U 604: Unterschied zwischen den Versionen
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− | | || colspan="3" | U 604, unter Kapitänleutnant [[Horst Höltring]], lief am 24.06.1943 von Brest aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik, südwestlich der Azorischen Inseln und im Südatlantik. Es wurde am 10.07.1943 von [[U 487]] versorgt. Nach 48 Tagen wurde U 604, bei einem Fliegerangriff schwer beschädigt und anschließend selbst versenkt | + | | || colspan="3" | U 604, unter Kapitänleutnant [[Horst Höltring]], lief am 24.06.1943 von Brest aus. Das Boot operierte im Mittelatlantik, südwestlich der Azorischen Inseln und im Südatlantik. Es wurde am 10.07.1943 von [[U 487]] versorgt. Nach 48 Tagen wurde U 604, bei einem Fliegerangriff schwer beschädigt und anschließend selbst versenkt. |
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| || colspan="3" | U 604 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. | | || colspan="3" | U 604 konnte auf dieser Unternehmung keine Schiffe versenken oder beschädigen. | ||
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| colspan="3" | Die letzte Fahrt von U 604: | | colspan="3" | Die letzte Fahrt von U 604: | ||
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− | | colspan="3" | Nachdem am 22.07.43 der Äquator erreicht wurde, erfolgte auf 42 Meter Tiefe in fröhlicher Stimmung die übliche Äquatortaufe. Am 30.07.43 nach wochenlanger Eintönigkeit kam von der Brücke plötzlich der Ruf: Flieger ! Der Hergang war folgender: Aus dem Sektor des I. Wachoffiziers stürzte sich aus der Sonne ein Bomber auf das Boot. Sein Anflug wurde erst bemerkt, als er schon aus allen Rohren feuerte. Zum Wegtauchen war es zu spät. In der Meinung, das Boot würde tauchen, löste er beim ersten Anflug drei Wasserbomben. Die erste fiel vor den Bug. Die zweite auf das Oberdeck vor den Turm, rollte nach Steuerbordseite ab in die See, riß dabei die Reeling ab und detonierte nach der eingestellten Tiefe. Die dritte Bombe detonierte hinter dem Heck des Bootes. Beim Anflug wurde die gesamte Brückenwache verwundet. Der I. Wachoffizier Oberleutnant z.S. Frank Aschmann wurde der Unterkiefer abgerissen (Verwundung an der Halsschlagader). Oberbootsmaat Herbert Lurz erhielt einen Bauchdurchschuß. Die beiden achteren Ausgucks hatten Splitterverletzungen im Rücken. Durch die Detonationen der Wasserbomben wurde U 604 stark erschüttert, so daß folgende Beschädigungen eintraten: Tauchzelle 5 gerissen; Wassereinbruch über beiden Sehrohren in der Zentrale, vorderes Tiefenruder klemmt; Steuerbord-Diesel vom Fundament gerissen, Treibölhochbehälter von der Decke gerissen, er lag zwischen den beiden Dieselmotoren. Trotzdem gelang es dem Leitenden Ingenieur, das Boot vor dem zweiten Anflug unter Wasser zu bringen, nachdem es bis auf 250 Meter durchgerauscht war. | + | | colspan="3" | Nachdem am 22.07.43 der Äquator erreicht wurde, erfolgte auf 42 Meter Tiefe in fröhlicher Stimmung die übliche Äquatortaufe. Am 30.07.43 nach wochenlanger Eintönigkeit kam von der Brücke plötzlich der Ruf: Flieger ! Der Hergang war folgender: Aus dem Sektor des I. Wachoffiziers stürzte sich aus der Sonne ein Bomber auf das Boot. Sein Anflug wurde erst bemerkt, als er schon aus allen Rohren feuerte. Zum Wegtauchen war es zu spät. In der Meinung, das Boot würde tauchen, löste er beim ersten Anflug drei Wasserbomben. Die erste fiel vor den Bug. Die zweite auf das Oberdeck vor den Turm, rollte nach Steuerbordseite ab in die See, riß dabei die Reeling ab und detonierte nach der eingestellten Tiefe. Die dritte Bombe detonierte hinter dem Heck des Bootes. Beim Anflug wurde die gesamte Brückenwache verwundet. Der I. Wachoffizier Oberleutnant z.S. Frank Aschmann wurde der Unterkiefer abgerissen (Verwundung an der Halsschlagader). Oberbootsmaat Herbert Lurz erhielt einen Bauchdurchschuß. Die beiden achteren Ausgucks hatten Splitterverletzungen im Rücken. Durch die Detonationen der Wasserbomben wurde U 604 stark erschüttert, so daß folgende Beschädigungen eintraten: Tauchzelle 5 gerissen; Wassereinbruch über beiden Sehrohren in der Zentrale, vorderes Tiefenruder klemmt; Steuerbord-Diesel vom Fundament gerissen, Treibölhochbehälter von der Decke gerissen, er lag zwischen den beiden Dieselmotoren. Trotzdem gelang es dem Leitenden Ingenieur, das Boot vor dem zweiten Anflug unter Wasser zu bringen, nachdem es bis auf 250 Meter durchgerauscht war. |
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− | | colspan="3" | Nach einer Stunde wurden plötzlich [[Asdic]]-Geräusche von einem Zerstörer vernommen. Da kein Arzt an Bord war, starben nach einer Stunde der I. Wachoffizier sowie der Brückenmaat an ihren schweren Verwundungen. Die Wasserbombenverfolgung zog sich etwa 12 Stunden hin, dann endlich entfernte sich der Zerstörer immer mehr. Wegen der Schäden im Boot, wegen Sauerstoffmangels und der beiden Toten beschloß der Kommandant aufzutauchen. Auf Grund der nicht mehr zu behebenden Schäden war U 604 nun aber tauchunklar. Durch Funkspruch wurde mit [[U 185]] (Maus) und [[U 172]] (Emmermann) ein Zusammentreffen für den 11.08.43 vereinbart. Am 03.08.43 wurde U 604 erneut von einem Flugzeug angegriffen, das aber abgewehrt werden konnte. Am Nachmittag des 11.08.43 wurde U 185 gesichtet, später traf auch U 172 auf dem Kampfplatz ein. Der Brennstoff und Proviant mußte an beide Boote übergeben werden. Dabei erfolgte ein neuer Flugzeugangriff durch eine Liberator der US-Navy Squadron VB-107 auf die drei U-Boote. U 185 schoß mit seinem | + | | colspan="3" | Nach einer Stunde wurden plötzlich [[Asdic]]-Geräusche von einem Zerstörer vernommen. Da kein Arzt an Bord war, starben nach einer Stunde der I. Wachoffizier sowie der Brückenmaat an ihren schweren Verwundungen. Die Wasserbombenverfolgung zog sich etwa 12 Stunden hin, dann endlich entfernte sich der Zerstörer immer mehr. Wegen der Schäden im Boot, wegen Sauerstoffmangels und der beiden Toten beschloß der Kommandant aufzutauchen. Auf Grund der nicht mehr zu behebenden Schäden war U 604 nun aber tauchunklar. Durch Funkspruch wurde mit [[U 185]] (Maus) und [[U 172]] (Emmermann) ein Zusammentreffen für den 11.08.43 vereinbart. Am 03.08.43 wurde U 604 erneut von einem Flugzeug angegriffen, das aber abgewehrt werden konnte. Am Nachmittag des 11.08.43 wurde U 185 gesichtet, später traf auch U 172 auf dem Kampfplatz ein. Der Brennstoff und Proviant mußte an beide Boote übergeben werden. Dabei erfolgte ein neuer Flugzeugangriff durch eine Liberator der US-Navy Squadron VB-107 auf die drei U-Boote. U 185 schoß mit seinem Flakgeschütz das angreifende Flugzeug ab. Anschließend wurde die gesamte Besatzung von U 185 übernommen, nachdem der L.I. und der Zentralemaat U 604 geflutet und selbst versenkt hatten. Am 13.08.43 erfolgte eine weitere Begegnung zwischen U 185 und U 172, wobei letzteres 22 Mann der U 604-Besatzung übernahm. |
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| colspan="3" | Am 24.08.43 bei der Versenkung von [[U 185]] kamen 14 Mann der Besatzung von U 604, einschließlich des Kommandanten ums Leben. 9 Mann kamen nach der Versenkung von [[U 185]] in Kriegsgefangenschaft. Zitat Ende. | | colspan="3" | Am 24.08.43 bei der Versenkung von [[U 185]] kamen 14 Mann der Besatzung von U 604, einschließlich des Kommandanten ums Leben. 9 Mann kamen nach der Versenkung von [[U 185]] in Kriegsgefangenschaft. Zitat Ende. | ||
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Aktuelle Version vom 28. September 2024, 13:52 Uhr
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