Seekadett: Unterschied zwischen den Versionen
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Seekadett - bezeichnet in Deutschland einen Soldaten im mittleren Unteroffizierdienstgrad bei der Kriegsmarine innerhalb der Laufbahngruppe der Offiziere der Deutschen Marine. In den anderen Teilstreitkräften heißt dieser Dienstgrad Fahnenjunker. Soldaten in diesem Dienstgrad können innerhalb der ihnen gesetzten Grenzen anderen Soldaten Befehle erteilen. Der Seekadett rangierte zwischen dem [[Maat]] und [[Obermaat]]. Zwar bekleidet er mit dem [[Maat]] eine gemeinsame Dienstgradhöhe, wird ihm jedoch in der Regel vorgesetzt. Als Dienstgradabzeichen trug er auf dem Ärmel einen goldgelben Kreis und in diesem Kreis einen goldenen fünfzackigen Stern. Schulterstücke wurden nicht getragen. | Seekadett - bezeichnet in Deutschland einen Soldaten im mittleren Unteroffizierdienstgrad bei der Kriegsmarine innerhalb der Laufbahngruppe der Offiziere der Deutschen Marine. In den anderen Teilstreitkräften heißt dieser Dienstgrad Fahnenjunker. Soldaten in diesem Dienstgrad können innerhalb der ihnen gesetzten Grenzen anderen Soldaten Befehle erteilen. Der Seekadett rangierte zwischen dem [[Maat]] und [[Obermaat]]. Zwar bekleidet er mit dem [[Maat]] eine gemeinsame Dienstgradhöhe, wird ihm jedoch in der Regel vorgesetzt. Als Dienstgradabzeichen trug er auf dem Ärmel einen goldgelben Kreis und in diesem Kreis einen goldenen fünfzackigen Stern. Schulterstücke wurden nicht getragen. | ||
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+ | Der Seeoffizier ist der Führer von Kriegsschiffen, ihren Besatzungen und von Kriegsschiffsverbänden. Er ist in dieser Stellung für den Einsatz und die Verwendung aller Waffen verantwortlich. Durch bestehen der vorgeschriebenen Prüfungen erwirbt er sich die Berechtigung zum Führen eines Kriegsschiffes oder Verbandes über See. Im Verlauf seiner Ausbildung werden ihm darüber hinaus die für seine spätere Tätigkeit nötigen Kentnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet des allgemeinen Schiffsdienstes, der Taktik, der Navigation, der Waffenkunde und der Waffenverwendung vermittelt. | ||
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+ | Der Seeoffizier nimmt an Bord seinem Dienstgrad, seiner Vorbildung und Eignung entsprechend auf den verschiedenen Schiffstypen (Schlachtschiffe, Panzerschiffen, Kreuzern, Zerstörern, Torpedobooten, Unterseebooten u.dgl.) die Stellung als Verbandsführer, Kommandant, I. Offizier, Navigationsoffizier, Waffenleiter (Artillerie-, Torpedo-, Nachrichten-, Sperr-) sowie als [[Wachoffizier]], Divisions- und Zugoffizier ein. Er wird außerdem als Ausbildungsoffizier für den Offiziersnachwuchs auf den Schulschiffen verwandt. In fast allen Stellungen ist er Führer und Erzieher von Soldaten. | ||
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+ | Die Besetzung von Küstenbefestigungen, die Durchführung der militärischen Grundausbildung der Soldaten an Land macht vorübergehende Kommandierungen zu Marine-Artillerie-Abteilungen, Schiffsstammabteilungen u. dgl. notwendig, bei welchen er die Stellung eines Zugoffiziers, Kompaniechefs und Abteilungskommandeurs je nach Dienstgrad und Eignung bekleidet. Die Kommandierung an Land umfaßt auch die Ausbildung und Erziehung des Offiziers- und Unteroffiziersnachwuchses auf den Marineschulen und Unteroffizierslehrabteilungen. Neben den Kommandos im Truppendienst wird er zeitweise als Referent (Abteilungschef, Chef des Stabes, Amtschef, Inspekteur usw.) im Admiralstabs-, Schul-, Versuchs- und anderen Dienst bei höhreren Stäben und Kommand-Behörden und als Marine Attaché verwandt. | ||
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+ | In hinblick auf die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten unserer Kriegsschiffe sind Sprechkentnisse (vor allem Englisch) von besonderem Vorteil. Die Förderung dieser Kentnisse ist im Rahmen der Gesamtausbildung vorgesehen. Einige Seeoffiziere werden nach Eignung und Bedarf zum Studium zur Technischen Hochschule oder einer Universität kommandiert, daß mit Dissertation als Doktor abschließt. In besonderen Sprachlehrgängen besteht die Möglichkeit zur Ablegung der Dolmetscherprüfung. | ||
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+ | * 3 Monate militärische [[Grundausbildung]]. | ||
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+ | * 5 Monate [[Bordausbildung]] auf einem Schulschiff oder anderen Überwassereinheiten der [[Kriegsmarine]]. Während dieser Zeit Ernennung zum Kadetten. | ||
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+ | * 5 Monate Marineschule, abschließend mit der Seeoffiziershauptprüfung. Während dieser Zeit Beförderung zum Fähnrich zur See. | ||
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+ | * 2 Monate Waffenlehrgänge. | ||
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+ | * 8 Monate Frontdienst in der Flotte, während dieser Zeit Beförderung zum Oberfähnrich zur See. | ||
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+ | * Nach insgesamt etwa 2 Jahren Beförderung zum Leutnant zur See | ||
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+ | Für einen kleinen Teil der Seeoffiziersanwärter ist ein etwa 3jähriges Kommando zur Luftwaffe (Seefliegerverbänden) vorgesehen. Die Kommandierung erfolgt vornehmlich auf Grund freiwilliger Meldungen. Die Beförderung im Rahmen des Jahrgangs und die weitere Verwendung in der Kriegsmarine bleiben von einer derartigen Kommandierung unberührt. | ||
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[[Fähnrich zur See]] ← Seekadett | [[Fähnrich zur See]] ← Seekadett |
Version vom 8. Dezember 2021, 13:59 Uhr
Fähnrich zur See ← Seekadett
Seekadett - bezeichnet in Deutschland einen Soldaten im mittleren Unteroffizierdienstgrad bei der Kriegsmarine innerhalb der Laufbahngruppe der Offiziere der Deutschen Marine. In den anderen Teilstreitkräften heißt dieser Dienstgrad Fahnenjunker. Soldaten in diesem Dienstgrad können innerhalb der ihnen gesetzten Grenzen anderen Soldaten Befehle erteilen. Der Seekadett rangierte zwischen dem Maat und Obermaat. Zwar bekleidet er mit dem Maat eine gemeinsame Dienstgradhöhe, wird ihm jedoch in der Regel vorgesetzt. Als Dienstgradabzeichen trug er auf dem Ärmel einen goldgelben Kreis und in diesem Kreis einen goldenen fünfzackigen Stern. Schulterstücke wurden nicht getragen. Seekadett - Fähnrich zur See - Oberfähnrich zur See - Leutnant zur See - Oberleutnant zur See - Kapitänleutnant - Korvettenkapitän - Fregattenkapitän |
SEEOFFIZIERSAUSBILDUNG
Der Seeoffizier ist der Führer von Kriegsschiffen, ihren Besatzungen und von Kriegsschiffsverbänden. Er ist in dieser Stellung für den Einsatz und die Verwendung aller Waffen verantwortlich. Durch bestehen der vorgeschriebenen Prüfungen erwirbt er sich die Berechtigung zum Führen eines Kriegsschiffes oder Verbandes über See. Im Verlauf seiner Ausbildung werden ihm darüber hinaus die für seine spätere Tätigkeit nötigen Kentnisse und Fähigkeiten auf dem Gebiet des allgemeinen Schiffsdienstes, der Taktik, der Navigation, der Waffenkunde und der Waffenverwendung vermittelt. Der Seeoffizier nimmt an Bord seinem Dienstgrad, seiner Vorbildung und Eignung entsprechend auf den verschiedenen Schiffstypen (Schlachtschiffe, Panzerschiffen, Kreuzern, Zerstörern, Torpedobooten, Unterseebooten u.dgl.) die Stellung als Verbandsführer, Kommandant, I. Offizier, Navigationsoffizier, Waffenleiter (Artillerie-, Torpedo-, Nachrichten-, Sperr-) sowie als Wachoffizier, Divisions- und Zugoffizier ein. Er wird außerdem als Ausbildungsoffizier für den Offiziersnachwuchs auf den Schulschiffen verwandt. In fast allen Stellungen ist er Führer und Erzieher von Soldaten. Die Besetzung von Küstenbefestigungen, die Durchführung der militärischen Grundausbildung der Soldaten an Land macht vorübergehende Kommandierungen zu Marine-Artillerie-Abteilungen, Schiffsstammabteilungen u. dgl. notwendig, bei welchen er die Stellung eines Zugoffiziers, Kompaniechefs und Abteilungskommandeurs je nach Dienstgrad und Eignung bekleidet. Die Kommandierung an Land umfaßt auch die Ausbildung und Erziehung des Offiziers- und Unteroffiziersnachwuchses auf den Marineschulen und Unteroffizierslehrabteilungen. Neben den Kommandos im Truppendienst wird er zeitweise als Referent (Abteilungschef, Chef des Stabes, Amtschef, Inspekteur usw.) im Admiralstabs-, Schul-, Versuchs- und anderen Dienst bei höhreren Stäben und Kommand-Behörden und als Marine Attaché verwandt. In hinblick auf die vielseitigen Verwendungsmöglichkeiten unserer Kriegsschiffe sind Sprechkentnisse (vor allem Englisch) von besonderem Vorteil. Die Förderung dieser Kentnisse ist im Rahmen der Gesamtausbildung vorgesehen. Einige Seeoffiziere werden nach Eignung und Bedarf zum Studium zur Technischen Hochschule oder einer Universität kommandiert, daß mit Dissertation als Doktor abschließt. In besonderen Sprachlehrgängen besteht die Möglichkeit zur Ablegung der Dolmetscherprüfung. |
SEEOFFIZIERSAUSBILDUNG
Für einen kleinen Teil der Seeoffiziersanwärter ist ein etwa 3jähriges Kommando zur Luftwaffe (Seefliegerverbänden) vorgesehen. Die Kommandierung erfolgt vornehmlich auf Grund freiwilliger Meldungen. Die Beförderung im Rahmen des Jahrgangs und die weitere Verwendung in der Kriegsmarine bleiben von einer derartigen Kommandierung unberührt. |
LITERATURVERWEISE
Oberkommando der Kriegsmarine | Wie werde ich Offizier der Kriegsmarine ? (Kriegsausgabe) | |
Fähnrich zur See ← Seekadett