah ein Bewacher. | ||
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− | | colspan="3" | Wir konnten unbemerkt vorsichtig nach Nordosten ablaufen, zunächst wegen Meeresleuchtens mit kleiner, bald mit Höchstfahrt über Wasser in die Meerenge hinein. Noch vor Mitternacht erfolgte ein Flugzeugangriff durch die mit [[Leigh-Light]] ausgerüstete | + | | colspan="3" | Wir konnten unbemerkt vorsichtig nach Nordosten ablaufen, zunächst wegen Meeresleuchtens mit kleiner, bald mit Höchstfahrt über Wasser in die Meerenge hinein. Noch vor Mitternacht erfolgte ein Flugzeugangriff durch die mit [[Leigh-Light]] ausgerüstete [[Vickers Wellington]] R der britischen 179. Squadron, genau von achtern. Feuer der eigenen Bootsflak brachte den Angreifer im entscheidenden Augenblick kurz aus dem Kurs, so dass die Bombenreihe an Steuerbord dicht neben das U-Boot fiel. Nach dem Alarmtauchen wurden keine erkennbaren Schäden festgestellt, danach ging es weiter im Unterwassermarsch. Ein Versuch, das Boot an der afrikanischen Küste auf Grund zu legen, um die nächste Nacht abzuwarten und gleichzeitig Treibstoff zu sparen, schlug fehl. In offenbar sehr starker Strömung schleifte das Boot lange laut über die Felsen, bis wir genug Untertrieb hatten. |
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| colspan="3" | Kurz nach Aufziehen der Grundwache begann eine starke und relativ gut liegende Wasserbomben-Verfolgung. Wir lösten uns während der zahlreichen Angriffe von Grund und konnten dann zunächst unbehelligt unter Wasser weiter in östlicher Richtung ablaufen. Kurz nach Dunkelwerden am 01.11.43 und mit praktisch leerer Batterie, musste aufgetaucht werden. Wir befanden uns am Ende der Straße auf der Höhe der Felsen von Gibraltar, die friedensmäßig erleuchtet waren. Alle befeuerten Seezeichen waren in Aktion, außerdem herrschte reger Flugbetrieb mit gesetzten Positionslaternen. Ein Weiterlaufen mit äußerster Kraft oder Diesel-Ladefahrt war wegen starken Meeresleuchtens nicht möglich. Zur Erhaltung der Manövrier- und Tauchfähigkeit wurden jedoch beim Weitermarsch mit beiden Dieseln in das Mittelmeer hinein die E-Maschinen eingekuppelt und die verminderte Ladeleistung in Kauf genommen. | | colspan="3" | Kurz nach Aufziehen der Grundwache begann eine starke und relativ gut liegende Wasserbomben-Verfolgung. Wir lösten uns während der zahlreichen Angriffe von Grund und konnten dann zunächst unbehelligt unter Wasser weiter in östlicher Richtung ablaufen. Kurz nach Dunkelwerden am 01.11.43 und mit praktisch leerer Batterie, musste aufgetaucht werden. Wir befanden uns am Ende der Straße auf der Höhe der Felsen von Gibraltar, die friedensmäßig erleuchtet waren. Alle befeuerten Seezeichen waren in Aktion, außerdem herrschte reger Flugbetrieb mit gesetzten Positionslaternen. Ein Weiterlaufen mit äußerster Kraft oder Diesel-Ladefahrt war wegen starken Meeresleuchtens nicht möglich. Zur Erhaltung der Manövrier- und Tauchfähigkeit wurden jedoch beim Weitermarsch mit beiden Dieseln in das Mittelmeer hinein die E-Maschinen eingekuppelt und die verminderte Ladeleistung in Kauf genommen. | ||
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| colspan="3" | Nach relativ kurzer Fahrtdauer war voraus eine neue Überwasserbewacherkette auszumachen. Beim Versuch, diese an ihrem Südflügel, also in Richtung afrikanischer Küste, zu umfahren, wurden plötzlich Leuchtgranaten von einem vor dem Uferschatten nicht erkennbar gewesenen Bewacher geschossen. Hell erleuchtete See! Nach dem Alarmtauchen erfolgte erneut eine schwere und lange Wasserbombenverfolgung von mindestens drei Bewachungsfahrzeugen. Wir versuchten, unter Wasser in Richtung afrikanischer Küste abzulaufen und steuerten die 200-Meter Tiefenlinie an. Nach Aufhören der Angriffe lief das Boot auf etwa 180 Meter sanft auf Grund. Folgende gravierende Schäden wurden festgestellt: 1. Die Batterien waren weiterhin leer. 2. Der E-Verdichter war ausgefallen (vom Fundament gesprungen) und war auch mangels Batteriestrom nicht mehr in Betrieb zu nehmen. 3. Druckluft stand nur noch von einer Gruppe zur Verfügung (die anderen Gruppen waren inzwischen leer). 4. Die Backbord Wellenstopfbuchse machte stark Wasser. | | colspan="3" | Nach relativ kurzer Fahrtdauer war voraus eine neue Überwasserbewacherkette auszumachen. Beim Versuch, diese an ihrem Südflügel, also in Richtung afrikanischer Küste, zu umfahren, wurden plötzlich Leuchtgranaten von einem vor dem Uferschatten nicht erkennbar gewesenen Bewacher geschossen. Hell erleuchtete See! Nach dem Alarmtauchen erfolgte erneut eine schwere und lange Wasserbombenverfolgung von mindestens drei Bewachungsfahrzeugen. Wir versuchten, unter Wasser in Richtung afrikanischer Küste abzulaufen und steuerten die 200-Meter Tiefenlinie an. Nach Aufhören der Angriffe lief das Boot auf etwa 180 Meter sanft auf Grund. Folgende gravierende Schäden wurden festgestellt: 1. Die Batterien waren weiterhin leer. 2. Der E-Verdichter war ausgefallen (vom Fundament gesprungen) und war auch mangels Batteriestrom nicht mehr in Betrieb zu nehmen. 3. Druckluft stand nur noch von einer Gruppe zur Verfügung (die anderen Gruppen waren inzwischen leer). 4. Die Backbord Wellenstopfbuchse machte stark Wasser. | ||
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− | | colspan="3" | Fazit: Ein Liegenbleiben auf Grund bis zur nächsten Nacht war nicht möglich. Selbst nach geglücktem Auftauchen müßte man längere Zeit über Wasser bleiben. Dieses Ergebnis wurde mit den Offizieren besprochen und die daraufhin getroffene Entscheidung über Lautsprecher im Boot bekanntgegeben. U 340 war nicht mehr kampffähig. Es sollte verlassen, gesprengt und versenkt werden. Die Wahrscheinlichkeit war groß, die in Sichtweite liegende afrikanische Küste und damit spanisches Hoheitsgebiet zu erreichen, mit Chancen auf die spätere Rückkehr in die Heimat. Am nunmehr 02.11.43 wurde noch vor Tagesanbruch, unmittelbar aus 180 Metern Tiefe, aufgetaucht. Beim Rundblick wimmelte es noch immer von Bewachern. Befehl: | + | | colspan="3" | Fazit: Ein Liegenbleiben auf Grund bis zur nächsten Nacht war nicht möglich. Selbst nach geglücktem Auftauchen müßte man längere Zeit über Wasser bleiben. Dieses Ergebnis wurde mit den Offizieren besprochen und die daraufhin getroffene Entscheidung über Lautsprecher im Boot bekanntgegeben. U 340 war nicht mehr kampffähig. Es sollte verlassen, gesprengt und versenkt werden. Die Wahrscheinlichkeit war groß, die in Sichtweite liegende afrikanische Küste und damit spanisches Hoheitsgebiet zu erreichen, mit Chancen auf die spätere Rückkehr in die Heimat. Am nunmehr 02.11.43 wurde noch vor Tagesanbruch, unmittelbar aus 180 Metern Tiefe, aufgetaucht. Beim Rundblick wimmelte es noch immer von Bewachern. Befehl: Alle Mann aus dem Boot. |
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| colspan="3" | Die Besatzung stieg schnell und diszipliniert unter Mitnahme aller verfügbaren Schwimmwesten und Schlauchboote aus, während das Boot mit mittlerer Fahrt voraus und leichtem Backbordruder zunächst auf die Küste zuhält. Die Sprengpatronen an den vorderen und hinteren Torpedorohren waren gezündet, alle Tauchzellen bis auf die vordere waren geflutet, Tiefenruder achtern hart unten, vorn, oben 5. Zuletzt entlüftet der Leitende Ingenieur die letzte Tauchzelle, zündet die Sprengpatrone im Turm und verlässt mit dem Kommandanten das nur noch mit halbem Turm aus dem Wasser ragende Boot, das etwa 150 bis 200 Meter danach mit offenem Turmluk nunmehr in Richtung See unterschneidet. Kurz darauf mehrere dumpfe Detonationen. Mit Hellwerden war die See soweit wir blicken konnten von Fahrzeugen frei. Die im Wasser Treibenden waren inzwischen über eine ziemlich weite Fläche verteilt und wurden von mehreren von der marokkanischen Küste kommenden Fischerbooten aufgenommen. | | colspan="3" | Die Besatzung stieg schnell und diszipliniert unter Mitnahme aller verfügbaren Schwimmwesten und Schlauchboote aus, während das Boot mit mittlerer Fahrt voraus und leichtem Backbordruder zunächst auf die Küste zuhält. Die Sprengpatronen an den vorderen und hinteren Torpedorohren waren gezündet, alle Tauchzellen bis auf die vordere waren geflutet, Tiefenruder achtern hart unten, vorn, oben 5. Zuletzt entlüftet der Leitende Ingenieur die letzte Tauchzelle, zündet die Sprengpatrone im Turm und verlässt mit dem Kommandanten das nur noch mit halbem Turm aus dem Wasser ragende Boot, das etwa 150 bis 200 Meter danach mit offenem Turmluk nunmehr in Richtung See unterschneidet. Kurz darauf mehrere dumpfe Detonationen. Mit Hellwerden war die See soweit wir blicken konnten von Fahrzeugen frei. Die im Wasser Treibenden waren inzwischen über eine ziemlich weite Fläche verteilt und wurden von mehreren von der marokkanischen Küste kommenden Fischerbooten aufgenommen. | ||
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− | | colspan="3" | Bald darauf erschien wohl noch während des Vormittags von Gibraltar her die britische Sloop | + | | colspan="3" | Bald darauf erschien wohl noch während des Vormittags von Gibraltar her die britische Sloop FLEETWOOD, setzte sich innerhalb der 3-Meilen-Zone zwischen die Fischerboote und das Festland und holte die Besatzung von U 340, zumindest in einem Fall mir Warnschüssen von MG-Feuer vor den Bug eines Fischerbootes, zu sich an Bord. Lediglich ein Besatzungsmitglied, der Maschinenobergefreite Gerhard Hinz, wurde aus nie geklärten Gründen nicht gerettet, obwohl er zu den Ersten gehörte, die der Leitende Ingenieur zum Verlassen des Bootes einteilte. Mit dieser einen Ausnahme kamen alle in britische Kriegsgefangenschaft, die sich für einige Besatzungsmitglieder bis Ende 1947 hinzog. Wie wir heute wissen, gingen in den Tagen unseres Durchbruchs mehrere Geleitzüge aus Gibraltar durch die Straße, so dass auch verstärkte See- und Luftüberwachung angesetzt war. Das Boot liegt nach meiner Kenntnis noch immer auf der Versenkungsstelle vor Ceuta. Zitat Ende. |
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| colspan="3" | Aus [[Busch/Röll]] - Die deutschen U-Bootverluste - S. 164 - 166. | | colspan="3" | Aus [[Busch/Röll]] - Die deutschen U-Bootverluste - S. 164 - 166. | ||
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| colspan="3" | '''Clay Blair schreibt dazu:''' | | colspan="3" | '''Clay Blair schreibt dazu:''' | ||
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− | | colspan="3" | Zitat: [...], am 1. November kurz nach Mitternacht, entdeckte eine mit [[Leigh-Light]] ausgerüstete | + | | colspan="3" | Zitat: [...], am 1. November kurz nach Mitternacht, entdeckte eine mit [[Leigh-Light]] ausgerüstete Wellington der britischen Squadron 179 ebenfalls in der Zufahrt zur Straße von Gibraltar Hans-Joachim Klaus in U 340. Der Pilot Arthur H. Ellis warf sechs Wasserbomben, weil aber ein Motor ausfiel, war er gezwungen, mit der Wellington abzudrehen. Später am Tag ortete ein britisches Überwasserschiff auf Patrouille U 340 mit dem Sonar. Drei britische Kriegsschiffe, die Zerstörer Active und Witherington und die Sloop Fleetwood, belegten das Boot mit Wabos. Noch später beschloß Klaus, das U-Boot nahe bei der Küste zu versenken, damit die Deutschen schwimmend spanischen Boden erreichen konnten. Nach etwa vier Stunden im Wasser passierte ein spanischer Trawler und nahm sie auf. Die deutschen feierten bereits ihre Rettung, aber sie feierte zu früh. Die Sloop Fleetwood lief heran und nahm alle Deutschen gefangen. Zitat Ende. |
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| colspan="3" | Aus [[Clay Blair]] - Band 2 - Die Gejagten - S. 538. | | colspan="3" | Aus [[Clay Blair]] - Band 2 - Die Gejagten - S. 538. |
Version vom 9. Juni 2024, 18:32 Uhr
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